Wirtschaft

Arbeitslosenquote in Nordschleswig leicht gestiegen

Arbeitslosenquote in Nordschleswig leicht gestiegen

Arbeitslosenquote in Nordschleswig leicht gestiegen

Apenrade/Aabenraa
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In Branchen wie dem Metallbau oder auf dem Bau gibt es in Nordschleswig viele unbesetzte Stellen. Unternehmen können deshalb oft nicht mehr alle Aufträge ausführen, bei denen es wie auf dem Foto bei Wartungen an der Wiedauschleuse bei Hoyer (Højer) auf rasche Ausführung ankommt, weil es dort um den Flut vor Sturmfluten geht, die sich nicht „verschieben" lassen. . Foto: Volker Heesch

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Der regionale Arbeitsmarktrat spricht dennoch von günstigen Verhältnissen: Viele Sozialhilfeempfangende und nicht-westliche Einwanderinnen und Einwanderer schaffen Sprung auf den Arbeitsmarkt.

Während der vergangenen Monate hat der Regionale Arbeitsmarktrat stets von sinkenden Arbeitslosenquoten in den vier nordschleswigschen Kommunen berichten können.

Nur in Hadersleben Zahlen unverändert

Die Zahlen von Ende Januar, es sind die aktuellsten Angaben zur Lage auf dem Arbeitsmarkt in Nordschleswig und Südjütland, zeigen, dass die Arbeitslosenquote in Tondern (Tønder), Sonderburg (Sønderborg) und Apenrade etwas gestiegen ist.

Nur in Hadersleben (Haderslev) ist die Arbeitslosenquote mit 2,2 Prozent gegenüber dem Dezember gleich geblieben. Der Vorsitzende des Arbeitsmarktrates, Jens Gaarde Gad, spricht trotzdem von einer sehr guten Situation auf dem Arbeitsmarkt.

Jens Gaarde Gad ist Vorsitzender des Regionalen Arbeitsmarktrates. Seine Stellvertreterin Marita Geinitz ist Repräsentin der Gewerkschaften. Foto: jv.dk

„Bei der andauernd niedrigen Arbeitslosigkeit ist es geglückt, sehr viele Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen und auch Menschen aus nicht-westlichen Ländern in die Gemeinschaft der Arbeitswelt zu bringen“, so Gaarde Gad, der neben Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaften und der Kommunen für die Arbeitgeber in dem Gremium vertreten ist. Es fördert unter anderem Umschulungen, Weiterbildungen und Kurse für Berufseinsteiger.

Positive Nebeneffekte

Seit Jahren hat sich der Arbeitsmarktrat für Maßnahmen zugunsten der Personen eingesetzt, die Sozialhilfe empfangen, dazu zählen auch viele Männer und Frauen nicht-westlicher Herkunft.

Ein Motiv ist dabei die Situation, dass es in immer mehr Branchen in Nordschleswig und Südjütland an Nachwuchskräften fehlt, während ein erheblicher Anteil der theoretisch erwerbsfähigen Jahrgänge keine beruflichen Qualifikationen vorweisen kann.

Bei Arbeitslosenquoten von zuletzt 1,8 Prozent (im Vormonat 1,5 Prozent) in Tondern, 2,4 Prozent (im Vormonat 2,1 Prozent) in Apenrade und 2,0 Prozent (Vormonat 1,8 Prozent) in Sonderburg kann der Arbeitskräftemangel nicht durch Einstellung der offiziell gemeldeten Arbeitslosen behoben werden, die bei der Errechnung der Arbeitslosenquoten berücksichtigt werden.

Gaarde Gad weist auf einen positiven Nebeneffekt der Integration von Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern hin. Es habe sich nämlich gezeigt, dass sich die Zahl der Kinder, die in „Sozialhilfehaushalten“ aufwachsen, landesweit in den vergangenen fünf Jahren halbiert hat.

„Wir müssen daran arbeiten, dass die Menschen, die einen Fuß in die Tür zum Arbeitsleben bekommen haben, dort dauerhaft Fuß fassen“, so Gaarde Gad, der beruflich als Direktor für den Danfoss-Konzern tätig ist.

Platz für junge Arbeitslose und Senioren

„Es ist weiterhin Platz, noch mehr junge Arbeitslose und Ältere ohne Job mit auf den Wagen zu ziehen“, so der Vorsitzende des Arbeitsmarktrates und weist auf die oft nicht genutzten Kompetenzen älterer Personen hin. Ohne die Nutzung dieses Potenzials und der Rekrutierung von ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde es in der Region kein Wachstum mehr geben, mahnt Gaarde Gad.

Insgesamt, so die Arbeitsmarktbehörden, habe sich die Arbeitslosenquote nur aus technischen Gründen leicht erhöht, weil aufgrund der neuen Urlaubsgesetze gegen Jahresende viele Beschäftigte Resturlaub abgefeiert haben. 

 

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