Nordschleswigsche Gemeinde

Sechseinhalb Jahre durch dick und dünn

Sechseinhalb Jahre durch dick und dünn

Sechseinhalb Jahre durch dick und dünn

Knivsberg /Knivsbjerg  
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Matthias Alpen entpflichtete seinen Amtskollegen Martin Witte im Rahmen eines Abschiedsgottesdienstes auf dem Knivsberg. Foto: Karin Riggelsen

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Sechseinhalb Jahre ist Pastor Martin Witte aus Süderwilstrup mit der Nordschleswigschen Gemeinde durch dick und dünn gegangen – „und immer hat alles gepasst!“, wie ihm treue Weggefährten bescheinigten. Am Sonntag entband sein Amtskollege Matthias Alpen den beliebten Pastor von seinen Pflichten.

Die Nordschleswigsche Gemeinde hatte bis zuletzt nichts unversucht gelassen, ihren Pastor Martin Witte vom Rückzug auf das Altenteil abzuhalten: „Zuletzt am Donnerstag“, scherzte die Vorsitzende Mary Tarp.

Es hat alles nichts genützt. Dabei hatte der 66-jährige Seelsorger eigentlich schon zum 1. April in Rente gehen wollen und sich seither in Absprache mit der Nordschleswigschen Gemeinde quasi selbst vertreten. Am Sonntagnachmittag mussten die Gemeindemitglieder endgültig Abschied nehmen – und den Wandervogel unter den Pastoren schweren Herzens ziehen lassen.

Zahlreiche Wegbegleiterinnen und -begleiter aus der 41-jährigen Amtszeit des Pastors waren zum Abschied auf den Knivsberg gekommen. Foto: Karin Riggelsen

Abschied mit Wehmut

Dass dieser Abschied kein leichter war, davon zeugte der bis auf den letzten Stuhl besetzte Theatersaal auf dem Jugendhof Knivsberg. Dort verabschiedete sich die Nordschleswigsche Gemeinde mit einem Gottesdienst von dem beliebten Tausendsassa. Von nah und fern waren sie gekommen, Wegbegleiterinnen und -begleiter, die Martin Witte in seinen 41 Jahren Berufsjahren begegnet sind.

Die Chöre von Wilstrup und Lambrechtshagen umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Foto: Karin Riggelsen

Der Wanderer unter den Pastoren

„Sechs Pfarrstellen habe ich innegehabt“, sagte der scheidende Pastor aus Süderwilstrup (Sønder Vilstrup): „Ein Wanderpastor bin ich stets gewesen – und ich habe das große Glück, eine Familie zu haben, die stets mitgezogen ist.“

Auch viele kleine Gäste waren gekommen, um Abschied zu nehmen. Foto: Karin Riggelsen

Er finde seine Ruhe nur, wenn er auf etwas zugehe, hat Witte einmal gesagt. Als Seelsorger, das bescheinigten ihm am Sonntag auch die zahlreichen Rednerinnen und Redner, ist Witte stets mit offenem Ohr auf seine Mitmenschen zugegangen. Und er begnügte sich nicht mit dem Predigen. Viel Neues habe er in den sechseinhalb Jahren seines Wirkens in die Nordschleswigsche Gemeinde gebracht.

In Küstenlandschaften und Buchläden gebe es viel Neues zu entdecken, sagte Martin Witte. Foto: Karin Riggelsen

Schnell in Nordschleswig angekommen

„Nach der Amtsübernahme hat es nicht lange gedauert und du warst in Nordschleswig angekommen. Du hast einen Chor gegründet, die Zusammenarbeit mit Kindergarten und Schulen aufgebaut und enge Bande zu dänischen Pastoren geknüpft“, sagte Kirchenälteste Britta Schneiders: „Sechseinhalb Jahre bist du mit uns durch dick und dünn gegangen – und immer hat alles gepasst.“

 

Haderslebens Dompropst Torben Hjul Andersen und Lars-Peter Melchiorsen (rechts) waren ebenfalls unter den Teilnehmenden. Foto: Karin Riggelsen

Inspirierende Zusammenarbeit mit der Volkskirche

Diese Aussage kann ein weiterer Weggefährte aus Nordschleswig bestätigen: Lars-Peter Melchiorsen, Pastor der dänischen Volkskirche in Halk, Grarup und Wilstrup. Er dankte dem Pastor aus Mecklenburg für die inspirierende Zusammenarbeit der vergangenen Jahre, vor allem mit Blick auf die deutsch-dänischen Strandgottesdienste: „Diese haben mir stets eine große Freude bereitet.“

Anhand von Fotos ließ Kirchenälteste Britta Schneiders die beruflichen Stationen des Pastors Revue passieren. Foto: Karin Riggelsen

Pastor Matthias Alpen, Lügumkloster, wünschte seinem scheidenden Amtskollegen von der Nordschleswigschen Gemeinde viel Freude im neuen Lebensabschnitt – und sagte zum Schluss: „Danke – in großen Buchstaben.“

Auch Pastor Wittes Nachfolger im Amt, Jonathan von der Hardt, hatte es sich nicht nehmen lassen, zum Abschiedsgottesdienst zu kommen. Dieser klang mit einer gemeinsamen Kaffeetafel aus. Foto: Karin Riggelsen
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