Deutsche Minderheit

So wurde eine Schwarzlichtlampe zum Zauberstab

So wurde eine Schwarzlichtlampe zum Zauberstab

So wurde eine Schwarzlichtlampe zum Zauberstab

Apenrade/Aabenraa
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Lucia und Maria waren neben Antonio die fleißigen Helferinnen und Helfer von Bibliothekarin Irina Bogovic am Stand der Deutschen Zentralbücherei Apenrade. Foto: privat

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Kinder erlebten am Sonnabend beim ersten BOM-Festival in Apenrade Magisches am eigenen Körper.

Vereine und Einrichtungen in der Kommune Apenrade bieten das ganze Jahr hindurch Kultur für, von und mit Kindern an. Viele dieser Kulturanbieter haben ein Kinderkulturelles Netzwerk gebildet, das bereits im Frühsommer mit großem Erfolg das sogenannte „BørneFestiBAL“ veranstaltete. Quasi eine Fortführung dieser Zusammenarbeit ist das BOM-Festival, das nun am 17. September primär in und vor der Sønderjyllandshalle in Apenrade stattfand. Doch auch an der dänischen Bibliothek und im Park am Nørreport waren weitere Stationen aufgebaut.

Eigens für das BOM-Festival wurde ein Bonbon kreiert, das am Sonnabend an die großen und kleinen Gäste verteilt. Foto: privat

Magisches „Bonbon“

BOM ist ein Wortspiel. Es ist einerseits die Abkürzung für „Børn Oplever Magi“ (deutsch: Kinder erleben Magie) und andererseits ist BOM ein Bonbon auf Sønderjysk.

Die Deutsche Zentralbücherei Apenrade nahm mit einer Blackbox an dem magischen Kultur-„Bonbon“ teil.

Die Wartezeit konnten sich die Besuchenden mit dem Bemalen der Büchertaschen vertreiben. Foto: privat

Die Blackbox wurde bereits vor einigen Jahren für Einweihung des Multikulturhauses in Sonderburg (Sønderborg) angeschafft und sorgt seitdem immer wieder für Begeisterung bei den Familien der Alsenmetropole. Büchereimitarbeiterin Irina Bogovic ist aus ihren Sonderburger Tagen mit der Blackbox vertraut. Inzwischen ist sie feste Bibliothekarin in Apenrade und als das Magie-Festival aus der Taufe gehoben wurde, wusste sie auch sofort, was der Beitrag der Apenrader Bücherei sein könnte.

Konstanter Andrang

„Da wir im Netzwerk vereinbart hatten, dass die Angebote so wenig digital wie möglich sein sollten, bot sich die Blackbox einfach an. Zum Glück kam die Idee auch gut bei den anderen Netzwerkkolleginnen und -kollegen an“, freut sich Irina Bogovic.

Trotz ihrer langjährigen Erfahrung mit diesem besonderen Angebot, war sie doch überrascht, welcher Andrang während der fünfstündigen Veranstaltung vor dem Stand der Deutschen Zentralbücherei Apenrade im Foyer der Sønderjyllandshalle herrschte.

Zum Glück hatte sie vorgesorgt und hatte einen Stapel Bücherbeutel mit dem „Flattermann“-Logo mitgebracht.  Wartende konnten sich die Wartezeit versüßen, indem sie das Logo bunt ausmalten. Außerdem standen Irina Bogovic und ihre Tochter Lucia im Außenbereich bereit, um Gesichter und Hände mit fluoreszierender Körperfarbe zu bemalen, während Sohn Antonio am Eingang zur Blackbox verhinderte, dass sich die Besuchenden im Vorhang verhedderten.

Auch Erwachsene ließen sich vom Team der Zentralbücherei kleine Kunstwerke auf Handrücken und Wangen zaubern. Foto: privat

Leuchtkraft der Farben

Die gemalten Schmetterlinge, Blumen, Dinosaurier und die vielen Regenbögen sahen schon bei Tageslicht schön und bunt aus, wenn Irina Bogovic allerdings zu Demonstrationszwecken ihre kleine Schwarzlichtlampe anschaltete, staunten die Kinder nicht schlecht, welche Leuchtkraft ihre kleinen Kunstwerke auf ihrem Körper entwickelten. Die ganze Magie wurde dann aber später in der Blackbox sichtbar.

„Die Blackbox ist eigentlich nur ein mit schwarzen Stoffbahnen abgehängter Raum, in der mehrere Schwarzlichtleisten angebracht sind. Wir hatten in dem Raum mehrere Stationen aufgebaut“, erzählt Irina Bogovic.

Duplo für die Kleinen

So konnte die jüngsten Gäste mit Duplo-Steinen spielen. Bei Schwarzlicht leuchten die hellen Farben besonders schön und zogen die Kinder wie „magisch“ an. Für die größeren Besuchenden lagen viele andere Spielzeuge bereit. Buntes Plastikspielzeug ist bei Schwarzlicht besonders faszinierend.

Bei den Mädchen und Jungen jeden Alters lagen die Bilderbücher und Comics voll im Trend. Und auch der Inhalt der Verkleidungskiste wurde von den Kindern eifrig genutzt.

Die Verkleidungskiste bei Schwarzlicht Foto: privat

Tolle Unterstützung

Die Auswahl von Büchern und Verkleidungsutensilien ist natürlich eine Wissenschaft für sich. Helle, bunte Farben haben bei Schwarzlicht einen besonders tollen Effekt. „Bei der Vorbereitung hat mir Schülerpraktikantin Marie von der Deutschen Privatschule Apenrade geholfen. Dankenswerterweise hat sie auch ihren Sonnabend geopfert, um uns zu unterstützen. Das war gut, ansonsten hätten wir den Andrang gar nicht stemmen können“, ist Irina Bogovic für die freiwillige Hilfe dankbar.

Spannende Schatzsuche

Die Blackbox der Deutschen Zentralbücherei Apenrade war auch in eine Schatzsuche der gesamten Veranstaltung eingebettet. „In unserer Box befand sich eine Kiste mit vier Flaschen. Den Inhalt der Flasche mit der Nummer 3 galt es zu erraten“, erzählt die Bibliothekarin. Wusstet ihr, dass Tonicwasser unter Schwarzlicht grün leuchtet? Das war nämlich der zu erratende Inhalt. – Cola sieht übrigens in der Blackbox ziemlich eklig, nämlich modrig braun aus, während aufgelöstes Waschmittelpulver „wunderschön“ silbern schimmert.

Überrascht war Irina Bogovic, dass viele der jüngeren Besuchenden nicht wussten, wie ein Kaleidoskop benutzt wird. Sie hat sich deshalb für spätere Blackbox-Events schon einmal notiert, dass sie mehr und vielleicht auch größere Kaleidoskope beantragen wird.

Einige Flüssigkeiten leuchten unter Schwarzlicht. Den leuchtend grünen Inhalt der Flasche Nummer 3 galt es zu erraten. Foto: privat

Wiederholung wahrscheinlich

Apropos „spätere Events“: Die teilnehmenden Einrichtungen sind in einer ersten Nachlese zu dem Schluss gekommen, dass das BOM-Festival das Potenzial für eine wiederkehrende Veranstaltung hat. Auch die Rückmeldungen des Publikums waren durchweg positiv.

„Das war eine tolle Veranstaltung. Auch die Anbieter hatten tolle Ideen. Unsere Angebote haben sich gegenseitig wunderbar ergänzt. Ich fand das Miteinander sehr schön. Ich würde eine Wiederholung begrüßen. Ich hätte zumindest auch schon Ideen für das nächste Mal“, kündigt Irina Bogovic lachend an.

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