Energiewende

Röllum und Bredewatt: zwei weitere Solarfelder in Anmarsch

Röllum und Bredewatt: zwei weitere Solarfelder in Anmarsch

Röllum und Bredewatt: zwei weitere Solarfelder in Anmarsch

Apenrade/Aabenraa
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Im Raum Bredewatt und Röllum sind 72 und 62 Hektar große Solarflächen geplant. Das Foto zeigt ein Areal bei Tingleff (Archivfoto). Foto: Friedrich Hartung

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Der politische Ausschuss schickt zwei weitere Projekte für regenerative Energiegewinnung in die nächste Planungsrunde. Bürgerinnen und Bürger können sich dabei zu Wort melden, ihre Meinung äußern und Vorschläge machen.

Einen kleinen weiteren Haken hat der Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte auf der Liste mit Energieprojekten in der Kommune Apenrade setzen können, mit denen eine grüne Wende (grøn omstilling) vorangetrieben werden soll.

Für ein Solargebiet bei Röllum (Rølum) und ein Pendant bei Bredewatt (Bredevad) hat der Ausschuss ein Planverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. 

Solar und grüne Areale

Vor den Toren Röllums sollen 62 Hektar für die grüne Energiegewinnung genutzt werden – aufgeteilt in 45 Hektar für den Solaranlagenbetrieb und 17 Hektar für Grünstreifen, Wälle und zugängliche Naturabschnitte.

Bei Bredewatt sind es 72 Hektar, wobei 54 Hektar der Energiegewinnung vorbehalten sind.

Die geplante Solarfläche bei Bredewatt (weiß gestrichelt) Foto: Aabenraa Kommune
In Röllum sind 62 Hektar für Solaranlagen und Grünflächen vorgesehen (markiert mit gepunkteter Linie). Foto: Aabenraa Kommune

Die Projekte gehen in eine achtwöchige Anhörungsphase, mit der Möglichkeit für Nachbarn, andere Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Organisationen, die Pläne zu kommentieren und Vorschläge zu machen. Per E-Mail ist das unter plan@aabenraa.dk möglich.

„Es wird für beide Gebiete zudem zu Bürgerversammlungen eingeladen, bei denen die jeweiligen Projektunternehmen das Vorhaben erläutern und bei denen Fragen gestellt werden können“, erwähnt Kurt Asmussen, Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei (SP) und stellvertretender Vorsitzender des Planausschusses.

Das Röllumer Solargebiet liegt in Regie der Gesellschaft „SolEnergi Røllum“, beim Bredewatter Projekt ist „Unison“ Antragsteller.

Aufklären für mehr Akzeptanz

Es sei ein zentrales Anliegen der politischen Vertretung – allen voran der SP, dass die Bevölkerung einbezogen wird, einen fundierten Einblick in die Solarpläne bekommt und sich ein klares Bild von solcher Anlage verschaffen kann. Es soll eine möglichst große Zustimmung erreicht werden.

„Man wird es nie allen recht machen können. Skeptisch sind vor allem direkte Anrainer, und das ist nachvollziehbar. Ich finde aber und hoffe, dass unsere Richtlinien für das Anlegen und die Gestaltung der Solarflächen für mehr Akzeptanz sorgen werden“, so Asmussen aus Pepersmark (Pebersmark). Als Landbesitzer steht er selbst mit Solarplänen im Raum Renz (Rens) in Verbindung. 

Solarfelder werden mit der Zeit durch die vorgegebenen Grünstreifen und Naturmaßnahmen zumindest visuell nicht auffallen, meint der SP-Politiker.

Ambitionierte Liste

Die Vorhaben bei Bredewatt und Røllum sind zwei von 24 bestehenden oder geplanten Energiegewinnungsprojekten in der Kommune Apenrade, darunter die große Ptx-Anlage, die mit staatlicher Förderung vor den Toren Pattburgs angedacht ist.  Für dieses Megaprojekt ist bereits eine öffentliche Anhörung gelaufen. Besonders große Solarfelder sind auf Arealen in der ehemaligen Kommune Tingleff angedacht.

Übersicht über existierende und geplante Projekte zur Energiegewinnung Foto: Aabenraa Kommune

Die Projekte auf der Karte:

  1. Solaranlage bei Tingleff (existiert), Fläche: 42 ha; 25.000 MWh im Jahr
  2. Solaranlage Jolderup (existiert): Fläche: 334 ha; 330.000 MWh im Jahr
  3. Solaranlage bei Behrendorf (existiert): 93 ha; 87.000 MWh im Jahr
  4. Solaranlage bei Tingleff (neu dazugekommen): 17 ha; 8.000 MWh im Jahr
  5. Solaranlage bei Torp (Planverfahren beendet): 36 ha; 36 ha; 34.000 MWh im Jahr
  6. Solaranlage bei Fogderup (Planverfahren beendet): 118 ha; 72.500 MWh im Jahr
  7. Solaranlage „SM Industries A/S“ (Planverfahren beendet): 10 ha; 7.000 MWh im Jahr
  8. Solaranlage bei Rapstedt: (Abschluss des Planverfahrens für 2025 vorgesehen): 82 ha; 80.000 MWh im Jahr
  9. Solaranlage bei Schweilund (Abschluss des Planverfahrens für 2025 vorgesehen): 142 ha; 135.000 MWh im Jahr

A: Solaranlage bei Perbüll (Vorplanung eingeleitet): 190 ha; 202.000 MWh im Jahr
B: Solaranlage bei Röllum (Planverfahren eingeleitet): 62 ha; 62.000 MWh im Jahr
C: Solaranlage beim Potterhusvej (Vorplanung eingeleitet):  18 ha; 19.100 MWh im Jahr
D: Solaranlage südlich der Renzer Plantage (Vorplanung eingeleitet): 110 ha; 84.000 MWh im Jahr
E: Solaranlage Apenrade West (Vorplanung eingeleitet: 137 ha; 87.000 MWh im Jahr
F: Solaranlage südlich von Schmedagger (Vorplanung eingeleitet): 150 ha; 107.000 MWh im Jahr
G: Solaranlage bei Gaaskjer (Dialog mit Anrainern): 164 ha; 180.000 MWh im Jahr
H: Solar und Windkraft an der Autobahn (Vorplung): 8 Windräder (100.000 MWh); 99 ha; 50.800 MWh im Jahr
I: Solaranlage bei Bredewatt (Planverfahren eingeleitet): 72 ha; 57.000 MWh im Jahr
J: Solaranlage bei Frestrup (Planverfahren eingeleitet): 173 ha; 136.000 MWh im Jahr
K: Windrad bei Holebüll (Bürgerverein arbeitet mit der Umsetzung und Finanzierung)
RI: Solaranlage bei der Eggebeker Plantage (Planung noch nicht festgelegt) : 409 ha; 400.000 MWh im Jahr
RII: Windkraft und Solaranlage am Bølåvej (Planverfahren noch nicht festgelegt): 8 Windräder (96.000 MWh im Jahr); 443 ha; 400.000 MWh im Jahr.

Grünes Ziel vor Augen

Sollten alle geplanten Vorhaben realisiert werden, würde die Kommune Apenrade das anvisierte Ziel erreichen, im Jahr 2030 2,4 Millionen MWh über Solar und Windkraft zu produzieren. Laut Berechnung der Kommune wären 2.400 Hektar für Energiemaßnahmen genutzt. Einschließlich Grünstreifen und Naturprojekten wären es 3.000 ha, was drei Prozent der Kommunalfläche entspricht.

 

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