Deutsche Minderheit

Heimatkundliche AG Nordschleswig zieht Bilanz

Heimatkundliche AG Nordschleswig zieht Bilanz

Heimatkundliche AG Nordschleswig zieht Bilanz

Apenrade/Aabenraa
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Am Freitag, 10. Februar, 14.30 Uhr, lädt die Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG) zu ihrer Generalversammlung ins Haus Nordschleswig in Apenrade ein. Die Vorsitzende Gisela Jepsen (l.) und Vereinskassierer Harald Søndergaard (r.) geben Einblick in die Aktivitäten und die Finanzen des Vereins. Foto: Volker Heesch

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Am Freitag, 10. Februar, 14.30 Uhr, findet die Generalversammlung der HAG im Haus Nordschleswig statt. Nach der Kaffeetafel folgt ein Vortrag über das Flüchtlings-Kinderheim Hohenwarte bei Hoyer in den Jahren 1945 bis 1947. Das Thema Flüchtlinge ist auch Thema während der Heimatkunde-Tagung in der Akademie Sankelmark am Sonnabend, 11. März.

Die Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft für Nordschleswig (HAG) lädt am Freitag, 10. Februar, 14.30 Uhr, zu ihrer Generalversammlung ins Haus Nordschleswig in Apenrade, Vestergade 30, ein. Nach einigen Jahren in Tingleff (Tinglev) findet die Jahresversammlung in diesem Jahr wieder in Apenrade statt, was den Veranstaltungstermin an einem Freitag erforderlich macht. 

Vorschau auf kommende Veranstaltungen

Während der Generalversammlung zieht die Vereinsvorsitzende Gisela Jepsen Bilanz und gibt unter anderem auch eine Vorschau auf die Veranstaltungen der HAG in diesem Jahr.

Vortrag über Flüchtlingskinder in Hoyer 1945-1947

Im Anschluss an die Kaffeetafel, zu der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen sind, hält HAG-Vorstandsmitglied Volker Heesch einen Vortrag über das im Frühjahr 1945 im Hof Hohenwarte bei Hoyerschleuse eingerichtete Kinderheim. In den vergangenen Jahren sind neue Informationen über das Heim bekannt geworden, in dem bis 1947 Flüchtlingskinder aus Deutschland und mehreren anderen Ländern vielfach lange ohne Verbindung zu ihren Eltern untergebracht worden waren.

Nur wenige Bilddokumente erinnern an die Existenz des Kinderflüchtlingsheims, das von 1945 bis 1947 abgeschirmt von der Außenwelt bei Hoyer (Højer) existierte. Das Foto zeigt tanzende Kinder während einer Filmaufnahme vor dem Hofgebäude. Foto: Højeregenens Lokalhistorisk Arkiv

 

Zunächst schickte die deutsche Besatzungsmacht Kinder und Betreuungspersonal auf den Hof. Nach der Befreiung Dänemarks führten dänische Behörden das Kinderheim weiter. 

Flucht Tagungsthema der Heimatkundler in der Akademie Sankelmark  

Das Thema Flüchtlinge in Dänemark gegen Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg ist auch Thema bei der Jahrestagung der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft am Sonnabend, 11. März, in der Akademie Sankelmark. Auch die erste Exkursion der HAG in diesem Jahr, am 31. März, ist dem Thema gewidmet. Sie führt ins neue Museum „Flugt“ in Oksbøl bei Varde.  Die Einladungen dazu werden an die Mitgliederschaft versendet. 

Einblick ins Vereinsleben

Auf der Tagesordnung der Versammlung stehen der Jahresbericht der Vorsitzenden Gisela Jepsen. Einblick in ihre Tätigkeit gibt auch die Leiterin des Deutschen Archivs Nordschleswig in Sonderburg (Sønderborg), Nina Jebsen. Auch Kassierer Harald Søndergaard legt seinen Bericht vor.

Die Heimatkundlerinnen und Heimatkundler hatte im August 2022 eine Ganztagesfahrt nach Hoyer (Højer) unternommen. Foto: Volker Heesch

 

Es besteht Gelegenheit zur Aussprache, außerdem finden Wahlen statt. Es wird auch über den Vorschlag einer Namensänderung der HAG in „Heimatkunde Nordschleswig“ entschieden.  

 

Bei HAG-Tagung Vortrag über Flüchtlingslager und Museum in Oksbøl

Bei der Jahrestagung der HAG in Sankelmark , die am 10. März um 10.30 Uhr eröffnet wird, stehen drei Vorträge auf dem Programm.

Im Flüchtlingslager in Oksbøl bei Varde fanden Zehntausende deutsche Flüchtlinge 1945 Aufnahme. Auch Menschen, die zunächst bei Familien in Nordschleswig Aufnahme gefunden hatten, wurden dorthin gebracht. Erst 1949 konnten die letzten deutschen Flüchtlinge Dänemark verlassen. Lange wurde ihnen die Ausreise nach Deutschland von den Alliierten verwehrt. Kontakte zur dänischen Umwelt wurden unterbunden. Foto: Archiv Der Nordschleswiger

 

Zum Auftakt spricht Museumsinspektor John Jensen, Oksbøl, über das im vergangenen Jahr von Königin Margrethe eröffnete Museum „Flugt“ und die deutschen Flüchtlinge in Dänemark 1945 bis 1949.

 

Kirsten Lylloff spricht während der Jahrestagung

Nach dem Mittagessen kommt die frühere Oberärztin und Historikerin Kirsten Lylloff  zum Thema „Die deutschen Flüchtlinge in Nordschleswig nach dem Zweiten Weltkrieg“ zu Wort. Sie geht dabei auf die unterschiedliche Behandlung der deutschen Heimatvertriebenen in Nordschleswig im Vergleich zum übrigen Dänemark ein und spricht über die damaligen deutschen Schulkinder. Lylloffs Forschungen mit kritischen Bewertungen der dänischen Flüchtlingspolitik 1945 bis 1949 sorgten in Dänemark landesweit für Schlagzeilen.

Rettung durch die weißen Busse

Nach dem Kaffee schließen Bernd Philipsen, Fred Zimmak und Esther Goldschmidt mit ihrem Vortrag „Mit weißen Bussen in die Freiheit: Stationen der Rettung von Häftlingen aus deutschen Konzentrationslagern und ihr weiterer Weg“ die Vortragsreihe bei der Jahrestagung der HAG ab. Das Referententeam hat zahlreiche Schriften zur Thematik veröffentlicht, die daran erinnern, dass die vom Roten Kreuz eingesetzten weißen Busse neben aus Dänemark und Norwegen vom NS-Regime deportierten Menschen auch Personen aus Deutschland und anderen Staaten das Leben retteten. 

Anmeldungen zur Tagung erbeten

Die Tagung endet mit einem Abendessen. Die Teilnahme an der Jahrestagung kostet für Mitglieder des Vereins einschließlich Verpflegung 60 Euro, Nichtmitglieder zahlen 75 Euro. Die Anmeldung ist über k.johannsen@sankelmark.de oder telefonisch unter 0049 4630 55112 möglich. Zur Teilnahme an der Generalversammlung ist keine Anmeldung erforderlich. 

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