Leserinbericht

„Nachschule on Tour: Bornholm zum Vierten!“

Nachschule on Tour: Bornholm zum Vierten!

Nachschule on Tour: Bornholm zum Vierten!

Ingrid Berndsen
Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Nachschülerinnen und Nachschüler aus Tingleff verbrachten einige Tage auf Bornholm. Foto: DNT

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Es ist eine kleine Tradition, dass die Deutsche Nachschule Tingleff zur Teambildung am Beginn eines jeden neuen Lehrgangs eine Fahrt zur „Sonnenscheininsel“ Dänemarks unternimmt. Mittlerweile zum vierten Mal begab man sich nach Bornholm zur dortigen Nachschule, die ihrerseits für den gleichen Zeitraum in Tingleff weilte. Ingrid Berndsen berichtet.

Nach einem frühen Frühstück am Sonntagmorgen machte sich die 120-köpfige Gruppe der Nachschule – 102 Schüler, alle Lehrerkräfte, das gesamte Küchenpersonal und das Hausmeisterehepaar – auf den Weg zum Tingleffer Bahnhof.

Nach drei Stunden Zugfahrt erreichten wir Kopenhagen, wo wir in den Bus umstiegen, der uns über den Öresund nach Schweden nach Ystad zur Katamaran-Fähre brachte, die dann wiederum in Rønne auf Bornholm nach gut zwei Stunden anlegte.

Insgesamt acht Stunden Anreise mit ausschließlich Sitzen wurden dann mit einem 3,5 Kilometer langen Fußmarsch zur Bornholm Efterskole, die knapp außerhalb der Stadt Rønne liegt, ergänzt.

In Zelten oder Klassenräumen

Dort angekommen hieß es, Zelte aufbauen, denn nur wenige Nachschüler hatten sich für das Übernachten in Klassenräumen und Zimmern entschieden.

Schlafen in Zelten war für etliche Schüler allerdings auch eine spannende und z. T. neue Erfahrung.

Das Kennenlernen und die Erkundung des Bornholmer Nachschul-Geländes, welches nur 300 Meter vom Strand entfernt liegt, und ein gemeinsamer Abschluss mit Gesprächen und Singen rundete den ersten Tag ab.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es los.

Drei Viertel der Gruppe hatten gewählt, zur kleinen Insel Christiansø per Boot überzusetzen und die dortige Festung zu erkunden.

Julchen und Tade auf Christiansø Foto: DNT

Der andere Teil besuchte die Rundkirche von Østerlars sowie das Mittelaltercenter und tauchte in die Zeit von vor mehr als 500 Jahren ein, einschließlich der Gelegenheit, ritterliche Kettenhemden für eine Weile tragen zu können.

Das ersetzte definitiv das Fitnessstudio, da diese Hemden einige Kilo wiegen. Zum Abschluss stand Bogenschießen auf dem Programm, was einfacher aussah, als es war.

Bekannte Burgruine

Nach einem Zwischenstopp in Gudhjem ging es zur Burgruine von Hammershus an der Nordspitze von Bornholm. Dort führten uns die Guides über die weitläufige Anlage und erzählten Geschichten, die illustrierten, wie das Leben auf dieser großen Burg wohl gewesen sein mag.

Als Gefangener vergangener Tage auf Bornholm – ein kurzer Selbstversuch Foto: DNT

Nach diesem ersten, insgesamt sehr langen Tag hieß es, ab in die Zelte. Da es nur am Vormittag eine halbe Stunde geregnet hatte – das dafür aber ausgiebig –, hofften wir auf einen regenfreien nächsten Tag.

Die Wanderung vom Rytterknægten, dem Aussichtsturm in Almendingen, dem größten zusammenhängenden Wald auf Bornholm, ins Ekkodal (Echotal) war das Vormittagsprogramm, welches aber leider von leichtem Nieselregen begleitet wurde.

Aus Silber wird Gold

Anschließend gab es in der Räucherei von Hasle eine kurze Führung durch die Anlage, in der einiges darüber erklärt wurde, wie man aus Silber Gold machte – sprich: wie aus den silbernen Heringen der Ostsee geräucherte goldene Fische wurden und werden.

Dieses Räuchern der gefangenen Heringe und anderer Fische war lange Zeit der Haupterwerb der Bornholmer Bevölkerung neben der Arbeit im Granitbruch.

Nachschulgruppe vor der Burgruine „Hammershus" Foto: DNT

Nach einer Kostprobe des leckeren Herings ging es zurück zur Bornholm „Efterskole", da der Regen am Vormittag die geplante Tour entlang der Küste durch den alten Granitbruch ins dreieinhalb Kilometer entfernte Vang, immer mit Blick auf die Ostsee, nicht mehr ermöglichte.

Der geplante Besuch nahe Aakirkeby bei Natur Bornholm, dem Erlebniszentrum, das die geologische Geschichte der Granitinsel Bornholm erzählt, konnte aber wie geplant stattfinden.

 Am dritten Tag auf Bornholm war es ein Wechsel zwischen sonnig und bedeckt, es blieb aber regenfrei, sodass die Hälfte der Gruppe zum Klettern und Rapelling im alten Granitbruch bei Rønne kommen konnte. Darauf hatten die Schüler sich sehr gefreut.

Museum und Strand

Der andere Teil der Gruppe bummelte durch das Städtchen Svaneke und besuchte das Museum des Kalten Krieges und den Strand von Dueodde, dessen feiner Sand früher Sanduhren befüllt hat.

Gründliches Aufräumen, Abbau der Zelte, da der Wind mächtig aufgefrischt hatte und Regen angesagt war, begründete, warum alle in der sehr kurzen letzten Nacht in den Klassenräumen schliefen.

Geweckt wurden wir dann um 4.30 Uhr, da die Fähre bereits um 6.30 Uhr abfuhr für eine achtstündige Rückfahrt nach Tingleff.

Von dort begaben sich die Jugendlichen erst einmal nach Hause.

Ausgeschlafen und fit waren alle Schüler und Schülerinnen dann am Sonntagabend wieder zurück in Tingleff.

 

 

 

Mehr lesen
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.