Kommunalpolitik

Zielmarke 60.000 Einwohner in Kommune Apenrade

Zielmarke 60.000 Einwohner in Kommune Apenrade

Zielmarke 60.000 Einwohner in Kommune Apenrade

Apenrade/Aabenraa
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Apenrade mit seinem Altstadtbereich, auf dem Foto in der Mitte die Posthalterei, ist mit gut 16.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Hauptort der Kommune Apenrade, der aktuell knapp 900 Menschen fehlen, um die Marke von 60.000 bei der Einwohnerzahl zu überspringen. Foto: Volker Heesch

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Bürgermeister Jan Riber Jakobsen und die Fraktionen im Stadtrat setzen auf Zuwanderungsgewinn durch die Stärkung der kommunalen Infrastruktur. Zusätzliche Mittel fließen in den Sozialbereich.

„Unser Ziel sind 60.000 Einwohner. Damit würden wir als Kommune in eine höhere Klasse aufsteigen“, erklärte der Bürgermeister der Kommuner Apenrade, Jan Riber Jakobsen (Konservative) anlässlich der Präsentation der Vereinbarung aller Fraktionen über den Haushalt 2023 der ein Volumen von über 4 Milliarden Kronen erreicht.

Gezielte Ansiedlungsförderung

Wie der Sprecher der Sozialdemokraten im Kommunalparlament, Erik Uldall Hansen, unterstrich Riber Jakobsen die Fortsetzung der gezielten Förderung der Ansiedlung neuer Einwohner in der Kommune als ein wichtiges Element der Stärkung der Kommune, die über mehrere Jahre ein Minus an Bürgerinnen und Bürgern erlebt hat. Die „Hauptstadt“ der Kommune, Apenrade, hat eine Einwohnerschaft von knapp gut 16.000. In Rothenkrug (Rødekrio} sind es knapp 6.000, in Pattburg 4.300 und in Tingleff 2.700.

Erwin Andresen (Schleswigsche Partei), Thomas Andresen (Venstre) und der konservative Bürgermeister Jan Riber Jakobsen sind sich mit den übrigen Fraktionen im Kommunalparlament einig, dass die Einwohnerzahl in der Gesamtkommune steigen sollte. Foto: Volker Heesch

 

Riber Jakobsen erwähnte den jüngsten Einwohnerzuwachs in Tondern (Tønder), über den sich der dortige Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) freuen kann. „Das freut uns auch, denn auch wir haben Zuwachs. Das stärkt Nordschleswig insgesamt“, so der Bürgermeister. Dieser ging nicht auf den Umstand ein, dass auch der Zuzug deutscher Neubürgerinnen und Bürger den Trendwechsel bei der Einwohnerzahl unterstützt, der innerhalb der vergangenen 12 Monate rund 500 Personen erreicht. Ende August betrug die Einwohnerzahl der Kommune bereits 59.114.

Deutsche Zuzügler in grenznahen Bereichen

Gerade auch in den grenznahen Bereichen der Kommune hatten sich viele Deutsche niedergelassen, zum Teil wegen der günstigeren Immobilienpreise nördlich der Grenze. Riber Jakobsen, der selbst in Pattburg (Padborg) wohnt, hat stets die Bedeutung Apenrades als Tor nach Europa betont. Dabei weist er auch auf den gemeinsamen Arbeitsmarkt der deutsch-dänischen Grenzregion hin, der bisher davon geprägt ist, dass vor allem Menschen mit Wohnsitz südlich der deutsch-dänischen Grenze an Arbeitsplätze in Nordschleswig pendeln. Im Haushalt 2023 der Kommune Apenrade fallen Großinvestitionen wie die neue Schwimmhalle in Apenrade zu 120 Millionen Kronen auf.

Investitionen in kleineren Orten

Doch auch in den kleineren Orten der Kommune sind Investitionen laut Haushaltsübersicht geplant, die auch Investitionen bis einschließlich 2026 umfasst. Das Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei, Erwin Andresen, hatte bei der Präsentation der Haushaltsvereinbarung auf die Linie seiner Partei verwiesen, dass die Entwicklung in der Kommune städtische und ländliche Bereiche umfassen müsse. In den kommenden Jahren stellt die Kommune Ortserneuerungsmittel für Pattburg ebenso zur Verfügung wie für Klipleff (Kliplev) oder Rothenkrug, ebenso wie für Vorhaben in den Dörfern im westlichen Bereich der Kommune.

 

Für Radwege stehen in der Kommune Apenrade jährlich aktuell 6 Millionen Kronen zur Verfügung. Ergänzt werden können die Mittel durch Sonderzuschüsse aus der Staatskasse. Foto: Sønderborg Kommune

 

Heiße Eisen sind oftmals neue Fahrradwege. Die vorhandenen Mittel lassen nur die Erfüllung einiger der vielen Radwegewünsche im ländlichen Raum zu. Jährlich hat die Kommune nur 6 Millionen Kronen für den Posten zur Verfügung.

 

Hilfen zugunsten älterer Menschen

Als Stärkung des ländlichen Raums kann auch die Vereinbarung zum Haushalt 2023 interpretiert werden, dass den älteren Menschen entgegen ursprünglichen Planungen weiter zusätzliche Hilfen im Alltag im Rahmen der „Klippekort“-Regelung gewährt werden. Das ermöglicht vielen, in gewohnter Umgebung auch in kleineren Dörfern bleiben zu können. 3 Millionen Kronen werden dafür jährlich bis 2026 zur Verfügung stehen. Diese Form der Heimhilfe ist aber dennoch um 25 Prozent gegenüber dem jetzigen Zustand gestutzt worden. Jeweils 250.000 Kronen im Jahr bis 2026 sind für Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen eingeplant, die unter Depressionen und Angstzuständen leiden. Weitere Vereinbarungen im Sozialsektor umfassen Maßnahmen zur Sicherung der Personalversorgung und mehr Vorbeugung, was nicht nur den Hilfebedürftigen und Kranken hilft, sondern auch die kommunale Kasse entlasten könnte. 

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