Deutsches Gymnasium

Bildungsreform: „Die vollkommen richtige Richtung“

Bildungsreform: „Die vollkommen richtige Richtung“

Bildungsreform: „Die vollkommen richtige Richtung“

Florian Schaaf
Florian Schaaf
Apenrade/Aabenraa
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Schülerinnen und Schüler des DGN im Unterricht Foto: Karin Riggelsen

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Bildung statt Jagd nach guten Noten: Deshalb sehen Schulleitung und Schülervertretung am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig die Vorschläge positiv. Die Schülerinnen und Schüler hoffen, dass es dadurch fairer zugehen könnte.

Der Zugang zu allen Studiengängen soll mit einem Notendurchschnitt von 9,0 möglich werden. Das hat die Reformkommission der dänischen Regierung zum Ausbildungssystem vorgeschlagen, wie die Nachrichtenagentur „Ritzau“ berichtet.

Wenn es mehr Bewerberinnen und Bewerber als Studienplätze gibt, sollen die begrenzten Plätze über eine Aufnahmeprüfung vergeben werden.

Bildung statt hohe Noten

Der Reformvorschlag ist eine „richtig gute Idee“, findet Jens Mittag, Schulleiter des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig in Apenrade (DGN). „Der Notendurchschnitt sagt überhaupt nichts über die Studienkompetenz aus.“

Viele Schülerinnen und Schüler hätten im aktuellen System nur die hohen Noten im Blick. Die Bildung als solche bleibe da teilweise auf der Strecke, was sehr schade sei.

Die Jagd nach guten Noten habe auch psychische Folgen, was sich dann in Gefühlen von Stress und Druck bei den Schülerinnen und Schülern manifestiere. „Der Reformvorschlag geht daher in die vollkommen richtige Richtung“, meint Jens Mittag.

Weichen stellen fürs Leben

Schulsprecherin Katharina Kley denkt ähnlich. „Ich verstehe ganz klar, warum der Vorschlag gemacht wurde“, sagt sie. Aktuell habe man zum Teil eine Menge Stress, um den Notendurchschnitt für den eigenen Traumberuf zu bekommen und könne sich mit nur 16 Jahren und einer schlechten Note den Rest des Lebens kaputt machen.

Den Sinn der Begrenzung der Studienplatzanzahl sieht sie allerdings schon. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt meint sie: „Es bringt ja auch nichts, wenn man seinen Traumstudienplatz bekommt, dann aber später aussortiert wird.“

Die Vergabe über eine Aufnahmeprüfung findet sie fairer. Es sei dann zwar immer noch stressig, für diese zu lernen, zumindest sei das Traumstudium dann aber nicht dadurch gefährdet, dass man in einem ganz anderen Fach durchgefallen ist.

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