Deutsche Minderheit
„Sind eine lustige Truppe“: Laienspielcrew im Probenendspurt
Probenendspurt bei der Jündewatter Laienspielgruppe
Probenendspurt bei der Jündewatter Laienspielgruppe

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Am 9. März ist Generalprobe, am 10. März Premiere: Für die Jündewatter Theaterspielerinnen und -spieler hat beim Einstudieren die heiße Phase begonnen. Mit Gretel Ries als „Regisseurin“ feiert ein Jündewatter Laienspiel-Urgestein ein Comeback. Sie fühlt sich aber nicht als Chefin. „Wir sind ein Team“, so Ries, die die Truppe für die Vorstellungen gut gerüstet sieht. Eine Herausforderung gab es jedoch zu knacken.
Die Mutter war einst lange Zeit eine treibende Kraft, und mit Cilli Guldager ist die Schwester nach wie vor ein engagiertes Mitglied der Jündewatter Laienschauspielgruppe. Nun ist Gretel Ries aus Tingleff (Tinglev) als ehemalige Jündewatterin auch wieder dabei. Mitte der 80er-Jahre war sie Teil der Theatercrew und ist nach längerer Pause jetzt wieder dazugestoßen. Allerdings wird sie nicht auf der Bühne stehen.
„Meine Schwester hat mich überredet, wieder einzusteigen. Ich habe zugesagt, allerdings nur unter der Bedingung, nicht zu spielen, sondern andere Aufgaben zu übernehmen“, erzählt die 61-Jährige mit einem Schmunzeln.

Stattdessen hat sich Gretel Ries bereit erklärt, außerhalb der Bühne aktiv zu sein. Sie wird soufflieren und die Fäden als Spielleiterin in der Hand halten.
Teamarbeit
Man könnte es mit der Regierolle gleichsetzen, doch das treffe so nicht zu. „Wir sind ein Team und helfen einander. Jeder bringt sich ein. Ich versuche, die übergeordneten Blick zu haben, letztlich tragen aber alle bei und geben beim Proben Tipps oder haben eine gute Idee für die Kulisse“, gibt sich „Regisseurin“ Gretel Ries bescheiden.
Beim Übern ist der Endspurt eingeläutet worden. Zweimal die Woche trifft sich die Gruppe, um den Schwank „Der irre Theodor“ einzustudieren.
An manchen Abenden läuft es hervorragend, an anderen klappt überhaupt nichts. „So ist es nun mal beim Laienschauspiel. Das gehört dazu“, sagt die Leiterin.

Sie hoffe natürlich, dass bei der Premiere am 10. März im Deutschen Haus Jündewatt alles gut geht. Sie sei da ganz zuversichtlich, denn das Team sei gut gerüstet.
„Alle sind mit Elan dabei und machen es gut. Wir sind eine lustige Truppe“, bringt Ries die Schauspielfähigkeiten und das Miteinander in der Gruppe auf den Punkt.
Lampenfieber spielt noch immer mit
Auch wenn alles gut vorbereitet zu sein scheint, eine Sache kann die erfahrene Theaterfrau nicht abstellen: „Je näher die Premiere rückt, desto mehr macht sich Lampenfieber breit. Man ist einfach gespannt, wie alles nach so viel Üben läuft und ob das Stück beim Publikum ankommt“, erklärt Gretel Ries.
Nach der Corona-Zwangspause war es gelungen, wieder eine Laienschauspielgruppe zusammenbekommen. Neue Gesichter stießen dazu. Dass es ausschließlich Frauen waren, von denen einige Männerrollen übernehmen mussten, tat der Euphorie keinen Abbruch.

Als Akteurinnen kurzfristig absagten und ersetzt werden mussten, stieß mit Rolf Pfeifer doch noch ein Mann dazu. Er hat zuvor viele Jahre auf der Jündewatter Bühne mitgespielt, wollte sich diesmal aber zurückhalten, um sich mehr dem Vorsitz des Deutschen Hauses widmen zu können. Nun ist auch er wieder dabei.
Hahn im Korb
Wird er womöglich eine Frauenrolle übernehmen, um an die Kuriosität bei der Rollenbesetzung festzuhalten? Gretel Ries mit einem Lachen: „Nein, nein. Rolf spielt eine männliche Rolle. Allerdings mimt er einen ganz jungen Mann, was er mit seinen 70 Jahren auch erst einmal hinbekommen muss. Das bekommt er aber hin“, so Gretel Ries schmunzelnd.

Ein weiteres Kuriosum macht es ihr bei der Leitung nicht einfach. Gleich drei Laienschauspielerinnen heißen Marion (Marion Miltzow, Marion Christensen und Marion Jørgensen).
Spitznamen seien auf die Schnelle nicht ausgedacht worden. „Ich nenne jede Marion mit dem Namen der Figur, die gespielt wird. Das ist schon komisch, klappt aber gut“, erwähnt Ries.
Sie und ihre Crew blicken den kommenden Aufführungen gespannt entgegen. Nach der internen Generalprobe am 9. März geht es mit der Premiere am 10. März beim Theaterabend des Sozialdienstes Buhrkall (Burkal) im Deutschen Haus los.
Am Tag darauf treten die Laienschauspielerinnen und der Laienschauspieler beim Frühlingsfest des BDN-Ortsvereins Renz-Jündewatt (Rens-Jyndevad) auf.
Es folgen die Vorstellungen am 18. März bei der Patenschaft in Elmshorn und am 24. März beim BDN-Ortsverein Hadersleben (Haderslev). Am 29. März war auch eine Vorstellung im Rahmen des überregionalen Fests des Sozialdienstes Nordschleswig in der Deutschen Nachschule Tingleff vorgesehen. Die Veranstaltung ist mangels Anmeldungen allerdings abgesagt worden.
