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Trinkwasserfonds mit Geldern für Schutz der Wasserwerke

Trinkwasserfonds mit Geldern für Schutz der Wasserwerke

Trinkwasserfonds mit Geldern für Schutz der Wasserwerke

Apenrade/Aabenraa
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Das Wasserwerk in Tingleff fördert Trinkwasser aus Brunnen im Gebiet um das Gebäude. Auf angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen werden Chemikalien verwendet, die potenziell auch in das zur Trinkwassergewinnung genutzte Grundwasser eindringen könnten. Foto: Volker Heesch

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Der Verband der dänischen Wasserwerke begrüßt die Bereitstellung von 170 Millionen Kronen bis 2025. Der Direktor des Verbandes Danva erwartet höheren Finanzbedarf für den Ankauf von Schutzzonen.

Im Rahmen des dänischen Staatshaushaltes 2022 haben die sozialdemokratische Regierung und ihre Unterstützerparteien erstmals die Bereitstellung eines Millionenbetrags zur Finanzierung eines Trinkwasserfonds durchgesetzt.

Flächenaufkauf für Schutzzonen

Mit dem Betrag von 170 Millionen Kronen, der bis 2025 bereitgestellt wird, können Flächen zur Schaffung von Trinkwasserschutzzonen um Wasserwerksbrunnen erworben werden. Auch sollen damit Abdichtungen alter Brunnen und Bohrungen finanziert werden, durch die an vielen Orten Schadstoffe ins Grundwasser gelangen können. Die Mittel sollen Wasserwerken und Kommunen zur Verfügung gestellt werden.

Die neue Finanzierungsmöglichkeit ist auch für die vier Kommunen in Nordschleswig, Apenrade, Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder) interessant, denn auch dort sind immer wieder Trinkwasserbrunnen durch Pestizide belastet worden, was zu Schließung von Brunnen geführt hat.

Der Verband der Wasserwerke in Dänemark, Danva, begrüßt die Schaffung des Fonds, denn angesichts der landesweiten Verunreinigung von Grundwasser und daraus gewonnenem Trinkwasser durch Schadstoffe werde es für die Wasserversorger immer schwieriger, für die Trinkwasserversorgung geeignetes Wasser aufzutreiben.

Carl Emil Larsen ist der Direktor des Verbandes der dänischen Wasserwerke Danva. Er sieht einen Finanzbedarf in Milliardenhöhe, wenn ausreichend Schutzzonen von der Anwendung von Spritzmitteln „freigekauft“ werden sollen. Foto: Danva

 

„Mir ist aber bewusst, dass die Mittel nicht ausreichen, um Grundbesitzern Erstattungen zahlen zu können, wenn diese ihr Land für die Einrichtung von Grundwasserparks bereitstellen, aus denen Spritzmittel und andere Schadstoffe verbannt werden“, so der Danva-Direktor Carl Emil Larsen. Dazu seien Milliardensummen erforderlich. Larsen verweist darauf, dass beim Grundwasserschutz Eile geboten sei, denn inzwischen weisen bereits 60 Prozent aller Proben aus Trinkwasserbrunnen Pestizidreste auf.

Umweltschützer begrüßen Fonds

Die Präsidentin des Naturschutzverbandes Danmarks Naturfredningsforening (DN), Maria Gjerding Reumert, begrüßt den neuen Fonds. Es müssten rasch neue Grundwasserparks um die Wasserwerke eingerichtet werden. Viele Kommunen und Wasserwerke warteten auf den Startschuss. Wichtig seien Flächen ohne Spritzmittel, auf denen nur noch ökologische Landwirtschaft zugelassen wird. 

 

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