Tradition

Wer alles beim „Nordschleswiger“-Preisrätsel gewonnen hat

Wer alles beim „Nordschleswiger“-Preisrätsel gewonnen hat

Wer alles beim „Nordschleswiger“-Preisrätsel gewonnen hat

Nordschleswig/Sønderjylland
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Jan Wachtberg Schmidt nimmt den Gewinn des Weihnachtsrätsels von Chefredakteur Gwyn Nissen entgegen. Gewonnen hatte aber seine Frau Mareike. Foto: Hannah Dobiaschowski

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Aus dem traditionellen Gänse-Preisrätsel ist beim „Nordschleswiger“ ein Weihnachts-Preisrätsel geworden. Mit zum Teil ganz neuen Gewinnen, aber weiterhin mit freudestrahlenden Gesichtern.

Die Gewinnerinnen und Gewinner auf einen Blick

Henning Lorenzen, Stemmild
Christa Specht, Tondern
Betty Jürgensen Muus, Rapstedt
Emma Ganderup, Lügumkloster
Frauke Schmidt, Woyens
Karin Kleemann, Rothenkrug
Ute Asmusen, Sophienthal
Elke Jepsen, Klipleff
Mareike Bleier, Sonderburg
Hans Johansen, Apenrade

Der Weihnachtsmann hat ungleich bessere Bedingungen, wenn er am 24. Dezember seine Geschenke verteilt, als die diesjährigen Weihnachtsrätsel-Boten des „Nordschleswigers“. Am Feiertag sind die meisten Familien beim Geschenke-Regen nämlich zu Hause, was an einem grauen, verregneten Dienstag vor Weihnachten dagegen nicht der Fall ist.

So standen Weihnachtsfrau Hannah Dobiaschowski und Weihnachtsmann Gwyn Nissen mehrmals vor verschlossener Tür, als sie die Preise des „Nordschleswiger“-Weihnachts-Preisrätsels im gesamten Landesteil überbrachten.

Der Schnee war inzwischen auch weg, und nach dem Kahn des Weihnachtsmannes fühlt sich ein Ford auch nicht an – ist dafür aber praktisch, wenn man sieben Stunden lang durch Stadt und Land fährt, um die zehn Preise an die Frau und den Mann zu bringen.

Nicht nur Gänse als Gewinn

Ja, früher hieß es Gänse-Preisrätsel, und die Geschäftsführer der Zeitung fuhren das Geflügel durch den Landesteil. Jetzt ist der „Nordschleswiger“ digitalisiert, und es können nicht nur Gänse gewonnen werden. So ändern sich die Zeiten.

Neben zwei Gänsen gab es in diesem Jahr auch Enten aus Quars (Kværs), Schokolade aus Mögeltondern (Møgeltønder) und Käse aus Brauderup (Broderup) zu gewinnen – und die neuen Preise kamen anscheinend gut an.

Die Ente kam bei Betty Jürgensen Muus gerade zur rechten Zeit an. Foto: Hannah Dobiaschowski

Erste Ente für Muus

Die Gänsetour beginnt in Rapstedt (Ravsted) mit einer Ente und einem freudestrahlenden Gesicht bei Betty Jürgensen Muus. Sie macht schon immer beim Weihnachts-Preisrätsel mit und hat auch schon einmal eine Gans gewonnen. In diesem Jahr isst die Familie Ente.

„Ich habe aber schon überlegt, ob eine Ente reicht, wir sind nämlich zu neunt“, erzählt Betty Jürgensen Muus. Da kommt die zweite Ente gerade recht – auch wenn ihr Mann Leif zu Heiligabend auch Schweinebraten isst.

Verkehrsnachrichten aus Rapstedt?

Tochter Ida steckt auch den Kopf aus der Tür. Sie lebt in Kopenhagen und muss sich Heiligabend etwas zurückhalten, denn am nächsten Morgen ist sie beim dänischen Rundfunk „DR“ für die Verkehrsnachrichten im ganzen Land verantwortlich.

Dort wollen wir auf keinen Fall Erwähnung finden und fahren daher vorsichtig weiter nach Stemmilt (Stemmild), wo wir zum ersten Mal vor verschlossener Tür stehen. Der schöne Käsekorb von Naturmælk wird im Kinderspielhaus gelagert und ein Bescheid in den Briefkasten gelegt.

Auch auf Hjejlen in Tondern bellt nur der Hund, und die Tür bleibt bei Christa Specht zu. Also schnell den Gewinn in der Werkstatt abstellen und weiter nach Lügumkloster (Løgumkloster), wo wir mehr Glück haben.

Christa Specht hat uns anschließend ein Gedicht geschickt:

„In der erwartungsvollen Adventszeit,
ist die Überraschung nicht sehr weit.
In der Werkstatt – was für eine Freud',
die köstlichsten Leckereien standen bereit.
Dafür ein herzliches Dankeschön,
konnt' doch nur vom Nordschleswiger sein.

Emma Ganderup freute sich mit ihrem Mann Günther über den Gewinn beim Weihnachtspreisrätsel. Foto: Hannah Dobiaschowski

Die Ente passt perfekt

Günther Ganderup räumt den letzten Schnee aus der Einfahrt und wundert sich über die Überraschungsgäste, die gerade ankommen. Doch der Groschen fällt schnell – ob es die „Nordschleswiger“-Tragetasche ist oder die „bekannten“ Gesichter der Weihnachtsleute bleibt offen.

Seine Frau Emma Ganderup ist noch verwunderter. Denn sie hat zwar gewonnen, doch er hat das Rätsel gelöst und ohne ihr Wissen abgeschickt, so der gelernte Elektriker, der das Haus am Ørnevej 1972 zu 80 Prozent selbst gebaut hat.

Leider gibt es in diesem Jahr nicht nur Gänse, erklärt der Chefredakteur, doch die frühere Kindergartenleiterin in Tondern und Vorschulleiterin an der Deutschen Schule Lügumkloster findet die Ente perfekt. Eine schöne Überraschung zum Abschluss eines Jahres, in dem das Paar goldene Hochzeit feiern konnte.

Frauke Schmidt aus Woyens gewann beim Weihnachtspreisrätsel einen Schokoladenkorb. Foto: Hannah Dobiaschowski

Nach dem Kaffee nach Woyens

Nach einer hyggeligen Tasse Kaffee am Küchentisch rufen die Landstraßen wieder. Diesmal geht es weiter nach Woyens (Vojens), wo Frauke Schmidt die Tür öffnet.

Hier passe eine große Gans ohnehin nicht rein, meint sie und freut sich über die Schokolade von Fylla in Mögeltondern. Da seien zwar viel zu viele Kalorien drin, aber der Weihnachtsmann versichert, dass nur einmal im Jahr Weihnachten ist – da darf man sich schon gute Schokolade gönnen. Du darfst, sagt er.

Karin Kleemann freut sich über einen schönen Käsekorb – es war bereits ihr dritter Gewinn beim Weihnachts-Preisrätsel des „Nordschleswigers“. Foto: Hannah Dobiaschowski

Aller guten Dinge sind drei

Frauke Schmidt ist eine routinierte Teilnehmerin am „Nordschleswiger“-Rätsel und hat schon einmal gewonnen. Karin Kleemann aus Rothenkrug kann sie aber nicht ausstechen: Die Rentnerin hat über die Jahrzehnte bereits zwei Gänse gewonnen – und jetzt den schönen Käsekorb, der laut ihrem bauchklopfenden Mann Jochen perfekt zu den Weihnachtstagen passt.

Hans Johansen ist in Apenrade leider nicht zu Hause, doch die Schokolade vor seiner Haustür hat er gefunden und uns geschrieben: lieber leckere Schokolade als eine dumme Gans. Die neuen Preise sind also gut angekommen.

Johanna nimmt die Gans entgegen, die ihre Mutter Ute Asmussen gewonnen hat. Foto: Hannah Dobiaschowski

Hund und Gans in den Händen

Ob die zweite Gans auch gut angekommen ist, wissen wir nicht – gehen aber davon aus. Ute Asmussen ist in Sophiental (Sofiedal) nicht zu Hause, weil sie noch arbeitet. Dafür öffnet die jüngste Tochter Johanna verdutzt die Tür und steht Sekunden später mit dem Hund in der einen und einer fetten Gans in der anderen Hand da.

Liebe Grüße an die Familie – man kennt sich in Nordschleswig –  und weiter geht es nach Klipleff (Kliplev), wo Elke Jepsen auch nicht zu Hause ist. Beim Nachbarn brennt allerdings Licht in der Hütte, und wir klopfen an. Hohoho.

Hallo, Nordschleswiger, Preisrätsel, Gewinn, Gans – passt das Tier bei dir in die Kühltruhe, bis Elke nach Hause kommt? Am selben Abend flog die Gans dann noch über den Zaun in die Kühltruhe der Gewinnerin. Auf gute Nachbarn ist eben Verlass.

Der letzte Gewinn wurde in Sonderburg bei Jan Wachtberg Schmidt und Mareike Bleier abgegeben. Foto: Hannah Dobiaschowski

Letzter Gewinn des Tages

Inzwischen regnet es aus Kübeln, und die Weihnachtsstimmung schwindet, zumal wir nur noch ein Geschenk im Gepäck haben.

Zum Glück hat unser Kahn Scheibenwischer, und irgendwann sehen wir Sonderburg (Sønderborg) durch die Windschutzscheibe. Auch dort bellt der Zwergpudel. Jan Wachtberg Schmidt, Konrektor an der Deutschen Schule Sonderburg, nimmt ihn auf den Arm und nimmt das letzte Käsepaket entgegen, das seine Frau Mareike Bleier gewonnen hat.

„Passt ganz gut“, meint er, denn das Kollegium an der Schule feiert am Tag darauf Weihnachtsfeier – und es fehlt Käse. Die Rechnung scheint allerdings nicht ganz aufgegangen zu sein, haben wir uns sagen lassen. Am Ende blieb das Käsepaket aber zu Hause – die armen Lehrerinnen und Lehrer  haben also etwas verpasst.

Neues Rätsel – neue Chance

Das war es dann auch schon – die Gänse… die Weihnachts-Preisrätsel Fahrt 2022: Zwei Gänse, zwei Enten, drei Käsepakete und drei Schoko-Körbe haben ein neues Heim gefunden.

Wer in den vergangenen 30 Jahren nicht gewonnen hat, hat im nächsten Jahr wieder die Chance. Und wer dieses Jahr etwas abbekommen hat, übrigens auch – das Los entscheidet. Aber eben nur wer mitmacht, kann gewinnen – also bis 2023.

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