Naturschutz an der Westküste

Eulen-TV: Vogelschützer hoffen auf Rückkehr des Uhupaares

Eulen-TV: Vogelschützer hoffen auf Rückkehr des Uhupaares

Eulen-TV: Vogelschützer hoffen auf Rückkehr des Uhupaares

Apenrade/Aabenraa
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Seit Jahren brüten Uhus auf dem Gelände einer Kiesgrube in Nordschleswig. Von dort wurde auch das Geschehen am Nest per Videokamera auf „UgleTV" über die Homepage des Vogelschutzverbandes DOF.dk übertragen. Foto: Klaus Dichmann/DOF

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Nach Zerstörung des Geleges der weltweit größten Eulenart in Nordschleswig 2021 hofft der Vogelexperte Klaus Dichmann auf eine erfolgreiche Brut am Nistplatz an einer Kiesgrube. Rufe der Vögel sind aktuell zu hören.

Seit 2014 haben Vogelkundler in Nordschleswig mit einer Kamera das Nest eines Uhu-Paares überwacht, das die Vögel mit über 1,60 Meter Spannweite seitdem immer wieder zur Aufzucht ihrer Jungen genutzt haben.

Über die Internetseite dof.dk Blick ins Eulennest

Mithilfe moderner Technik wurde das Geschehen im Nest der weltweit größten Eulenart auf die Homepage des dänischen Vogelschutzverbandes „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF) unter dem Stichwort „UgleTV“ übertragen. Im vergangenen Jahr 2021 wurden die Eier im Uhu-Nest allerdings von Krähen gefressen, die die Gelegenheit ergriffen, als das brütende Uhu-Weibchen das Nest vermutlich aufgrund einer Störung verlassen hatte. Der nordschleswigsche Vogelschützer Klaus Dichmann aus Sonderburg (Sønderborg) erklärt, dass es unsicher sei, ob es in diesem Jahr wieder gelingt, Bilder aus der Kinderstube der Uhus zu übertragen, die seit über 30 Jahren wieder in Nordschleswig heimisch sind.

Klaus Dichmann ist auf dem Foto mit zwei Jung-Uhus zu sehen. Die Vögel werden, wo möglich, beringt, um weiteres Wissen über ihren Verbleib erhalten zu können. Es sind auch Uhus mit Mini-Sendern ausgestattet worden, was Wissenschaftlern Informationen über deren Ernährungsweise liefert. Foto: DOF/Jan Skriver

 

In früheren Jahrzehnten waren die großen Eulen ausgerottet worden. Die aus Schleswig-Holstein eingewanderten nachtaktiven Eulen haben sich inzwischen auch in anderen Landesteilen Dänemarks angesiedelt.

Spannung zum Start der Brutsaison

„Entweder kehren Männchen und Weibchen zurück zum Brutplatz und starten einen neuen Brutversuch. Oder das Weibchen hat sich dafür einen neuen Partner gesucht. Dritte Möglichkeit ist, dass nur das Männchen am Nistplatz auftaucht, ohne ein Weibchen“, erläutert Dichmann, der seit Jahren einen großen Einsatz als Eulenschützer leistet.

 

In nordschleswigschen Wäldern sind in den kommenden Wochen die Rufe der Uhus zu hören. Sichtungen gab es unter anderem im Frösleer Wald und in der Bommerlunder Plantage. Foto: DOF/Klaus Dichmann

 

Die Uhus, die meist versteckt in Wäldern Nordschleswigs leben, verraten ihre Anwesenheit in den kommenden Wochen durch ihre Rufe, mit denen sie ihre Reviere behaupten. Der Ruf ähnelt dem deutschen Namen der in Dänemark als „Store Hornugle“ bezeichneten Eule: „Uhu“. Der dänische Name geht auf die Federbüschel am Kopf der Uhus zurück. In Nordschleswig gibt es Brutreviere in den Wäldern zwischen Krusau (Kruså) und Apenrade, aber auch im Westen des Landesteils im Raum Arrild.  

Rücksicht auf Eulen nehmen

Weitere Informationen sind unter „UgleTV“ zu finden, die Interessierte über die Internetseite des „Dansk Ornitologisk Forening“ dof.dk erreichen. Da zahlreiche Eulenarten bereits sehr früh mit ihrem Brutgeschäft beginnen, sollten Baumfällungen und andere Arbeiten an Eulennistplätzen unterlassen werden.

Am Uhu-Nistplatz im Bereich der nordschleswigschen Kiesgrube unterstützen die Betreiber des Unternehmens den Eulenschutz. Klaus Dichmann fördert schon seit Jahrzehnten vor allem die Wiederansiedlung der Schleiereulen. Auf Bauernhöfen hat er Nistkästen für die Vögel aufgehängt, die dort auch Mäuseplagen begrenzen. Gefährdet werden Eulen durch Schadnager-Vergiftungsaktionen, wenn etwa Mäuse von den nachtaktiven Vögeln gefressen werden, die schon Gift im Körper haben.  

 

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