Verkehr

Bei DSB aktuell neue Elektrolokomotiven abgestellt

Bei DSB aktuell neue Elektrolokomotiven abgestellt

Bei DSB aktuell neue Elektrolokomotiven abgestellt

Kopnhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Die Dänischen Staatsbahnen (DSB) können derzeit einen Teil ihrer Flotte moderner Elektroloks der Baureihe EB nicht nutzen, da das Streckennetz nicht ausreichend elektrifiziert ist. Im grenzüberschreitenden Verkehr nach Deutschland will das Unternehmen die umweltfreundlichen Loks erst ab 2024 einsetzen. Foto: DSB

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Dänischen Staatsbahnen planen erst nach Lieferung der neuen Talgo-Wagenzüge den Einsatz der EB-Mehrsystemloks über die deutsch-dänische Grenze: Die alten IC3-Dieseltriebwagen fahren weiter auf durchgehend elektrifizierten Strecken.

Die Dänischen Staatsbahnen (DSB) haben beim Siemens-Konzern 36 elektrische Lokomotiven des Typs Vectron geordert.

Zweisystemloks stehen bereit

Inzwischen sind fast alle Loks der als Baureihe EB bei den DSB bezeichneten Fahrzeuge nach Dänemark geliefert worden, die sowohl mit dem dänischen Bahnstrom (25 Kilovolt/50 Hertz) als auch mit dem in deutschen und schwedischen Oberleitungen genutzten Wechselstrom (15 Kilovolt/16,7 Hertz) fahren. Die Zeitung „Jyllands-Posten“ berichtet, dass die für rund 1 Milliarde Kronen gekauften Lokomotiven aktuell gar nicht alle von den DSB eingesetzt werden können, weil der Ausbau des elektrischen Streckennetzes in Dänemark noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass alle der bis zu 200 Stundenkilometer schnellen Loks eingesetzt werden können.

Einsatz im Regionalverkehr

Die Zeitung berichtet, dass nur 18 der neuen Loks seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember im Regionalverkehr auf Seeland zum Einsatz kommen. Einzelne Loks rollen bis nach Fredericia. Die Loks mit geringem Energieverbrauch sollen laut DSB erst ab 2024 auch im grenzüberschreitenden Fernverkehr eingesetzt werden, wenn die beim spanischen Waggonhersteller Talgo bestellten Wagenzüge zur Verfügung stehen.

Die DSB wollen erst nach Lieferung der Wagenzüge des Herstellers Talgo die modernen EB-Loks im grenzüberschreitenden Verkehr einsetzen. Das Unternehmen macht keine Angaben, warum man angesichts des Lok-Überschusses nicht schon früher die umweltfreundlichen Fahrzeuge für den Verkehr nach Hamburg nutzt. Abgebildet ist eine Zeichnung der erst ab 2023 zur Lieferung vorgesehenen Züge. Foto: DSB

 

Die ersten dieser Züge werden ab 2023 geliefert. Angesichts des Lokomotivenüberschusses könnten die EB-Loks aber auch mit anderen Waggons beispielsweise zwischen Kopenhagen und Hamburg über Flensburg zum Einsatz kommen und dort die IC3-Dieseltriebwagen ablösen.

Dieselqualm trotz Fahrdrahts

Diese verkehren seit Jahren zwischen Kopenhagen und Flensburg, und seit der Einstellung der Linie Kopenhagen-Hamburg über Fehmarn auch auf gesamter Strecke zwischen der dänischen Hauptstadt und der Hansestadt unter Fahrdraht, weil keine klimafreundlichen Zweisystem-Elektrozüge genutzt werden.

Laut „Jyllands-Posten“ stehen die modernen EB-Loks „in der Garage“, weil sie noch nicht, wie ursprünglich geplant, auf der elektrifizierten Strecke Roskilde-Holbæk fahren können. Aus Mangel an Spezialisten konnte der elektrische Zugbetrieb aber noch nicht aufgenommen werden. Die Elektrifizierung der Strecke und die Inbetriebnahme neuer Signaltechnik laufen nicht synchron. Somit wird bei den DSB weiter mit Dieselzügen die Luft verpestet, und es werden Möglichkeiten des Klimaschutzes vertan.

 

Laut DSB funktionieren die elektrischen Vectron-Lokomotiven zur Zufriedenheit des staatlichen Bahnunternehmens. Foto: DSB

 

Bei den DSB verweist man darauf, dass die neuen E-Loks den Kohlendioxidausstoß der Bahn in Dänemark allein um 13 Prozent senken sollen. Der Ausstoß an Feinstaub der Dieselmotoren im dänischen Bahnbetrieb soll durch die 36 Vectrons um 60 Prozent vermindert werden, ersetzen diese doch vor allem alte Dieselloks des DSB-Typs ME. Die Lokomotive ist von Siemens bereits in einer Stückzahl von über 1.000 hergestellt und in 16 Länder geliefert worden. Sie wird im Personen- und Güterverkehr eingesetzt. 

 

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Kristian Pihl Lorentzen
„Hærvejsmotorvejen som grøn energi- og transportkorridor“