Kriminalität

Zahl der Einbrüche 2021 regional weiter gesunken

Zahl der Einbrüche 2021 regional weiter gesunken

Zahl der Einbrüche 2021 regional weiter gesunken

Esbjerg
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Mit vorbeugenden Maßnahmen wie der Aktion Nachbarschaftshilfe hat sich laut Untersuchungen die Aktivität von Einbrechern verringern lassen. Foto: Det Kriminalpræventive Råd / Lars Aarø

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Die Polizei für den Bereich Nordschleswig und Südjütland meldet während der zurückliegenden Feiertage 70 Prozent weniger Einbrüche als im Vor-Coronajahr 2019. Polizeiexperte: Die Bürger müssen Einbrechern die Arbeit erschweren.

In den Kommunen in Nordschleswig und den angrenzenden Bereichen in Südjütland ist das Risiko, einen Wohnungseinbruch zu erleben, deutlich zurückgegangen.

Rückgang in Nordschleswig

Das berichtet die auch für Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder) zuständige Polizei. Laut neuester Statistik der regionalen Polizei „Syd- og Sønderjyllands Politi“ ist die Zahl der Einbrüche im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 um 46 Prozent zurückgegangen. Dabei spielt nach Einschätzung des Leiters der Abteilung für vorbeugenden Einsatz der Polizei für Nordschleswig und Südjütland, Christian Østergaard, die andauernde Corona-Krise auch eine Rolle.

Nicht nur Corona Ursache des günstigen Trends

Aber diese sei nicht allein ausschlaggebend, denn 2021 sind die Einbruchszahlen auch gegenüber dem ersten „Corona-Jahr“ 2020 noch einmal um 16 Prozent gesunken, obwohl 2021 nach Einschätzung der Polizei nicht mehr Menschen im Rahmen der Anti-Corona-Maßnahmen zu Hause verbracht haben als 2020. 2021 wurden im Bereich der regionalen Polizei 950 Wohnungseinbrüche angezeigt, 2020 waren es 1.132 und im „Normaljahr“ 2019 sogar 1.754.

Auch weniger Firmeneinbrüche

Höhere Präsenz in den eigenen vier Wänden hat abschreckenden Effekt bei Einbrechern. Bemerkenswert ist auch, dass 2021 die Zahl der Einbrüche in Firmenräume um 38 Prozent gegenüber 2019 gesunken ist. Dabei dürfte mehr Homeoffice keine Rolle gespielt haben. Laut Polizei für Nordschleswig und Südjütland wurden während der Weihnachtsfeiertage in ihrem Zuständigkeitsbereich 42 Einbrüche angezeigt, das sind 70 Prozent weniger als 2019. Erfahrungsgemäß galten die Festtage immer als Zeitraum mit hoher Einbrecheraktivität. „Wir sind sehr froh über die Entwicklung, und wir richten weiter unseren Fokus auf die Bekämpfung von Einbrechern.“

Nachbarschaftshilfe wirkt

„Dabei sind wir aber auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, so Christian Østergaard. Ganz wichtig sei es, dass die Menschen ihre Fenster und Türen geschlossen halten. Seinen Angaben zufolge konnten die Täter in 24 Prozent aller Fälle durch offene Türen und Fenster in Wohnräume gelangen, aus denen dann Dingen verschwunden sind.

„Wichtig ist auch die Nachbarschaftshilfe“, so Vorbeugungsspezialist Christian Østergaard. Dabei helfe auch die App „Nabohjælp“. Untersuchungen hätten gezeigt, dass aktive Nachbarschaftshilfe die Zahl der Einbrüche um ein Viertel senkt. Allerdings sei das Interesse, sich an der Aktion „Nabohjælp“ zu beteiligen, von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. So sind in der Kommune Sonderburg 47 von 1.000 Haushalten beteiligt, in Apenrade 39, während es in Tondern nur 26 sind. In Tondern ist Pensionär Kurt Vogt bei „Nabohjælp“ dabei.

Kurt Vogt hat gute Erfahrungen mit Nachbarschaftshilfe gesammelt. Foto: Syd- og Sønderjyllands Politi

 

„Ich habe die Aktion genutzt, als ich vor einigen Jahren mitbekommen habe, dass ein Dieb dabei war, in meine Garage einzubrechen. Ich konnte ihn vertreiben. Anschließend habe ich per App meine Nachbarn gewarnt“, so Vogt. Er selbst sei erst kürzlich gewarnt worden, nachdem jemand in der Nachbarschaft verdächtige Personen gesichtet hatte. Besonders gut sei es, dass während der Urlaubszeit in der Nachbarschaft bei Abwesenheit ein Auge auf die gerade unbewohnten Häuser gehalten werde. Die Nabohjælp-App kann im App Store oder bei Google Play heruntergeladen werden.

 

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