Deutsche Minderheit

Kristian Lauritsen neuer Kriegsgräberbeauftragter

Kristian Lauritsen neuer Kriegsgräberbeauftragter

Kristian Lauritsen neuer Kriegsgräberbeauftragter

Apenrade/Aabenraa
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Kristian Lauritsen aus Christiansfeld (l.) ist vom Landesgeschäftsführer Schleswig-Holstein des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Frank Niemanns (Mitte), und dem Landesvorsitzenden des Verbandes, Dr. Ekkehard Klug, in sein Amt als ehrenamtlicher Beauftragter für deutsche Kriegsgräber in Dänemark eingeführt worden. Foto: Karin Riggelsen

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Der Christiansfelder Landwirt Kristian Lauridsen hat die bisher von Hans Christian Kier aus Tondern ausgeführte Aufgabe übernommen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge dankte dem bisherigen nordschleswigschen Ehrenamtler.

In Apenrade haben der Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Schleswig-Holstein, Minister a. D. Dr. Ekkehard Klug, sowie der Landesgeschäftsführer des Verbandes, Frank Niemanns, im Haus Nordschleswig den bisherigen Beauftragten für die Pflege der deutschen Kriegsgräber in Nordschleswig, Hans Christian Kier, aus seiner Funktion verabschiedet.

Seit Unterzeichnung der Bonn-Kopenhagener Erklärungen 1955 wirkt unser Verband auch in Dänemark.

Dr. Ekkehard Klug, Minister a. D. und Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Schleswig-Holstein

 

Im Rahmen einer Zusammenkunft im Beisein des Generalssekretärs des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Uwe Jessen, wurde als Nachfolger Kristian Lauritsen aus Christiansfeld als neuer ehrenamtlicher Beauftragter für Gräber von Kriegstoten in Nordschleswig und Dänemark vorgestellt.

Als Auszeichnung erhielt Hans Christian Kier für seinen Einsatz das Ehrenkreuz in Bronze des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, überreicht durch Frank Niemanns (l.) und Dr. Ekkehard Klug (r.). Foto: Karin Riggelsen

 

Auszeichnung für Hans Christian Kier

Der Landesgeschäftsführer des Volksbundes würdigte den Einsatz Hans Christian Kiers in den vergangenen siebeneinhalb Jahren. Als Anerkennung wurden ihm eine Urkunde und das bronzene Ehrenkreuz des Volksbundes überreicht.

Interesse für Thematik durch Familiengeschichte

Der neue Beauftragte Kristian Lauritsen ist Landwirt bei Christiansfeld. „Ich habe mich schon lange für das Thema Kriegsgräber interessiert. Dazu hat auch beigetragen, dass mein Urgroßvater als Soldat im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Ich habe selbst einstige Kriegsschauplätze besucht“, erläutert Lauridsen, dem Hans Christian Kier eine Reihe Unterlagen überreichte. Dr.  Ekkehard Klug, früherer FDP-Bildungsminister und langjähriges schleswig-holsteinisches Landtagsmitglied aus Kiel, berichtete, dass sein Verband seit Mitte der 1950er Jahre Soldatenfriedhöfe auch in vielen Nachbarländern Deutschlands instandsetzt.

Hans Christian Kier (l.) übergab seinem Nachfolger als Bauftragter für deutsche Kriegsgräber in Nordschleswig Unterlagen während der Amtsübergabe im Haus Nordschleswig in Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

 

„Seit Unterzeichnung der Bonn-Kopenhagener Erklärungen 1955 wirkt unser Verband auch in Dänemark“, berichtete der auf Osteuropa spezialisierte Historiker, der als Wissenschaftler an der Universität Kiel tätig gewesen ist. „Die Kriegsgräber unterliegen dem internationalen Völkerrecht“, so Klug und fügt hinzu, dass die Kriegstoten nach dessen Bestimmungen ein dauerhaftes Ruherecht besitzen. „Im vergangenen Jahr haben wir unter Leitung von Hans Christian Kier unter anderem Tondern besucht, Gräber und Gedenkstätten auf dem Friedhof und das Luftschiffmuseum“, so der Verbandsvorsitzende. Er berichtet, dass weiterhin gerade bei Jugendlichen Interesse besteht, an Einsätzen zur Pflege und Instandsetzung von Kriegsgräbern mitzuwirken. „Es werden auch noch immer Schicksale von deutschen Kriegstoten, besonders in Osteuropa, aufgeklärt“, berichtet Klug.

Arbeit mithilfe von Spenden und Zuschüssen

Seine Organisation, die als Nichtregierungsorganisation tätig ist und auf Basis von Spenden- und Mitgliederbeiträgen sowie staatlichen Zuwendungen arbeitet, ist aktuell auch am Museumsprojekt am einstigen Lager für deutsche Flüchtlinge in Oksbøl bei Varde beteiligt, wo auch zahlreiche Gräber an die Unterbringung Hunderttausender deutscher Flüchtlinge in Dänemark zwischen 1945 und 1949 erinnern. „Mein Großvater aus Hoyer ist 1916 an der Somme in Frankreich als deutscher Soldat gefallen“, berichtet Hans Christian Kier und erläutert, dass es auch seiner Familie gelungen ist, mithilfe des Volksbundes Licht in die Umstände des Todes des Hoyeraners zu bringen. Vor Hans Christian Kier war viele Jahre Horst Terp aus Tondern (Tønder) als Kriegsgräberbeauftragter tätig, auch das jahrzehntelange Wirken von Jens Harrebye (1917-2014) aus Hadersleben (Haderslev) in der Kriegsgräberpflege ist vielen Nordschleswigern noch in Erinnerung.      

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