Feuerwehrbereitschaft
„Sind das die Chippendales?" – 1.350 Feuerwehreinsätze einer „speziellen Truppe“
„Sind das die Chippendales?" – 1.350 Feuerwehreinsätze einer „speziellen Truppe“
„Sind das die Chippendales?" – 1.350 Feuerwehreinsätze einer „speziellen Truppe“
Schnell wie die Feuerwehr – der neue Chef von Brand og Redning Sønderjylland ist stolz auf seine Truppe. Obwohl, oder vielmehr weil seine Feuerwehren etwas Spezielles sind. Warum, wurde in der Neujahrsansprache verraten.
„Ich bin nicht nur geehrt und stolz, weil ihr so gut ausseht in euren flotten Uniformen, sondern weil ihr mit Herzblut dafür brennt, Sicherheit und Schutz in der Region zu garantieren.“ Mit diesen Worten begrüßte Bereitschaftsdirektor Lars Møldrup seine Mitarbeiter bei der Neujahrsparole von Brand og Redning Sønderjylland in Gramm.
Es war Møldrups Antrittsrede als Chef der Bereitschaft und der Feuerwehren. Feuerwehren, die durchaus etwas speziell sind, wie der neue Chef mit einem Augenzwinkern anmerkte.
„Wenn ich als Direktor im ganzen Land unterwegs bin, erlebe ich große Neugierde, die eurer Motivation entgegengebracht wird – und ich erhalte viele anerkennende Bemerkungen mit auf den Weg. Manche fragen mich auch, ob es nicht etwas „ganz besonders Spezielles“ ist, es mit Freiwilligen zu tun zu haben. Und das kann ich ihnen dann nur bestätigen“, so Møldrup lachend. „Man trifft nämlich selten Menschen, die ein Engagement wie das eurige haben.“
180 Feuerwehrkräfte und 28 Wehrstationen
Møldrup nutzte die Parole zu einer Bestandsaufnahme. Rund 180 ständig in Bereitschaft befindliche Feuerwehrmänner- und Frauen rückten in 2018 mit durchschnittlicher Ausrückzeit von fünf Minuten aus. Von 32 Standorten in den drei Kommunen, davon 28 Feuerwehren und vier Falck-Stationen. „Wir sprechen hier von lebhaften Feuerwehrmännern- und Frauen, die bereit sind, einen besonderen Einsatz für eine besondere Gegend Dänemarks zu leisten“, so Møldrup.
„Wir sind weiterhin eine recht junge Bereitschaft. Geboren aus einer Reform, die Strukturen und Zusammenarbeit herausgefordert hat.“ Durch eine starke Kultur, starke Werte, gemeinsamen Willen zur Kameradschaft und nicht zuletzt den Willen, es zu wollen, sei es gelungen, das Können unter Beweis zu stellen.
Er erlebe eine „starke lokalpolitische und bürgerliche Unterstützung und ein Verständnis, wie es nicht oft im Land zu finden ist".
Zudem sei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Bereitschaften eine große Unterstützung. „Ambition und Zielsetzung sind klar: Den Bürgern die meist relevante Hilfe zu leisten – schnellstmöglich, auf beiden Seiten der Grenze“, so Møldrup mit Verweis auf das verbindende Interreg-Projekt „Bereitschaft ohne Grenzen“.
Auf Deutsch wandte sich Møldrup an seine Mitarbeiter: „Deutsche Partner und Kollegen – vielen Dank für euer Engagement im Interreg-Projekt. Vielen Dank für euer tägliches Engagement bei der Gefahrenabwehr auf beiden Seiten der dänisch-deutschen Grenze. Vielen Dank für euer großes Engagement bei den Übungen zusammen mit euren benachbarten Feuerwehren.“
Dank an Familien und Arbeitgeber
Lars Møldrup dankte den Feuerwehrleuten für ihren zusätzlichen und aufopfernden Einsatz bei den Waldbränden in Schweden. „Das ist das, was man Energie und Empathie für Menschen in Not nennt.“
Ein Dank ging auch an die Angehörigen sowie an die Arbeitgeber jedes einzelnen Feuerwehrmitarbeiters, „dass sie euch die Erlaubnis geben abzuhauen, wenn ein Brand gemeldet wird. Ohne diese Großzügigkeit gäbe es die Feuerwehren und die Bereitschaft nicht.“
Feuerwehr oder Chippendales?
Eine lustige Geschichte aus dem Alltag der Freiwilligen Feuerwehren wusste Lars Møldrup abschließend zu erzählen. „In der letzten Woche des Jahres ging der automatische Alarm eines Rauchmelders (ABA) bei uns ein. Die Situation entstand durch Rauch in der Küche während eines Weihnachtsessens (Julefrokost). Die Gäste hatten von dem Alarm aber nichts mitgekriegt. Als also der Einsatzleiter und die Feuerwehrleute vor Ort eintrafen, glaubte die Festgesellschaft, dass es eine Unterhaltungseinlage nach Art der Chippendales war.“