Neujahrsgruss

Stephanie Lose drängt auf Gesundheitsreform

Stephanie Lose drängt auf Gesundheitsreform

Stephanie Lose drängt auf Gesundheitsreform

Esbjerg
Zuletzt aktualisiert um:
Stephanie Lose sieht keine Möglichkeit, die Probleme des Gesundheitssystems im Handumdrehen zu lösen. Foto: Danske Regioner

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Vorsitzende der Region Süddänemark sieht ein Gesundheitssystem unter Druck und mit Personalmangel. Es brauche langfristige und innovative Lösungen, schreibt sie in ihrem Neujahrsgruß.

Eigentlich wollte Stephanie Lose (Venstre) ihren Neujahrsgruß in positivem Ton einleiten. Als Vorsitzende des Regionsrates für Süddänemark trägt sie die oberste politische Verantwortung für das Gesundheitssystem in Nordschleswig, Südjütland und Fünen.

Ihre Diagnose fällt in diesen Corona-Zeiten allerdings wenig positiv aus. Denn nicht nur das Virus stellt die Krankenhäuser vor große Herausforderungen.

„Derzeit steckt das Gesundheitswesen in Süddänemark und im ganzen Land in einer historisch schweren Lage und erlebt außergewöhnlichen Druck durch eine Kombination von Pandemie, langen Wartelisten, vielen akuten Patienten, den Nachwirkungen des Pflegestreiks und Rekrutierungsproblemen“, schreibt Lose.

Gesundheitsreform aufgeschoben

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeute dies Arbeitstage, die ihnen sehr viel abverlangen, für Patientinnen und Patienten, dass Untersuchungen, Behandlungen und Operationen verschoben werden. 

„Es tut mir sehr leid, dass einige dies erleben müssen. Denn so soll es nicht sein, weder für die Mitarbeiter noch für die Patienten“, betont die Regionsvorsitzende.

Zwar helfe das Winterpaket des Folketings kurzfristig, doch bedürfe es langfristiger und innovativer Lösungen. Daher richtet sie auch einen Appell an Regierung und Folketing: „Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen, daher sollte die Regierung so schnell wie möglich die Parteien zu Behandlungen über die lange ersehnte Gesundheitsreform einberufen.“

Im Oktober hatte die Regierung ihren Entwurf zu einer Reform vorgestellt. Die Verhandlungen darüber haben jedoch noch nicht begonnen. Ursprünglich wollte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) noch in diesem Jahr eine Absprache erzielen. Anfang Dezember kam dann die Kehrtwende: Der Umgang mit der Corona-Pandemie habe Vorrang, so Heunicke bei einer Pressekonferenz.

Region will Personalmangel angehen

Lose räumt jedoch ein, dass die Hauptarbeit nicht beim Folketing, sondern in der Region selbst liege. Wie „Der Nordschleswiger“ berichtete, hat das Apenrader Krankenhaus (Sygehus Sønderjylland) wegen Personalmangels seit 2019 35 von 340 Behandlungsbetten abgebaut. 

„Etwas, das wir in der Region selbst machen können und müssen, ist, einen langfristigen Plan zur Personalanwerbung, zum Halten von Personal und zum Arbeitsumfeld zu erarbeiten“, schreibt Lose. 

Am 6. Januar wird der Regionsrat eine Sitzung zu dem Thema abhalten. Der Geschäftsausschuss des Regionsrates soll die Löhne für das Gesundheitspersonal erörtern. 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr lesen

Ehrenamt

Nach häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus haben ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.

Leserbrief

Meinung
Flemming Elmdal Kramer
„Ræven kendte ikke loven!“