Transportpolitik

Bürgermeister und Minister tauschten sich über anstehende Projekte aus

Bürgermeister und Minister tauschten sich über anstehende Projekte aus

Bürgermeister und Minister tauschten sich aus

Apenrade/Aabenraa
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Transportminister Thomas Danielsen (r.) besuchte am Donnerstag Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen im Apenrader Rathaus. Foto: Kommune Apenrade

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Die Autobahnbrücke in Pattburg, die Erweiterung des Enstedter Hafens und die Fahrstühle an den Bahnhöfen in Rothenkrug und Pattburg waren die wichtigsten Themen.

Am Donnerstag hatte Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) Gelegenheit, sich mit Dänemarks Transportminister Thomas Danielsen (Venstre) über einige aktuell anstehende Themen auszutauschen, und zwar im persönlichen Gespräch: Der Minister war am Vormittag zu Gast im Apenrader Rathaus.

Bürgermeister Jakobsen hat mit dem Minister gleich mehrere Themenschwerpunkte erörtert. So diskutierten die beiden Männer über die Möglichkeiten einer Erweiterung des Wirtschaftshafens in Enstedt (Ensted).

Hafen von großer Bedeutung

Der Apenrader Hafen ist für die Anlieferung von Rohstoffen für Baubranche und Landwirtschaft und für das Verschiffen von Windkraftanlagen in die Offshore-Baufelder schon heute von nationaler und internationaler Bedeutung, wie der Bürgermeister dem Minister gegenüber betonte. Jan Riber Jakobsen ist überzeugt, dass der Hafen in Zukunft noch mehr Aufträge erhalten kann und wird.

Power-to-X (PtX)

Power-to-X bezeichnet verschiedene Technologien, um Stromüberschüsse in Zeiten eines (zukünftigen) Überangebotes variabler erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft zu speichern oder anderweitig zu nutzen. Ebenfalls üblich ist die Bezeichnung P2X.

Power-to-X ermöglicht es, in Verbindung mit einer Methanisierung, Kohlenstoffdioxid aus Industrie-Prozessen zu binden. Nach der Umwandlung in Wasserstoff wird die Elektrolyse durch eine Methanisierung ergänzt. Der erzeugte Wasserstoff reagiert mit Kohlendioxid; das Ergebnis sind Erdgas und Wasser.

Auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist ein Video zu sehen, das Power-to-X erklärt.

„Die Nachfrage steigt. Deshalb ist es notwendig, dass in die Erweiterung des Enstedter Hafens investiert wird, damit der Hafen eine entscheidende Rolle in der Versorgungssicherheit spielen kann. Ganz konkret muss der Hafen immer größere Komponenten handhaben können. Darüber hinaus wird die kommende PtX-Anlage Brennstoff produzieren, der in die ganze Welt verschifft werden muss. In Zukunft werden die Aktivitäten im Wirtschaftshafen also steigen“, betonte Riber Jakobsen in seinem Gespräch mit dem Minister.

Freude über Brücke

Der Apenrader Bürgermeister drückte zudem dem Minister gegenüber seine große Freude darüber aus, dass ein lang gehegter Wunsch, nämlich der Bau einer weiteren Brücke über die Autobahn bei Pattburg (Padborg), realisiert werden kann.  Erst kürzlich hatte die Kommune Apenrade die Zusage einer „staatlichen Mitfinanzierung“ in Höhe von 25 Millionen Kronen im Zuge des Infrastrukturplans 2035 erhalten.  Wenn es optimal läuft, verbindet die Brücke vielleicht schon in drei bis vier Jahren das „alte“ Gewerbegebiet östlich der Autobahn mit dem „neuen“ auf der Westseite.

Unter Riber Jakobsens Amtsvorgänger Thomas Andresen (Venstre) hatte der Apenrader Kommunalrat beschlossen, seinerseits 25 Millionen Kronen für die Verwirklichung des Brückenprojektes zurückzulegen.

Eigentlich ist der Staat für Projekte dieser Art zuständig. Das aktuelle Beispiel hat jedoch deutlich gezeigt, dass solche Wünsche leichter die Zustimmung auf Christiansborg finden, wenn die jeweiligen Kommunen sich an den Kosten beteiligen. Genau auf diesen Effekt hatte der Kommunalrat gesetzt, als er 2021 die Entscheidung fällte.

Problemzone Bahnhof

Schließlich sprach Bürgermeister Riber Jakobsen ein weiteres Problem an. Eigentlich handelt es sich sogar um zwei Problemzonen. Sie heißen Pattburg und Rothenkrug (Rødekro). Es geht um die Barrierefreiheit und die Steigerung der Aufenthaltsqualität in den dortigen Bahnhöfen. Ganz konkret geht es um Fahrstühle und um Toiletten.

Versprechungen hat der Transportminister diesbezüglich nicht gemacht. Auf jeden Fall geht nichts aus der Pressemitteilung hervor, die das Rathaus nach dem Ministerbesuch herausgebracht hat.

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