Nordschleswig

Diese Weihnachtsgeschenke sind in Erinnerung geblieben

Diese Weihnachtsgeschenke sind in Erinnerung geblieben

Diese Weihnachtsgeschenke sind in Erinnerung geblieben

Der Nordschleswiger
Der Nordschleswiger
Nordschleswig
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Viele erinnern sich an besondere Weihnachtsgeschenke aus Kindheitstagen. Foto: Freestocks/Unsplash

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Geschenke sind ein fester Bestandteil von Weihnachten. Doch an welche Gaben können sich die Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger auch Jahre später noch erinnern? Wir haben nachgefragt, was das schönste Weihnachtsgeschenk ist, das sie je bekommen haben.

Hans Peter Erichsen erinnert sich an die Zeit zurück, als er ein kleiner Junge war. Foto: Annika Zepke

Hans Peter Erichsen: Ein blauer Schlitten

„Mein schönstes Weihnachtsgeschenk habe ich in einer Zeit bekommen, in der es noch richtige Winter gab, als noch Schnee lag und der Haderslebener Damm zugefroren war“, erzählt Hans Peter Erichsen. Damals sei er sechs oder sieben Jahre alt gewesen, als an Heiligabend im Weihnachtszimmer ein kleiner blauer Schlitten stand. „Der war natürlich nur aufgemöbelt worden, aber er ermächtigte mich, mich den anderen Knirpsen anzuschließen und in die Reihe der Schlittenfahrer einzutreten“, sagt der Rentner verschmitzt. Mit seinem kleinen blauen Schlitten habe er daraufhin viele Jahre lang den Hügel „Bøghoved“ westlich von Hadersleben unsicher gemacht. „Das war großartig, wir haben viel gejauchzt, und ich konnte erstmalig den Rausch der Geschwindigkeit erleben.“ Auch deshalb, so Erichsen, sei ihm dieses Geschenk bis heute in besonderer Erinnerung geblieben.

Erika Knudsen hat von ihrem Vater ein ganz besonderes Geschenk bekommen. Foto: Paul Sehstedt

Erika Knudsen: Ein blau-roter Skianzug

Auch wenn es mittlerweile um die 80 Jahre her ist, an ihr bestes Weihnachtsgeschenk erinnert sich die heute 91-jährige Apenraderin Erika Knudsen noch ganz genau: „Das war während des Krieges. Es war ein besonders kalter Winter. Mein Vater brachte mir aus Kopenhagen einen blau-roten Skianzug mit. Der bestand aus einer langen Wollhose, einer dicken Bluse, Handschuhen und einer Mütze. Ich habe mich unglaublich doll darüber gefreut. Ich weiß bis heute nicht, wie er den auftreiben konnte. Es war ja eine Zeit, wo es nicht viel gab. Mein Wunschzettel war zwar immer prall gefüllt, aber das war so ein teures Geschenk, das ich mir niemals selbst gewünscht hätte.“
Schmuck ist immer eine gute Wahl für Weihnachtsgeschenke, findet Silvia Steger. In ihrem Sonderburger Geschäft „De Kreative“ hilft sie gern bei der Auswahl handgemachter Stücke. Foto: Sara Eskildsen

Silvia Steger: Ein goldenes Hugenottenkreuz

Ihr schönstes Geschenk zu Weihnachten hat Silvia Steger als Jugendliche erhalten. Damals war sie „16 oder 18 Jahre alt, und meine Patentante hat mir ein goldenes Hugenottenkreuz als Anhänger geschenkt“, so die 73-jährige Sonderburgerin. Damals lebte Silvia Stegner in Zürich in der Schweiz, mittlerweile befindet sich das goldene Kreuz in Sonderburg, wo Silvia Steger lebt. „Das Schmuckstück habe ich immer noch, ich trage es zu besonderen Anlässen. Jetzt an Weihnachten werde ich es wieder tragen.“ Als Betreiberin des Geschäfts „De Kreative“ in der Sonderburger Innenstadt hilft Silvia Steger mittlerweile anderen Menschen bei der Auswahl von besonderen Weihnachtsgeschenken, die man so schnell nicht vergisst.

Das Privatfoto zeigt Christa Specht mit ihrem verstorbenen Ehemann Carsten bei einer Reise nach China. Foto: Privat

Christa Specht: Erlebnisse

Für die 78-jährige Christa Specht aus Tondern ist das Zusammensein mit ihrer Familie das Wichtigste zu Weihnachten. Gemeinsame Zeit verbringen, es sich gemütlich machen und schnacken. Doch wenn sie heute im reifen Alter gefragt wird, was sie sich wünscht, sind es Erlebnisse. In ihrem Alter habe man ja alles. 2020 bekam sie von ihren Kindern Christian und Hella zwei Tickets für ein André-Rieu-Konzert in Herning. Am 2. Mai 2021 sollte es losgehen. Das Konzert wurde wegen Corona abgesagt. Als Ersatz bekam sie eine Fahrt gemeinsam mit Tochter, Sohn und Enkelin zum Weihnachtsmarkt in Lübeck. „Ich war noch nie in Lübeck. Der Weihnachtsmarkt dort ist riesig, und wir haben einen gemütlichen 1. Advent dort verbracht“, freut sie sich.

Das beste Weihnachtsgeschenk von Claudia Knauer steht immer noch bei ihr auf dem Dachboden. Foto: Karin Riggelsen

Claudia Knauer: Ein Radio-Kassettenrekorder

Für das beste Weihnachtsgeschenk, das sie je bekommen hat, muss sich Büchereidirektorin Claudia Knauer an ihre Kindheit zurückerinnern: „Ich war 12 oder 13 Jahre alt. Mein Vater schenkte mir einen Radio-Kassettenrekorder. Das war eine komplette Überraschung für mich. Den hatte ich mir zwar nicht gewünscht, aber ich habe mich riesig gefreut. Ich habe ihn geliebt. Damit konnte ich mir meine eigene Musik aus dem Radio aufnehmen. Er wurde auch schön beklebt von mir. Ich habe ihn auch nie weggeworfen. Der geistert bei uns auf dem Dachboden immer noch irgendwo herum.“
 
 
Irmhild Møller hat kurz vor Weihnachten Geburtstag. Foto: Ute Levisen

Irmhild Møller: Eine Geburtstagsfeier

„Mein schönstes Weihnachtsgeschenk habe ich in diesem Jahr schon einen Tag vor Heiligabend bekommen. Da wurde ich 80, und eigentlich hätte ein großes Fest stattgefunden. Aber wegen Corona wurde das natürlich abgesagt. Gefeiert habe ich aber dennoch – im kleinen Kreis bei mir zu Hause mit meinen Kindern und Enkelkindern. Das war das schönste Geschenk.“ Dass ihr Geburtstag fast auf Weihnachten fällt, stört Irmhild Möller, die sich ihren Geburtstag zudem mit ihrer Zwillingsschwester Armgard Laubenthal teilt, nicht. „Das ist eigentlich immer ganz positiv gewesen. Wir sind von unseren Eltern trotzdem immer reich beschenkt worden.“ Praktisch sei es außerdem, so kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben, erklärt Møller lachend: „Da hat man alles gleich in einem Abwasch! Für mich fängt Weihnachten eben einfach am 23. Dezember an.“

Für Ellen Blume ist Weihnachten am schönsten, wenn sie es mit ihrer Familie verbringen kann. Foto: Privat

Ellen Blume: Eine Puppe mit Kinderwagen

Ihre beiden schönsten Weihnachtsgeschenke – ein materielles und ein immaterielles – führen Ellen Blume aus Lügumkloster (Løgumkloster) in ihre Kindheit zurück. Mit neun Jahren bekam sie einen Kinderwagen mit einer Babypuppe aus Zelluloid. Sie hatte richtige Schlafaugen. Stolz fuhr sie als Puppenmutti mit dem Kinderwagen auf den Straßen Flensburgs spazieren, wo sie mit ihren Eltern und Bruder Peter Iver wohnte. Die beiden Kinder haben das Weihnachtsfest noch nie im Elternhaus gefeiert. Für sie wäre es nicht Weihnachten gewesen, hätten sie das Fest nicht gemeinsam mit ihren Verwandten in Süderballig (Sønder Balle) oder Hoptrup gefeiert. „Meine Mutter stammte aus Hoptrup. Ihre Schwester zog nach der Heirat nach Süderballig auf den Hof der Familie Schmidt. Weihnachten dort war wunderschön. Mit den Familien zusammen, die sich prächtig verstanden. Wir waren ganz hippelig, dass es nun ja nicht zu viel schneien sollte, denn sonst wäre die Fahrt von Flensburg nach Nordschleswig wohl abgesagt worden. Wir Kinder konnten uns gar nichts anderes vorstellen, als mit Onkel und Tante und Großeltern gemeinsam Weihnachten zu feiern.“ Mit ihrem Bruder und Schwägerin begeht sie noch heute Heiligabend.

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