Jugendverband

Sportvereine der Minderheit legen zu

Sportvereine der Minderheit legen zu

Sportvereine der Minderheit legen zu

Nordschleswig/Sønderjylland
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In Sonderburg ist Rhönrad schon seit Jahren beliebt. Jetzt wird das Rad auch in Tondern gedreht. Das Foto ist von der Vereinsmesse 2019 – in diesem Jahr wird die Messe vom März auf einem anderen Termin verschoben. Foto: Karin Riggelsen

Vereine des Deutschen Jugendverbands für Nordschleswig haben 50 Prozent mehr Mitglieder als vor fünf Jahren. Es gibt viele neue Aktivitäten in den Vereinen.

Der Mitgliederzuwachs im Deutschen Jugendverband für Nordschleswig setzt sich auch 2019 fort. Insgesamt 1.917 Mitglieder sind in den deutschen Sportvereinen aktiv. Das sind 160 mehr als im Jahr zuvor – ein Plus von 9,1 Prozent.

Abteilungsleiter Lasse Tästensen freut sich über die Entwicklung. Zum einen, weil der Zuwachs sich über den gesamten Jugendverband verteilt und zum anderen, weil es aktive Mitglieder sind. „Wir haben in unseren Mitgliedskarteien aufgeräumt und es sind jetzt wirklich aktive Mitglieder, die auch nur einmal mitzählen, obwohl sie mehrere Sportarten ausüben“, erklärt Tästensen.

Ein Plus von 50 Prozent in fünf Jahren

Der Jugendverband hat in den vergangenen fünf Jahren einen Mitgliederzuwachs von 50 Prozent gehabt. Das letzte Mal waren die Mitgliederzahlen 2004 ähnlich hoch wie jetzt. „Doch damals hatten wir mehr Handballmannschaften in unseren Vereinen, und auch die Schulfreizeitordnungen waren bei uns organisiert“, so der Abteilungsleiter.

Danach registrierte der Jugendverband vor allem im Handballbereich fallende Mitgliederzahlen bei den Vereinen, „und wir sind zum Teil auch nicht mehr mit der Zeit gefolgt", meint Tästensen.

Dass es jetzt wieder seit einigen Jahren bergauf geht, führt der Abteilungsleiter darauf zurück, dass der Jugendverband sich neu ausgerichtet hat und auf die Bedürfnisse der Vereine fokussiert – und dass jeder Verein individuell unterstützt werde.

„Dass der Handball beim SC Saxburg gut läuft, bedeutet nicht, dass wir das Gleiche beim MTV Apenrade machen können. Die Voraussetzungen sind unterschiedlich, und wir unterstützen die Vereine dort wo sie gerade sind – und nicht darin was sie Mal waren“, sagt Lasse Tästensen.

Neue Sportarten in den Vereinen

Der MTV Apenrade und viele andere Vereine haben neue Sportarten aufgegriffen. Bei der SG West in Tondern/Tønder ist Rhönrad neu im Programm, beim TSV Lügumkloster E-Sport und in Gravenstein/Gråsten, Sonderburg/Sønderborg sowie Tondern läuft jetzt Faustball neu an. Im Aktivklub Nordschleswig sind Outdoor-Aktivitäten gefragt, und dem Jugendclub des Schützenvereins in Feldstedt ist auch neues Leben eingehaucht worden.

„Die Mannschaftssportarten haben es weiterhin schwierig, aber wir wollen sie gerne weiterhin als wichtiges Standbein haben, denn sie tragen typisch auch zum Vereinsleben bei“, so Tästensen.

Neue Zusammenarbeit im Handball

Daher werde auch zum diesjährigen Knivsbergfest ein weiterer Einsatz für den Handball gemacht. Gemeinsam mit dem Sydslesvigsk Dansk Ungdomsforening (dem Verband der dänischen Minderheit) und dem dänischen Sportverband in Nordschleswig, DGI Sønderjylland, hat der Jugendverband eine neue Kooperation, bei der sich die drei Sportorganisationen gegenseitig bei Turnieren unterstützen.

„Wir wollen nicht nur Dienstleister sein, sondern eben auch das Vereinsleben fördern“, sagt Lasse Tästensen, der auch neues Potenzial beim Seniorensport sieht. In Tingleff/Tinglev und Rothenkrug/Rødekro gebe es bereits gute Ansätze, „doch im Jugendverband ist in diesem Bereich noch mehr möglich“, glaubt er.

2.000 Mitglieder bis 2022

Trotz der vielen neuen Aktivitäten glaubt der Abteilungsleiter nicht, dass die 2.000-Marke schon 2020 geknackt wird.

„Das wird schwierig. Zum einen sind wir nicht unendlich viele Mitglieder in der Minderheit, und zum anderen flacht die Kurve auch irgendwann ab“, sagt Lasse Tästensen.

In der vom Jugendverbandsvorstand verabschiedeten Strategie bis 2022 ist allerdings schon geplant, dass der Verband in zwei Jahren über 2.000 Mitglieder zählt.

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