Geburtstag

Mit 90 bewegt sie immer noch etwas für die Kultur

Mit 90 bewegt sie immer noch etwas für die Kultur

Mit 90 bewegt sie immer noch etwas für die Kultur

Apenrade/Loit
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Doris Jebsen 2017 bei der Verleihung des Verdienstkreuzes durch Botschafter Robert Krumrei Foto: André Thorup, JydskeVestkysten

Doris Jebsen setzt sich seit Jahrzehnten für die Kultur in der deutschen Minderheit ein. Dafür erhielt sie 2017 bereits die höchste deutsche Anerkennung.

Doris Jebsen, Løjt Süderholz, Apenrade (Aabenraa), vollendet am 4. August das 90. Lebensjahr.

Doris Jebsen ist eine geborene Heckmann und wurde in Duisburg geboren. Ihr Weg nach Nordschleswig führte zunächst über Hongkong, nachdem sie den Apenrader Schiffsreeder Hans Jacob Jebsen geheiratet hatte.

1969 ließ sich die Familie Jebsen in Løjt Süderholz nieder. Dort hatten Doris und Hans Jacob Jebsen fünf Jahre zuvor den früheren Wohnsitz des Malers Nico Wöhlk direkt an der Apenrader Förde erworben. Das Haus wurde renoviert und dient heute noch als Familienwohnsitz für Doris Jebsen. Dort wuchsen der Sohn aus Hans Jacob Jebsens erster Ehe, Hans Michael Jebsen, sowie die gemeinsamen Kinder Christian, Markus (2021 verstorben), Amelie und Irmela auf.

Doris Jebsen engagiert sich in Nordschleswig seit Jahrzehnten für die Belange der kulturellen Arbeit in der deutschen Minderheit. Teils als Mäzenin, teils legt bis heute noch selbst Hand an bei der Durchführung von Veranstaltungen – sei es bei der jährlichen Adventsvesper oder bei den Konzerten der Talentspur, die talentierte junge Musikerinnen und Musiker aus der Minderheit fördert.

Eine Herzensangelegenheit Doris Jebsens: die Förderung junger Musiktalente. Foto: André Thorup, JydskeVestkysten

Großer Einsatz für die Kulturarbeit

Doris Jebsen war viele Jahre im Kulturausschuss des Bundes Deutscher Nordschleswiger aktiv. Dort hat sie früher unter anderem die ein bis zwei jährlichen Kulturfahrten der deutschen Minderheit nach Deutschland organisiert und geleitet. Sie war auch – sowohl in Nordschleswig als auch in Deutschland – im Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) aktiv.

Auf ihre Initiative wurde der Jugendmusikfonds gegründet. Heute noch ist sie ein aktives Mitglied im Vorstand. Der Musikfonds unterstützt junge deutsche Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger bei der Ausübung ihrer Musik und in der weiteren Ausbildung in diesem Bereich.

Doris Jebsen war 1998 zusammen mit dem damaligen BDN-Kulturausschussvorsitzenden Manfred Ritter ebenfalls an der Gründung des „Deutsch-Dänischen Vereins der Musikfreunde von 1998” in Flensburg beteiligt. Die Vereinsgründung war eine Initiative zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Musikarbeit.

Doris Jebsen erhielt 2017 das Bundesverdienstkreuz am Bande von Botschafter Robert Krumrei überreicht. Foto: Helge Möller

Die Grande Dame der Kulturarbeit

Sie ist so etwas wie die Grande Dame der Kultur in der deutschen Volksgruppe, doch am liebsten hält sich Doris Jebsen etwas bescheiden im Hintergrund. 2017 rückte sie dennoch bei einer Feier im Haus Nordschleswig ins Rampenlicht, als sie für ihr Engagement in der Kulturarbeit im Grenzland das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt.

„Im Kulturbereich schlägt dein Herz insbesondere für die Musik und ganz entschieden für die der Jugend“, sagte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, bei der Überreichung durch den damaligen deutschen Botschafter Robert Krumrei. „Du hast einen großen ehrenamtlichen Einsatz für die deutsche Volksgruppe geleistet und warst dir dabei auch für die praktische Arbeit nie zu schade“, so Jürgensen.

Dass man heute in Nordschleswig in einer „blühenden Landschaft“ stehe, in einer harmonischen, friedlichen Gesellschaft, sei Menschen wie Doris Jebsen zu verdanken, sagte Botschafter Krumrei: „Sie werden durch Ihr herausragendes Engagement als Co-Autorin dieser Geschichte geehrt.“

 

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