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Logistikbranche fordert Umdenken bei den Grenzkontrollen

Logistikbranche fordert Umdenken bei den Grenzkontrollen

Logistikbranche fordert Umdenken bei den Grenzkontrollen

Pattburg/Padborg
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Lastwagenstau vor dem Autobahngrenzübergang Fröslee (Archivfoto) Foto: Karsten Sörensen

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Stau an den Grenzübergängen: Warum gibt es noch immer keine Schnellspuren für Lkws? Der Branchenverband der Logistikbranche, ITD, fordert Handlung. Der Druck auf die Regierung nimmt zu.

Der Branchenverband ITD mit Sitz in Pattburg und mit nach eigenen Angaben 700 Mitgliedsunternehmen fordert vom Justizministerium flexiblere Grenzkontrollen. Das schreibt ihr Chefberater Anders Jessen in einer Pressemitteilung.

Die dänischen Kontrollen haben im Sommer zu langen Warteschlangen und großen Verspätungen an der Grenze geführt – und das nicht nur bei Pendelnden und Urlauberinnen und Urlaubern. Auch die Logistikbranche ist betroffen.

Kritik: Kontrollen werden dem Verkehrsaufkommen nicht gerecht

Die Kontrollen seien überhaupt nicht darauf ausgelegt, die großen Mengen an Verkehr zu bearbeiten, der jeden Tag über die Grenze rollt – besonders in Urlaubszeiten.

Viele Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer würden täglich mehrfach über die Grenze fahren oder nach einer langen Tour zurückkehren – und so sehr viel Zeit und Einnahmen verlieren. Schließlich stehen sie im Stau, anstatt Waren auszuliefern.

„Das bedeutet, dass sie ihre Arbeit nicht so effizient ausführen könnten, wie sie sollten, und das kommt letztlich die Kundschaft zu spüren, die nicht sicher sein kann, ob die Lieferung auch wirklich zum vereinbarten Zeitpunkt ankommt“, so Jessen.
Sein Verband fordert deshalb sogenannte Fast-Tracks, also Schnellspuren, die es Lkws ermöglichen, auf einer Sonderspur durch die Kontrollen zu fahren. Es „schreit zum Himmel, wenn Staus und Chaos herrschen, obwohl es Lösungen gibt“, sagt der Chefberater.

Mattias Tesfaye
Mattias Tesfaye ist als Justizminister für die Grenzkontrollen zuständig. Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

 

Druck auf die Regierung nimmt zu

 

Erst am Freitag hat der schleswig-holsteinische Landtag die dänische Regierung dazu aufgefordert, die Grenzkontrollen fallen zu lassen. Im Folketing mehren sich parlamentarische Anfragen zum Thema. Aus den Fraktionen der Einheitsliste und der Radikalen Venstre gibt es Anfragen bezüglich der genannten Fast-Tracks.

Justizminister Mattias Tesfaye (Soz.) solle Verantwortung übernehmen und die laut ITD unnötige Belastung von Logistikbranche, ihrer Mitarbeitenden und der Kundschaft beenden, so die Forderung des Branchenverbandes.

Das Grenzland mit Pattburg als Firmensitz zahlreicher Transportunternehmen gilt als eine Schaltzentrale der dänischen Logistikbranche. Die gernzüberschreitende Autobahn E45 (A7), die das dänische Festland mit den Seehäfen in Hamburg und im Benelux-Raum sowie mit dem europäischen Markt verbindet, als Lebensnerv der dänischen Wirtschaft.

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