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Die Nachschule behält das Virus im Auge

Die Nachschule behält das Virus im Auge

Die Nachschule behält das Virus im Auge

Tingleff/Tinglev
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Hompepage der Deutschen Nachschule Tingleff Foto: DN

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Auch mit dem Wegfall der Corona-Restriktionen und der Herabstufung der Corona-Pandemie in Dänemark zum 1. Februar möchte die Deutsche Nachschule Tingleff umsichtig weitermachen. Es werde weiterhin getestet und bei einer Infektion nach Haus geschickt, so der Schulleiter. Eltern aus Deutschland halte man auf dem Laufenden.

„Dänemark schafft Corona ab.“

Diese irreführende Schlagzeile machte in den vergangenen Tagen im Ausland die Runde, nachdem die dänische Regierung bekannt gegeben hatte, die Restriktionen aufzuheben und Corona nicht mehr als kritisch für die Gesellschaft einzustufen.

Bei aller Freude über eine scheinbar einfachere Ausgangslage sind Vorsichtsmaßnahmen an der Deutschen Nachschule Tingleff nach wie vor präsent. Man gehe zwar gelassener mit der Gesamtsituation um, „es wird aber nach wie vor getestet, und wer mit Corona infiziert ist, muss nach Hause“, so Schulleiter Jørn Warm.

Lediglich die Quarantänezeiten sind bei Vorlage eines negativen Tests verkürzt worden. „Nahkontakte müssen nicht mehr in Isolation“, ergänzt der Schulleiter. Ansonsten sei man bemüht, auf das Infektionsgeschehen angemessen zu reagieren.

Die Zeiten, in der gesamte Lerngruppen in Quarantäne geschickt werden, sind allerdings vorbei.

Abwarten und Lage beobachten

Die Nachschule lässt sich nach wie vor mit Selbsttests versorgen. Testintervalle sind mittlerweile aber länger.

Einmal die Woche wird in der Regel getestet. Sollten zwischendurch Symptome auftreten und Corona-Fälle bekannt werden, „dann kann es natürlich passieren, dass jeden Tag getestet wird“, so Warm zu möglichen Szenarien.

So verhält es sich zurzeit zum Glück nicht.

Von den rund 100 Schülerinnen und Schülern sind aktuell etwa 20 zu Hause. „Wobei bei weitem nicht alle Corona haben. Es gibt auch Jugendliche, die eine normale Grippe haben oder anderweitig krank sind“, erwähnt der Nachschulleiter.

Die Pandemie beschäftigt Schulleiter Jørn Warm nach wie vor (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Man müsse abwarten, wie es nach dem Wegfall der Restriktionen mit den Infektionen weitergehe.

„Wir müssen sehen, ob es explodiert“, so Warm, der, wie so viele, auf milde Verläufe und eine baldige Herdenimmunität hofft.

Informationen an die Eltern auf beiden Seiten der Grenze

Die Befürchtung, dass deutsche Eltern sich im noch höheren Maße um ihre Kinder sorgen, weil in Dänemark nun ganz anders mit der Pandemie umgegangen wird, haben sich bislang nicht bewahrheitet.

Eltern aus Deutschland hätten sich nicht vermehrt an die Schule gewandt. „Wir halten alle Familien mit Elternbriefen und genauen Informationen über die Lage bei uns auf dem Laufenden. Das funktioniert gut und scheint die Unsicherheit zu nehmen“, so die Einschätzung des Nachschulleiters.

Auch wenn sich der Unterrichts- und Schulalltag immer mehr der Normalität nähert, kann niemand mit Gewissheit sagen, wie die Lage in einigen Wochen oder Monaten ist. Jørn Warm ist dennoch zuversichtlich.

Er hoffe und gehe auch davon aus, dass zum Ende des Schulhalbjahres Klassenfahrten stattfinden können.

„Es wäre schade für die Schüler, wenn sie darauf verzichten müssten.“

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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