Wäre Corona nicht gewesen, hätte man 2020 vielerorts den 100. Geburtstag der dänischen Wiederangliederung Nordschleswigs (genforening) gefeiert.

Der Trägerverein der Versammlungsstätte „Slogs Herreds Hus“  in Bülderup hatte einen Auftritt mit Musiker und Entertainer Sigurd Barrett fest eingeplant, der anlässlich der Abstimmung 1920 ein geschichtsvermittelndes Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt einstudiert hatte.

Diese Show wurde am Dienstag nun zwei Jahre nach der Grenzziehung  nachgeholt.

Bedeutung für beide Seiten

Dem Trägerverein um dessen Vorsitzenden Rasmus Jensen war es wichtig, bei den Darbietungen für Kinder auch die örtlichen Institutionen der deutschen Minderheit mit einzuladen.

Für die deutschen Einrichtungen hat die Wiederangliederung zwar eine andere Dimension, befand man sich doch auf einmal auf dänischem Hoheitsgebiet. Es war aber zugleich die Geburtsstunde der deutschen Minderheit, und somit ist die Grenzziehung, wenn auch unter anderen Vorzeichen, auch für die deutsche Seite von Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund ging eine Einladung des Hauses an die deutschen Einrichtungen im Raum Bülderup.

Ausgerechnet in dieser Woche befindet sich die Buhrkaller Schule auf Klassen- und Völkerball-Reise und musste leider absagen. Der Deutsche Kindergarten Bülderup  ist aber zu Hause und nahm die Einladung gern an.

Grenzgeschichte kindgerecht verpackt

So begaben sich die Kinder in Begleitung ihrer Erzieherinnen und Erzieher zur Begegnungsstätte und verfolgten an der Seite der dänischen „Kollegen“ die Show mit Sigurd Barrett mit.

Der Künstler verstand es, die Grenzziehung anno 1920 und die damit verbundene Geschichte kindgerecht und unterhaltsam zu vermitteln.

Am Abend war im „Slogs Herreds Hus“ dann auch noch eine Show für das reifere Publikum angesetzt.