Spendenaktion

Beschauliches Miteinander gegen einen schrecklichen Krieg

Beschauliches Miteinander gegen einen schrecklichen Krieg

Beschauliches Miteinander gegen einen schrecklichen Krieg

Jündewatt/Jyndevad
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Idylle pur beim Konzert im Jündewatter Garten Foto: kjt

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Es war urgemütlich, und es kam eine schöne Spendensumme zusammen: Das Benefizkonzert im privaten Garten von Ralf Sehstedt und Manu Pursun in Jündewatt zugunsten der Ukraine fand großen Anklang. Auch einige Flüchtlinge kamen in den Genuss des malerischen Ambientes mit Auftritt des Tonderner Gospelchores.

Ein idyllischeres Umfeld hätte es für diese Wohltätigkeitsveranstaltung kaum geben können.

Ralf Sehstedt und sein Partner Manu Pursun haben ihren Garten in Jündewatt am Wochenende in ein kleines, beschauliches Festivalgelände verwandelt.

Eingeladen wurde zu einem Open-Air-Konzert mit dem Tonderner Gospelchor, dem auch Ralf Sehstedt angehört. Der Erlös des Events kommt der kriegsgebeutelten Ukraine zugute.

 

Der Tonderner Gospelchor unterhielt. Foto: Marlies Wiedenhaupt

Das Konzert diente auch dazu, die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck zu bringen.

Auch Flüchtlinge im Publikum

Um das Gartenflair zu erhalten, wollten die beiden Gastgeber die Teilnehmerzahl auf 200 begrenzen.

Es waren am Ende rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörer, die die Gelegenheit bekamen,  dem Gospelchor zu lauschen, Kaffee und Kuchen zu genießen, an einer Tombola teilzunehmen und Gartenprodukte für den guten Zweck zu kaufen.

Eingangsschild zum Konzert am Jyndevadgaardvej Foto: kjt
Dekoratives in den Nationalfarben der Ukraine Foto: Marlies Wiedenhaupt

Ralf Sehstedt hatte im Vorfeld gezielt Ukrainer aus den Flüchtlingsunterkünften in Bollersleben (Bolderslev) und Tingleff (Tinglev) eingeladen. Etwa 70 nahmen die Einladung an und mischten sich unter das Publikum.

„Es kam ein Bus aus Bollersleben mit zirka 50 Erwachsenen und Kindern, und aus Tingleff waren etwa 20 da“, so Ralf Sehstedt am Tag nach dem Event, als für ihn im beschaulichen Garten am Jyndevadgaardvej das Aufräumen auf dem Programm stand.

Emotionale Momente

Bewegend wurde es für die Ukrainer, als der Gospelchor heimische Klänge anstimmte.

Chorleiter Stig Möglich Rasmussen aus Tingleff hatte vor einigen Wochen eigens ein Friedenslied für die Ukrainer und für die Menschen in aller Welt komponiert und den Text ins Ukrainische übersetzen lassen.

Chorleiter Stig Möglich Rasmussen hatte eigens ein Friedenslied für die kriegsgebeutelte Ukraine komponiert. Foto: P. Sehstedt
Das Publikum lauschte der Musik auf mitgebrachten Stühlen oder auf Decken. Foto: P. Sehstedt
Konzertbesucher aus der Ukraine mit ihrer Nationalflagge Foto: kjt

 

Es war für die Ukrainer ein besonders emotionaler Moment, als der Tonderner Chor in ihrer Heimatsprache sang.

„Wir hatten beim Üben noch Bedenken, dass wir es mit der Sprache nicht richtig hinbekommen. Es hat aber ganz gut geklappt“, so die Bilanz von Ralf Sehstedt.

Auch der Soloauftritt einer Ukrainerin ging beim Gartenkonzert unter die Haut. Andere Stücke des Chores waren fetzig und animierten zum Mitklatschen und Schunkeln.

Im Garten wurde am Ende des Konzerts sogar getanzt. Motivator war dabei Ernst Schröder (r.), der sich beim Event als Helfer zur Verfügung gestellt hatte. Foto: kjt

Zum Ende wurde von einigen sogar spontan das Tanzbein geschwungen.

Vermutlich über 20.000 Kronen

Die genaue Spendensumme haben die beiden Veranstalter noch nicht ermittelt. Abzüglich einiger Ausgaben, wie Werbeanzeigen, geht Ralf Sehstedt aber davon aus, dass mindestens 20.000 Kronen an die Organisation „Dansk flygtningehjælp” und deren Einsatz für die Ukraine weitergeleitet werden können.

Konnte sich über ein gelungenes Gartenkonzert bei herrlichem Wetter freuen: Ralf Sehstedt. Foto: kjt

In der endgültigen Spendensumme wird ein Betrag von 3.000 Kronen enthalten sein. Dieses Geld wurde bei einem Konzert in der St. Laurentius Kirche zu Karlum südlich der Grenze gesammelt.

Der dort ansässige, ehemalige Pastor der Nordschleswigschen Gemeinde im Pfarrbezirk Buhrkall, Günther Barten, erfuhr von der Mission der beiden Jündewatter und organisierte in Absprache mit Ralf Sehstedt ebenfalls ein Konzert mit dem Tonderner Gospelchor. Barten kennt Ralf Sehstedt aus der Pastorenzeit.

Große Unterstützung und viele Helfer

Ralf Sehstedt ist froh und erleichtert, dass alles so gut geklappt und die Veranstaltung so große Unterstützung erfahren hat.

Dankbar ist er neben allen spendenbereiten Gästen vor allem auch seinen vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die zu einem ebenso harmonischen wie reibungslosen Ablauf des Mini-Festivals beitrugen.

Elke Bundgaard und Ernst Schröder stellten sich als Helfer zur Verfügung und waren unter anderem das Empfangs- und Kontrollkomitee beim Einlass. Foto: kjt
Viele Freunde und Bekannte steuerten Kuchen zum Benefizkonzert bei. Foto: kjt

Ralf Sehstedt und Manu Pursun konnten auf helfende Hände aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zählen, wie auch auf Unterstützer aus dem Ort.

„Ganz viele haben Kuchen gebacken und gespendet, und es haben viele geholfen. Wir haben auch Kaffeekannen und Geschirr aus dem Deutschen Haus borgen können.  Die Unterstützung von allen war großartig. Es fällt schwer, da jemanden hervorzuheben“, so das Fazit von Ralf Sehstedt.

Gospelkonzert im Jündewatter Garten Foto: P. Sehstedt
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