Grenzüberschreitende Kunst

Ein künstlerischer Regenbogen: „Transit“ am Hafen

Ein künstlerischer Regenbogen: „Transit“ am Hafen

Ein künstlerischer Regenbogen: „Transit“ am Hafen

Hadersleben/Haderslev
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Groß war das Interesse an den Werken, die für viel Gesprächsstoff sorgten. Foto: Ute Levisen

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„Transit“ – so heißt die Ausstellung von Ulrike Kirchner aus der Lutherstadt Wittenberg im „Alten Hafenamt“. Sie offenbart einen farbenprächtigen Regenbogen, der mal abstrakt, mal konkret Stationen des Lebens, dessen Schönheit und Vergänglichkeit beschreibt. Für ihre Werke erntete die Künstlerin Beifall – und lobende Worte aus berufenem Munde.

„So etwas habe ich noch nicht gesehen“, sagte Aage Birck anerkennend. Und der renommierte Künstler aus Hadersleben hat bereits einiges gesehen. Er und seine Frau Heidi Guthmann Birck, die sich ihrerseits als Skulpteurin im In- und Ausland einen Namen gemacht hat, waren wie viele andere zur Eröffnung der Ausstellung „Transit“ am Sonnabendnachmittag in das Alte Hafenamt gekommen.

 

Aage Birck und Ernst August Hansen diskutieren die Bilder. Foto: Ute Levisen

Farbenfrohes Erforschen der Vergänglichkeit

In den nächsten vier Wochen bildet das Kunsthaus die Kulisse dieser deutsch-dänischen Ausstellung, die Werke von Ulrike Kirchner aus Wittenberg zeigt.

Die Künstlerin verpflichtet sich in ihrem Wirken keinem bestimmen Stil. Ihre Werke spiegeln ein breites Spektrum wider: „Es gibt figurative und abstrakte Bilder sowie Übergänge vom Figurativen zum Abstrakten. Der Titel der Ausstellung ist somit gut gewählt“, sagte Kunsthistorikerin Ulrike Brinkmann aus Leipzig zur Vernissage.

Ulrike Kirchner und die Kunsthistorikerin Ulrike Brinkmann kennen sich bereits seit vielen Jahren. Die Eröffnungsrede zur Vernissage hielt die Kunsthistorikerin aus Leipzig auf Dänisch. Foto: Ute Levisen

Cranach und Hundertwasser als Quell der Inspiration

Viele Inspirationsquellen prägen das Werk der Künstlerin aus der Lutherstadt Wittenberg. Lucas Cranach der Ältere ist einer davon – der österreichische Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser ein weiterer. Kein Wunder, war Kirchner doch Projektleiterin der künstlerischen Transformation des Luther-Melanchthon-Gymnasiums, das nach Plänen von Hundertwasser umgestaltet worden ist.

Der Renaissance-Maler Cranach ist für Ulrike Kirchner ein Quell der Inspiration. Foto: Ute Levisen

Kindheitserinnerungen spiegeln sich ebenfalls in einigen Bildern der in Hadersleben zur Schau gestellten Werke wider: Bildnisse von Puppen, die in der Kindheit tabu waren, beispielsweise. Ebenso hinterlässt die Zeit der Coronapandemie ihre Spuren in Kirchners Schaffen.

Auch die Coronapandemie hat Spuren hinterlassen, was sich in einigen Bildern der Schau widerspiegelt. Foto: Ute Levisen

Davon zeugen „Herz“, Lunge“ und Gehirn“ in Acryl, Triptychen, die die Verwundbarkeit des Menschen zeigen. „Unsicherheit“ hat Ulrike Kirchner dieses Werk-Ensemble genannt, das ergänzt wird durch drei Aquarelle mit Antlitz, Kulleraugen samt menschlichen Organen.

Hoher Besuch von Königin Dorothea und Herzog Hans zur Vernissage Foto: Ute Levisen

Dank an Sponsoren

„Es ist immer wieder spannend, nie zuvor gesehene Kunst zu entdecken“, sagte der Vorsitzende des Kunsthauses Altes Hafenamt, Hans Vilhelm Bang, zur Vernissage im Rahmen des Herzog-Hans-Festivals in der Domstadt.

Hans Vilhelm Bang (rechts) dankte allen Sponsoren, ohne die eine derartige Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Foto: Ute Levisen

Er bedankte sich bei allen Sponsoren, dank derer ist möglich gewesen sei, die Ausstellung in Hadersleben zu zeigen.

 „Transit“ ist bis zum 3. Juli 2022 dort zu sehen. Jene, denen es gelingt, den das Kunsthaus umgebenden Bauzaun zu überwinden, dürften ist nicht bereuen. Das Kunsthaus hat dazu auf seiner Internetseite eine Wegbeschreibung für seine Gäste erstellt.

Farbenfrohe Ausstellung: ein künstlerischer Bogen der Vergänglichkeit Foto: Ute Levisen

Wittenberger Schau im Kunsthaus

Ulrike Kirchner zeigt vom 4. Juni bis zum 3. Juli im Kunsthaus Altes Hafenamt, Hadersleben, einen Ausschnitt ihres Schaffens. Die Öffnungszeiten sind mittwochs 16-18 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 13-16 Uhr.

Die Ausstellung wird durch den Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) in Hadersleben, das Unternehmen M. Hansen Jr. A/S sowie durch den Kulturverein der Kommune Hadersleben „Kultursamvirke“ unterstützt.

 

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