Ein Spiel gewinnen und überleben. Das war das angepeilte Saisonziel für das Team Nordschleswig in der ersten Saison in der 2. Faustball-Bundesliga. Doch die Erwartungen wurden weit übertroffen: Die Mannschaft der deutschen Minderheit hat die Feld-Saison mit einem überraschenden fünften Platz abgeschlossen.

Während die Nordschleswiger die Saison bereits abgeschlossen haben, müssen einige der anderen Teams in der Liga noch ran, aber der fünfte Platz ist den Nordschleswigern nicht mehr zu nehmen.

Kellinghusen und Chemie Zeitz sind die beiden souveränen Spitzenmannschaften der 2. Bundesliga Ost, doch danach tut sich ein breites Mittelfeld auf, in dem sich die Nordschleswiger gut geschlagen und die Saison mit 12:16 Punkten beendet haben.

Dritter Platz wäre drin gewesen

Mit etwas mehr Glück und Routine wäre vielleicht sogar ein vierter oder dritter Platz für die Nordschleswiger drin gewesen.

„Das war eindrucksvoll", zieht Abteilungsleiter Thore Naujeck, Deutscher Jugendverband für Nordschleswig, Bilanz.

„Wir sind die Mannschaft, die mit Abstand die meisten Sätze von allen gespielt hat. In unseren Spielen war es fast immer eng, und wir haben die meisten Spiele auf Augenhöhe gespielt. Keine Mannschaft hat uns vom Platz gefegt“, sagt Naujeck, der auch Teil des Kaders ist.

Zwei Siege beim Saisonfinale

Beim Saisonfinale in Berlin gab es zunächst eine ärgerliche und vermeidbare Niederlage gegen den direkten Konkurrenten um eine bessere Platzierung in der Tabelle, Stern Kaulsdorf, danach aber einen 3:0-Sieg gegen DJK Süd Berlin.

Am zweiten Finaltag ging das Spiel gegen Tabellenführer Kellinghusen verloren, während die Saison mit einem 3:2-Sieg gegen den VfK 1901 Berlin Faustball beendet wurde.

Ausblick auf die nächste Saison

Auch Trainer Peter Diedrichsen ist mit der ersten Saison in der 2. Bundesliga zufrieden. Nun habe die Mannschaft gesehen, was sie in der höheren Spielklasse erwarte, so der Trainer.

„Wenn wir nächstes Jahr mit unseren Top Sieben spielen können, dann ist auch der dritte Platz drin“, meint Diedrichsen. In der abgelaufenen Saison hätten mehrere Spieler wegen schulischer Aufgaben absagen müssen.

Die langen Touren zu den Doppel-Spieltagen in Berlin seien übrigens für das Team gut gewesen. Es habe den Zusammenhalt gestärkt, so der Trainer.

Mehr Konstanz gefragt

Arbeiten müssten er und seine Spieler noch an der Konstanz im Team.

„Wir machen noch zu viele individuelle Fehler, und das kostet. Außerdem brauchen wir noch zu viel Anlaufzeit, bevor wir ins Spiel kommen. Das sieht man auch daran, dass wir oft Fünf-Satz-Spiele gewonnen haben“, erklärt Diedrichsen.

Auch die Timeouts der Gegner würden die Mannschaft zu leicht aus dem Konzept bringen. Daran wollen Trainer und Team in der bevorstehenden Hallensaison arbeiten. Dort spielt das Team Nordschleswig in der Bezirksoberliga – und hofft auf den Aufstieg in die SH-Liga.

„Aber dann auch nicht mehr. Wir sind ein typisches Feld-Faustball-Team und keine Hallenspieler“, stellt Peter Diedrichsen fest.