Drei deutsche Kindergärten gibt es im südlichen Teil der Kommune Apenrade, sieben im nördlichen. Obwohl die Kindergärten schon unter den beiden Dächern „Deutsche Kindergärten Apenrade“ (DKA) und „Wir 3“ zusammengeschlossen sind, „kann sich das auch noch besser lösen lassen“, dachten sich DKA-Leiterin Morlyn Frenzel Albert, „Wir 3“-Leiterin Kerstin Jessen Hinrichsen und Stefan Sass, Geschäftsführer der Finanzen Kindergärten beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV).

Fusion beschlossen

Was im vergangenen Jahr angedacht worden war und in die Wege geleitet wurde, ist jetzt umgesetzt worden. „Wir haben auf einer Versammlung beschlossen, alle zehn deutschen Kindergärten in der Kommune Apenrade unter eine Leitung zu stellen“, berichtet Katja Jepsen Andresen, die bis dahin tätige Vorsitzende der DKA.

Wie Frenzel Albert und Sass betonen, sei die Zusammenlegung „keine Sparmaßnahme“. „Es ist einfach die Anpassung an die aktuelle Situation, denn die Trennung der Kindergärten beruht noch auf der Einteilung des Landes in die alten Kommunen. Heute gehören alle zehn unserer Institutionen zur Kommune Apenrade“, sagt Morlyn Frenzel Albert.

Doch das sei nicht der einzige Grund. „Wir können vieles gemeinsam nutzen und gemeinsam besser machen“, sagt die DKA-Leiterin weiter.

Dass das eine gute Idee ist, findet Elternvertreterin Katja Jepsen Andresen. „So können administrative Aufgaben gebündelt werden. Bisher waren diese auf mehrere Schultern verteilt. Werden sie gesammelt, kann pädagogische Arbeitszeit frei gemacht werden. Das heißt, unsere Kinder bekommen noch mehr Aufmerksamkeit in Form von pädagogischer Betreuung“, erklärt sie.

Personalaustausch mit Bedacht

Sorgen, dass die Fusion zu häufigerem Personalwechsel führen könnte, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der Institutionen bei Bedarf, beispielsweise im Krankheitsfall, zwischen den Häusern ausgetauscht werden könnten, macht sie sich nicht. „So ist das Konzept nicht gedacht. Natürlich sollen die Mitarbeiter flexibler eingesetzt werden können. Diejenigen, die zwischen den Häusern wechseln, sollen beispielsweise Pädagoginnen und Pädagogen sein, die eine besondere Ausbildung haben, die in allen Kindergärten allen Kindern zugutekommen soll. Die Bezugspersonen, die für die Kinder wichtig sind, sollen nicht einfach ausgetauscht werden. Es entstehen dann Synergien“, ist Jepsen Andresen überzeugt.

Kindergärten behalten eigenen Charakter

Und noch etwas überzeugt die junge Frau: „Die Kindergärten behalten ihren individuellen Charakter. Es wird zwar übergeordnete Richtlinien und Werte geben, die wir in einer neuen Satzung festhalten werden, doch diese sollen sich lokal und individuell auslegen lassen, denn schließlich haben die Kindergärten über viele Jahrzehnte ein eigenes Profil entwickelt, haben eine bestimmte Größe und liegen in einer bestimmten Umgebung. Die eigene Atmosphäre soll erhalten werden, erklärt sie, und genau dieser Punkt sei den Eltern sehr wichtig gewesen.

Informationen sind geflossen

Die Eltern sind schon Wochen zuvor schriftlich über die Fusionspläne informiert worden, und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den Entscheidungsprozess einbezogen worden.

Am entscheidenden Abend haben dann Morlyn Frenzel Albert, Kerstin Jessen Hinrichsen und Stefan Sass den Eltern alle Fakten offengelegt. „Fragen oder gar Gegenstimmen gab es keine“, berichtet Katja Jepsen Andresen. Auch sie sehe bisher keine Nachteile aus der Fusion. Aber natürlich müsse abgewartet werden, was die Erfahrungen ergeben, die bald gemacht werden.

So geht es jetzt weiter

„Bei der Versammlung ist ein neuer Vorstand gewählt worden, der sich Mitte Juni zum ersten Mal treffen wird und sich konstituiert. Dann wird auch die neue Satzung, die der DSSV ausgearbeitet hat, besprochen und diskutiert. Und – das ist besonders spannend: Es wird ein neuer Name für die neue Organisation gesucht“, berichtet Jepsen Andresen weiter. Zwar gab es vonseiten der bisherigen Leitungen schon Vorschläge, „doch sind wir weiterhin offen für neue Vorschläge“, so die Elternvertreterin, die auch im neuen Vorstand wieder die Eltern vertreten wird.

Morlyn Frenzel Albert (dka@dssv.dk) und Kerstin Jessen Hinrichsen (iebt@dssv.dk) nehmen noch Vorschläge entgegen.

Annäherungsprozess

Der Wechsel von „DKA“ und „Wir 3“ wird nicht von heute auf morgen passieren. „Es wird ein Prozess sein, bei dem sich die beiden Kindergarten-Zusammenschlüsse immer weiter annähern und enger zusammenrücken werden, bis wir schließlich so weit sind, dass es eine Leiterin oder einen Leiter sowie eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter haben werden“, so Jepsen Andresen.

Wer das sein wird, ist noch nicht klar. Die beiden bisherigen Leiterinnen Morlyn Frenzel Albert und Kerstin Jessen Hinrichsen werden sich die Aufgaben anfänglich teilen. „Intern wird dann geklärt, wer welche Aufgabe übernimmt“, sagt Albert Frenzel, die sich freut, enger mit ihrer Kollegin zusammenzuarbeiten.