Umwelt und Natur
Auch dieses Jahr kein Bruterfolg für Kiesgruben-Uhus
Auch dieses Jahr kein Bruterfolg für Kiesgruben-Uhus
Auch dieses Jahr kein Bruterfolg für Kiesgruben-Uhus
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Ein Steinmarder hat das Gelege bei Apenrade geplündert. Das Eulen-TV des dänischen Vogelschutzvereins DOF hat den Kampf des Eulenweibchens mit dem Eindringling dokumentiert.
Vor einigen Wochen herrschte noch große Freude bei den Eulen-Schützern des dänischen Vogelschutzvereins „Dansk Ornitologisk Forening“ (DOF). Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund einer Störung die Brut eines seit Jahren an einer Kiegrube nistenden Uhu-Paares aufgegeben worden war, hatten in diesem Jahr erneut Uhus ihr Brutgeschäft aufgenommen.
Video-Kamera am Nest
Das Besondere an dem Brutplatz ist eine dort installierte Video-Kamera, die seit Jahren über die Homepage des Ornithologenverbandes einen Blick in die Kinderstube der größten europäischen Eulenart ermöglichte. In diesem Jahr spielte sich vor der Kamera vor gut einer Woche eine wahre Tiertragödie ab.
Ein Steinmarder hat das brütende Eulenweibchen überfallen. Die Eule mit über 1,60 Meter Spannweite und kräftigen Krallen und Schnabel setzte sich gegen den Raubsäuger zur Wehr.
Sechs Minuten Kampf
Ganze sechs Minuten dauerte der Kampf, bei dem der Marder, der blutige Wunden erlitt, sich aber nicht vertreiben ließ. Er verschlang erst ein Ei und machte sich, nachdem der Vogel aufflog, mit einem zweiten im Maul davon. Das Uhu-Weibchen flog zunächst davon, kehrte aber noch zum verbliebenen Ei zurück. Doch nach wenigen Minuten verschwand die große Eule und gab die Brut auf. Der Eulenexperte des Vogelschutzvereins, Klaus Dichmann, bedauert das erneute Scheitern der Uhu-Brut.
„Ich habe nie zuvor davon gehört, dass ein Marder eine so große Eule auf ihrem Gelege angreift“, so Dichmann, der berichtet, dass die Steinmarder normalerweise Nester plündern, wenn die Eier unbewacht sind. Er wisse nur, dass ein Uhu einmal sein Nest gegen einen Fuchs verteidigt haben soll.
Die Uhus sind seit gut 20 Jahren wieder in Nordschleswig heimisch. Meist brüten sie in großen Bäumen, aber auch an Steilhängen, im Bergland auch an Felsen. Man kann ihre Rufe im Frühjahr, ein weit hörbares „Uhu“, vor allem in Wäldern im östlichen Landesteil, aber auch nordöstlich von Lügumkloster (Løgumkloster) vernehmen.