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Lehrer: „Niemand soll allein gelassen werden“
Lehrer: „Niemand soll allein gelassen werden“
Lehrer: „Niemand soll allein gelassen werden“
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Das Internet hat nicht nur Vorteile, es birgt auch Gefahren. Vor allem junge Menschen können dort auf unerwartete Bilder oder Nachrichten stoßen. Wie dem begegnet werden kann, will Lehrer Tobias Köstlin von der Deutschen Privatschule Apenrade seinen Schülerinnen und Schülern beibringen. Dem „Nordschleswiger“ erzählt er, warum das wichtig ist.
Es geht um Sicherheit für Kinder im Internet. Das Internet ist ein Ort, der bisher kaum Gesetzen unterliegt und die Benutzer nur wenig gegen Verbrechen schützt. Vor allem Kinder sind leicht beeinflussbar. Es ist für sie gefährlicher als für Erwachsene.
Auftrag an die Schulen
„Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf digitale Bildung“, forderte 2016 deshalb die deutsche Kultusministerkonferenz. „Es geht darum, sich sicher und souverän im digitalen Raum zu informieren, zu recherchieren und zu kommunizieren sowie digitale Medien auch selbst zu produzieren und zu präsentieren“, präzisieren die Minister die Forderung, die sich als Unterrichtsthema auch im Lehrplan wiederfindet.
Gefahr aus dem Internet
„Alle haben heute Zugang zum Internet und Gefahren lauern dort überall“, sagt auch Tobias Köstlin. Er ist Lehrer an der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) und Klassenlehrer einer 6. Klasse. Bei seinen Schülerinnen und Schülern führt er derzeit eine Unterrichtseinheit zum Thema „Sicherheit im Netz“ durch. Für ihn sei es wichtig, dass den Kindern bewusst gemacht wird, dass sie im Internet auf unterschiedliche Gefahren stoßen können. „Selbst bei Online-Spielen können sich fremde Erwachsene als Kinder ausgeben und Kontakt aufnehmen“, erklärt der Lehrer.
Hilfe für die Kinder
Im Unterricht möchte er die Kinder sensibilisieren. Vor allem aber geht es ihm darum, die Kinder zu bestärken, sich Hilfe zu holen, wenn sie in unangenehme Situationen kommen. „Die Schülerinnen und Schüler müssen erfahren, an wen sie sich in solchen Fällen wenden können“, erklärt Köstlin.
In erster Linie sollten das die Eltern sein. Doch auch für sie kann das Internet eine große Herausforderung sein. „Ganz wichtig ist, offen darüber zu sprechen und den Kindern kein schlechtes Gewissen zu machen“, rät er den Eltern. Ihnen hat er übrigens vor Beginn der Unterrichtseinheit einige Informationen zum Thema zukommen lassen, denn „letztlich sind sie es, die die Verantwortung für ihr Kind tragen“, erklärt Tobias Köstlin.
Sorge um die Sprösslinge
Auch die Eltern benötigen einen Handlungsplan. Als Vater zweier Kinder weiß er, welche Sorgen sich Eltern machen: „Wir können die Kinder in der Schule zwar vorbereiten, aber wenn ihnen im Netz etwas passiert, passiert es meist in der Freizeit – und nicht im schulischen Raum“, erklärt der Klassenlehrer.
Bei einer anonymen Umfrage unter Schülern haben übrigens über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erklärt, dass sie schon einmal verstörende Momente im Internet erlebt haben. Solche Vorkommnisse können unter anderem Bilder, Beleidigungen oder „merkwürdige“ Kontaktaufnahmen sein, die nicht altersentsprechend sind.