Fremdenverkehr und Kultur
Aktuelle Führer für grenzüberschreitende Reisen
Aktuelle Führer für grenzüberschreitende Reisen
Aktuelle Führer für grenzüberschreitende Reisen
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Im Verlag Boyens sind die sehr informativen Tourenbegleiter „Von Haithabu nach Haderslev“ und „Von Eiderstedt nach Ribe“ des Autorenteams Barbara Post und Stefan Lipsky erschienen.
Für Urlauber und Einheimische gehören im deutsch-dänischen Grenzland Ausflüge, Ferienaufenthalte und Radtouren über die Landesgrenze hinweg zum Alltag. „War es bisher üblich, dass Reisende an der Grenze den einen Reiseführer zuklappen mussten, um den nächsten aufzuschlagen, so bietet dieses Buch Tipps, Kultur und Geschichte aus einem Guss – grenzenlos eben“, schreibt das Autorenteam Barbara Post/Stefan Lipsky in den Einführungen zu ihren beiden neu im Verlag Boyens erschienenen „Tourenbegleitern“ „Von Haithabu nach Haderslev“ und von „Eiderstedt nach Ribe“.
Viele hochwertige Fotos
Auf 183 bzw. 173 Seiten laden Post und Lipsky, die bereits zahlreiche Reiseführer zu Zielen in Schleswig-Holstein und Nordschleswig verfasst haben, zu Besuchen in großen und kleinen Orten sowie sehenswerten Landschaften im deutsch-dänischen Grenzland ein, das gut 100 Jahre nach den Volksabstimmungen und der Neuziehung der Grenze noch von den Würdigungen der inzwischen friedlichen Region mit Minderheiten und Mehrheitsbevölkerungen zehren kann. Der Blick in die mit sehr vielen hochwertigen Fotos und Karten illustrierten Tourenbegleiter belegt, dass die natürlich auch in den Büchern erwähnte wechselvolle Grenzlandgeschichte den heutigen Besuchern der vielen Sehenswürdigkeiten ein kulturelles Erbe mit einem besonders bunten Spektrum prägender Elemente hinterlassen hat.
Auch Kultur ausführlich dargestellt
Neben den Porträts der berücksichtigten Orte im Reiseführer werden Kapitel wie „Kurze Chronik der Sturmfluten und des Deichbaus“ eingebaut. Auch Berühmtheiten wie der Dichter Theodor Storm oder der Maler Emil Nolde werden in etwas längeren Texten gewürdigt. In den vielen Ortskapiteln sind aktuelle Internetseiten aufgeführt, die vertiefende Informationen beispielsweise zu Theodor Storm über den digitalen Auftritt der Theodor-Storm-Gesellschaft liefern.
Im Vergleich zu den Kapiteln über den Bereich Nordfriesland mit den bekannten Urlaubszielen wie Sylt, Föhr und Amrum kommt die nordschleswigsche Westküsten mit Tondern (Tønder), Mögeltondern (Møgeltønder) und Hoyer (Højer) etwas zu kurz, aber gerade Gäste in den Touristenhochburgen südlich der deutsch-dänischen Grenze dürfte der Reiseführer ein Ansporn zu Ausflügen Richtung Norden sein, wo der Reiseführer Ripen (Ribe) als ein besonders sehenswertes Ziel als nördlichsten Ort präsentiert.
Augenmerk auf Museumslandschaft
Sehr ausführlich wird die Museumslandschaft nördlich und südlich der Grenze in den beiden Führern dargeboten. Auch Themen wie die einstige Luftschiffstation in Tondern während des Ersten Weltkriegs oder das historische Schlachtfeld der Düppeler Schanzen finden Eingang in die Führer. In einem Abschnitt geht es auch um die „Preußische Architektur“ als Erbe der Zugehörigkeit Nordschleswigs zum deutschen Kaiserreich von 1871 bis 1918, die nicht zu Schleswig-Holstein passte. Da sollte vielleicht in einer neuen Auflage berücksichtigt werden, dass inzwischen auch die dänische Kulturszene Bauten der Heimatschutzarchitektur aus der deutschen Zeit als interessante Besonderheit beispielsweise in Sonderburg (Sønderborg) zu schätzen weiß.
In den Reiseführern, die mit einer Westküsten- und einer Ostküstenversion angeboten werden, sind einige Themen wie der Ochsenweg oder die nordschleswigsche Kaffeetafel in beiden Büchern zu finden, dennoch lohnt sich auf jeden Fall der Erwerb beider Bücher, die preisgünstig für jeweils 14,95 Euro im Buchhandel erhältlich sind.