Wirtschaft

Arbeitsmarktratschefin: Mehr Einsatz für Langzeitarbeitslose

Arbeitsmarktratschefin: Mehr Einsatz für Langzeitarbeitslose

Arbeitsmarktratschefin: Mehr Einsatz für Langzeitarbeitslose

Apenrade/Aabenraa
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Bei Baumaßnahmen wie der Ortserneuerung in Hoyer (Højer) macht sich der Mangel an Fachkräften bemerkbar. Es kommt zu Verzögerungen bei der Fertigstellung von Vorhaben. Oft können Unternehmen Aufträge wegen fehlender Spezialistinnen und Spezialisten nicht übernehmen. Foto: Volker Heesch

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Die Gewerkschafterin Marita Geinitz hat den Vorsitz im Gremium zur Stärkung des Arbeitsmarktes von Arbeitgebervertreter Jens Gaarde Gad übernommen. In fast allen Kommunen Nordschleswigs hat die Arbeitslosigkeit leicht zugenommen. Es gibt Job-Chancen auch bei fehlenden Qualifikationen.

In drei der vier Kommunen in Nordschleswig hat es einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote gegeben. Die kürzlich zur Vorsitzenden des auch für Nordschleswig zuständigen Arbeitsmarktrates „RAR Sydjylland“ gewählte Marita Geinitz spricht von einer weiterhin niedrigen Arbeitslosigkeit in dem auch Kommunen wie Esbjerg, Varde, Kolding und Billund umfassenden Zuständigkeitsbereich des Gremiums.

Vorstand des Arbeitsmarktrates neu formiert

Marita Geinitz, die für die Gewerkschaft 3F tätig ist, übernahm den Vorsitz von Jens Gaarde Gad, der neben Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) als stellvertretender Vorsitzender weiter dem Arbeitsmarkrat angehört.

Marita Geinitz ist wieder Vorsitzende des auch für Nordschleswig Arbeitsmarktrates. Sie stand schon frügher an der Spitze des vom Beschäftigungsminister eingesetzten Gremiums, das für Förderung von Arbeitslosen, Umschulungen und andere Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsmarktes zuständig ist. Foto: 3F

 

Ende Mai war die Arbeitslosigkeit in der Kommune Sonderburg (Sønderborg) mit 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. In der Kommune Tondern (Tønder), der Kommune mit der niedrigsten Quote im Landesteil, gab es gegenüber dem Vormonat ebenso wie in der Kommune Hadersleben (Haderslev) einen Anstieg um jeweils 0,1 Prozentpunkte.

Tondern mit niedrigster Arbeitslosenquote

In Tondern liegt sie nun bei 1,6 Prozent, in Hadersleben bei 2,3 Prozent. In Apenrade gab es einen Anstieg um 0,2 Prozent auf jetzt 2,2 Prozent. Der Arbeitsmarktrat spricht von einem andauernden Mangel an Arbeitskräften, was auch aus den vielen Stellenanzeigen sichtbar wird. „Mit der weiter niedrigen Arbeitslosigkeit und einer Mangelsituation ist es wichtig, dass wir weiter im Fokus haben, mehr Sozialhilfempfängerinnen und -empfänger, Langzeitarbeitslose, Ältere über 55 und Einwanderer aus nicht-westlichen Ländern auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen“, so Marita Geinitz.

Viele freie Stellen werden nicht besetzt

Trotz überall niedriger Arbeitslosenquote in Nordschleswig gibt es seit Jahren das Problem, dass eine überdurchschnittlich große Gruppe bisher nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Der Arbeitsmarktrat weist darauf hin, dass viele Beschäftigte die aktuelle Lage dazu nützen könnten, sich für attraktive Jobangebote zu bewerben, obwohl sie nicht alle Qualifikationsanforderungen erfüllen.  Eine Analyse des Arbeitsmarktrates hat ergeben, dass im Zeitraum 2021 bis März 2022 bei 31 Prozent der freien Stellen eine Besetzung zunächst nicht möglich gewesen ist. Allerdings wurden dann 12 Prozent der Stellen mit Bewerberinnen und Bewerbern mit einem „anderen Profil“ besetzt. Gerade in der Baubranche, wo 40 Prozent der freien Stellen nicht besetzt werden können, bieten sich Chancen für Personen, die nicht alle Anforderungen erfüllen.

Demographischer Wandel

Den Unternehmen wird auch dringend geraten, das vorhandene Personal zu binden. Marita Geinitz erklärt, dass man erwarte, dass der Druck auf dem Arbeitsmarkt angesichts des Krieges in der Ukraine nachlassen werde. Angesichts der demographischen Entwicklung im Landesteil sei aber weiter mit Arbeitskräftemangel, besonders im Sozial- und Gesundheitsbereich, zu rechnen.

 

Besonders im Sozial- und Gesundheitsbereich werden in Nordschleswig nicht genügend Nachwuchskräfte ausgebildet. Foto: Tim Kildeborg Jensen /Ritzau Scanpix

 

Auch die Energiewende erfordere viele zusätzliche Fachkräfte. Umschulung und Weiterbildung von Personal stehe weiter oben auf der Tagesordnung.  Auch im übrigen Dänemark ist laut neuester Arbeitsmarktbilanz die Arbeitslosigkeit leicht angestiegen.   

 

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