Medikamentenmangel

Deutsche kaufen vermehrt in Apotheken in Nordschleswig ein

Deutsche kaufen vermehrt in Apotheken in Nordschleswig ein

Deutsche kaufen vermehrt in Apotheken in Nordschleswig ein

Henrik Dürr/JV/wt
Pattburg/Padborg
Zuletzt aktualisiert um:
Ida Frederiksen von der Apotheke in Pattburg (Padborg) verkauft vermehrt an Kundinnen und Kunden mit Wohnsitz südlich der Grenze. Foto: Privatfoto

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Mangel an Medikamenten in Deutschland treibt viele Menschen über die Grenze nach Dänemark. Nordschleswig verzeichnet keinen Mangel.

Seit einigen Monaten ist das Thema Medikamentenknappheit in deutschen Medien präsent. Das hat dazu geführt, dass vermehrt Menschen aus Deutschland die Apotheke in Pattburg (Padborg) nahe der Grenze besuchen.

„Wir haben im Moment viel mehr deutsche Kundinnen und Kunden als sonst – bis zu 20 am Tag. Das ist ja fast ein umgekehrter Grenzhandel“, sagt Ida Frederiksen, Filialleiterin von Padborg Apotek.

Auch in Sonderburg (Sønderborg) spürt man die steigende Nachfrage von Kundschaft aus Deutschland. Wie „Der Nordschleswiger“ berichtete, hat die Leiterin der Sønderborg Løve Apotek, Gisela Weber Mezghani, sogar Anrufe von deutschen Apotheken bekommen, die Paracetamol von ihrer Sonderburger Apotheke erwerben wollten.

Schmerzmittel sind gefragt

Typischerweise kaufen die Kundinnen und Kunden mit deutschem Autokennzeichen rezeptfreie Medikamente.

„Es gibt um Schmerzmittel für Kinder, wie flüssiges Panodil (Paracetamol, Red.), Nasensprays und andere Medikamente gegen Erkältung“, so Frederiksen. Kunden würden berichten, dass diese Medikamente in Flensburg nicht aufzutreiben seien.

Weber Mezghani betont, dass es in Nordschleswig ausreichend Medikamente gibt.

„Lieferengpässe von Medikamenten gibt es schon seit Jahren. Durch die Corona-Pandemie hat sich das noch verschärft. Trotzdem sollte die Situation nicht so dramatisch dargestellt werden, wie es momentan der Fall ist. Es gibt eigentlich immer Alternativen für gewünschte Arzneien, die gerade vielleicht nicht so einfach zu kriegen sind“, meint sie.

Mehr lesen

Ehrenamt

Flucht vor häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus Apenrade haben immer ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.