Ortsentwicklung

Das Gebäudepuzzle von Tingleff: Was meinen die Ortsansässigen?

Das Gebäudepuzzle: Was meinen die Ortsansässigen?

Das Gebäudepuzzle: Was meinen die Ortsansässigen?

Tingleff/Tinglev
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Die künftige Nutzung kommunaler Gebäude und der eventuelle Bau neuer Trakte sind Thema in Tingleff (Archivfoto). Foto: DN

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Die künftige Nutzung kommunaler Immobilien steht im Mittelpunkt einer Bürgerversammlung, zu der die Dachorganisation „Tinglev Forum“ einlädt. Der Vorsitzende verspricht sich wertvollen Input.

Es sind viele Mosaiksteine in der Luft, die es möglichst optimal zusammenzufügen gilt.  Die Kommune Apenrade (Aabenraa) hat über einen längeren Zeitraum den Zustand der kommunalen Gebäude in Tingleff unter die Lupe genommen und hat analysiert, wofür die Trakte im Rahmen der Ortsentwicklung optimal genutzt werden könnten.

Die Perspektiven und Möglichkeiten sind Ausgangspunkt für eine Bürgerversammlung am Mittwoch, 1. Februar, ab 19 Uhr in der Aula der Kommunalschule. Veranstalter ist „Tinglev Forum“, Dachorganisation örtlicher Vereine und Institutionen.

„Wir werden zur Anhörung der kommunalen Analyse eine Antwort einreichen und würden vorher gern die Meinungen und Ansichten der Ortsansässigen hören. Neue Anregungen werden wir in der Stellungnahme einbauen“, so Forum-Vorsitzender Niels Daubjerg zum Beweggrund, eine Bürgerversammlung zum Gebäudepuzzle zu veranstalten.

In Tingleff gibt es relativ viele verwendete und ungenutzte Immobilien. Entsprechend breit gefächert sind Ansätze, was wofür genutzt werden könnte.

Viele Optionen

Gleich mehrere Fragen sollen auf der Bürgerversammlung diesbezüglich in den Raum geworfen werden und zum Mitdenken anregen.

Niels Daubjerg ist gespannt, wie es mit der Gebäuderochade in Tingleff weitergeht (Archivfoto). Foto: Friedrich Hartung

Was sollte mit der alten Realschule passieren, in der heute ein Kindergarten untergebracht ist, was soll mit dem leerstehenden Gebäude von 1905 bei der Kommunalschule geschehen und wo könnte eine neue Begegnungsstätte entstehen?

„Es geht bei den Überlegungen vor allem auch darum, von der Kommunalschule an der Ampelkreuzung über die deutschen Einrichtungen im Grønnevej bis hin zum Pflegeheim eine besondere Verbindung  herzustellen“, hebt Daubjerg eines der übergeordneten „deutsch-dänischen“ Ziele der Ortsentwicklung hervor.

Gemeinsame Kulturstätte

„Input" erhofft sich Tinglev Forum auch zu den Überlegungen, eine gemeinsame Kulturstätte mit deutscher und dänischer Bücherei entstehen zu lassen. Eine Idee, die in der Volksgruppe mit Blick auf ein ähnliches Modell in Sonderburg (Sønderborg) auf Zustimmung stößt.

Der Ansatz von Tinglev Forum ist es, eine Kombination aus Kultur- und Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten und Bewirtung zu schaffen. Für solch eine Einrichtung ist eigens der Förderverein „TINKA“ gegründet worden („Tinglev Fælles-, Kultur- og Akivitetshus“).

Dieses Versammlungshaus wird auf der Bürgerversammlung ebenfalls Thema sein.

Eine bislang favorisierte Idee ist es, die Einrichtung zum Teil in Trakten des alten Pflegeheims „Grønningen“ entstehen zu lassen, das in unmittelbarer Nähe durch einen Neubau ersetzt worden ist.

„Die deutsche und dänische Bibliothek könnten dort einziehen, und der Trakt der dänischen Bibliothek am ehemaligen Rathaus gegenüber dem neuen Pflegeheim könnte als zentraler Standort der kommunalen Heimhilfe dienen“, so Niels Daubjerg zu möglichen Szenarien.

Grobe Richtung einschlagen

Wie so vieles, steht und fällt solch ein „Traum“ mit der Finanzierung. Für die Ortsentwicklung wäre die Realisierung sicherlich ein Plus.  Das Ortserneuerungsprogramm ist allerdings nahezu abgeschlossen, die Gelder einschließlich des Staatszuschusses verbraucht.

Für das Gebäudepuzzle in Tingleff müssen – mit oder ohne Zutun der Kommune – neue Geldquellen aufgetan werden.

„Es geht jetzt erst einmal darum, einen Plan zu erstellen, wie es mit den Gebäuden weitergehen und welche Institution wo unterkommen soll. Die Umsetzung gilt es danach zu erörtern“, so Daubjerg.

Szenarien gebe es genug. Die beiden dänischen Kindergärten mit einem Anbau in der ehemaligen Realschule unterbringen, oder an der Schule eine ganz neue Einrichtung entstehen zu lassen, sind nur einige von vielen.

„Es gibt ja auch noch den Wunsch des dänischen Jugendklubs, aus dem Keller der Kommunalschule zu kommen. Es stehen viele Optionen im Raum, und wenn auf der Bürgerversammlung weitere gute Ideen vorgebracht werden, könnten es noch mehr werden. Wir werden alles sammeln und dann eine Antwort zur Anhörung anfertigen“, so der Forum-Vorsitzende.

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