Abschiedsempfang

„Ein vertrauenswürdiger Zusammenarbeitspartner“

„Ein vertrauenswürdiger Zusammenarbeitspartner“

„Ein vertrauenswürdiger Zusammenarbeitspartner“

Apenrade/Kopenhagen
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Auf dem Abschiedsempfang für den Generalsekretär des Grenzvereins, Knud-Erik Therkelsen, dankte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, diesem für die gute Zusammenarbeit. Foto: Harro Hallmann

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Am Freitag wurde der Generalsekretär des Grenzvereins, Knud-Erik Therkelsen, auf einem Empfang in Kopenhagen verabschiedet. Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, überreichte ihm einen Wimpel, der neben der deutsch-dänischen Fahne auch mit dem Wappen der deutschen Minderheit geschmückt ist.

„Man må trække en grænse“, sang Sigurd Barrett während des Empfangs für den Generalsekretär des Grenzverbandes (Grænseforeningen), Knud-Erik Therkelsen. Der fand am vergangenen Freitag mit zahlreichen Gästen im Vartov in Kopenhagen statt, und das Motto des Liedes, das Barrett aus Anlass der Grenzziehung (Genforeningen 2020) für Grænseforeningen geschrieben hat, nämlich dass die Grenze in unseren Herzen ist, passte hervorragend zum Anlass.

Grænseforeningen

Das Ziel des Grenzvereins ist es, das Dänischsein (danskheden) im Grenzland, insbesondere südlich der Grenze, zu fördern, Kenntnisse über die Verhältnisse im Grenzland zu verbreiten und die dänische Sprache und Kultur zu erhalten und zu stärken. Es ist die Vision des Grenzvereins, dass die Erfahrung des dänisch-deutschen Grenzgebiets eine wesentliche Inspiration für die sprachliche und kulturelle Vielfalt in einer sich verändernden Welt ist.

Quelle: Grænseforeningen

Für Knud-Erik Therkelsen waren die im vergangenen Jahr nachgeholten Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung Nordschleswigs die letzte große Aufgabe gewesen. Nach 18 Jahren ist er nun in den Ruhestand gegangen.

Hinrich Jürgensen hob gute Zusammenarbeit hervor

Zu den Rednern zählte auch der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen. Er hielt seine Rede auf deutsch und sønderjysk und unterstrich die gute Zusammenarbeit mit dem Grenzverein.

„Ich war sehr froh, dass der Grenzverein die deutsche Minderheit zu seiner Delegiertenversammlung im vergangenen Jahr eingeladen hat. Vor 20 oder 30 Jahren hättet ihr uns wohl nicht eingeladen. Und hättet ihr es doch getan, wären wir sicherlich nicht gekommen“, sagte Jürgensen und sorgte damit für gute Unterhaltung bei den Gästen.

Debatte im Magazin „Grænsen“

Allerdings gäbe es auch immer noch Unterschiede, wie Jürgensen mit Verweis auf eine Debatte anführte, die sich vor knapp drei Jahren zwischen den Politikern Martin Henriksen von der Dänischen Volkspartei und Christian Juhl von der Einheitsliste im Magazin des Grenzvereins „Grænsen“ abspielte.

Aber wir sind nicht so leicht unterzukriegen in der deutschen Minderheit, und deshalb haben wir unsere eigene Fahne gemacht.

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger

Dabei ging es um die Frage, warum die deutsche Minderheit in Nordschleswig nicht die deutsche Flagge in Dänemark hissen darf, während die dänische Minderheit in Südschleswig mit dem Dannebrog flaggen kann. Während es von Martin Henriksen damals ein klares „Nein“ gab, sprach sich Christian Juhl eindeutig dafür aus, dass auch die deutsche Minderheit mit der deutschen Fahne in Dänemark flaggen können sollte.

„Nicht so leicht unterzukriegen in der deutschen Minderheit“

Jürgensen fuhr seine Rede mit der Bemerkung fort „Aber wir sind nicht so leicht unterzukriegen in der deutschen Minderheit, und deshalb haben wir unsere eigene Fahne gemacht“ und überreichte daraufhin Knud-Erik Therkelsen einen Wimpel, der neben einer dänischen und einer deutschen Fahne auch mit dem Wappen der deutschen Minderheit geschmückt ist.

Der Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, überreichte Knud-Erik Therkelsen nicht nur einen Käsekorb von Naturmælk, sondern auch einen Wimpel, der unter anderem das Wappen des Bundes Deutscher Nordschleswiger wiederfindet. Foto: Harro Hallmann

Die Zusammenarbeit mit Knud-Erik Therkelsen bezeichnete Hinrich Jürgensen als sehr freundschaftlich. „Er ist ein vertrauenswürdiger Zusammenarbeitspartner. Wir haben einige Dinge besprechen können, die man nicht gleich an die große Glocke hängen sollte“, so Jürgensen gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Dank auch vom Vorsitzenden des Grenzvereins

Auch der Vorsitzende des Grenzvereins, Peter Skov-Jakobsen, dankte Knud-Erik Therkelsen für dessen Einsatz und die zahlreichen Fahrten nach Südschleswig, auf denen die Lokalabteilungen des Vereins besucht wurden. Er habe mit ihm in zahlreichen Gesprächen das dänisch-deutsche Grenzland und Grenzen in ganz Europa erörtern können.

Unter den Gästen waren neben Vertretern der deutschen Minderheit in Nordschleswig auch Repräsentanten der dänischen Minderheit in Südschleswig sowie Mitglieder und Freunde des Grenzvereins, hierunter der Vorsitzende des Südschleswigausschusses des Folketings, Christian Juhl, und der Generalkonsul in Flensburg, Kim Andersen.

Nachfolgerin ist Hanne Sundin

Knud-Erik Therkelsen bekleidete das Amt des Generalsekretärs seit 2004. In seiner Zeit hat er den Grenzverein neu aufgestellt. Zudem gelang es ihm, den Mitgliederrückgang des Vereins zu stoppen. Geplant war eigentlich, dass er bereits 2020 in Rente gehen wollte, allerdings hat die Corona-Pandemie dieses Vorhaben verzögert.

Inzwischen ist mit Direktorin Hanne Sundin eine Nachfolgerin gefunden worden.

Knud-Erik Therkelsen hatte sich vor allem Lieder aus dem Gesangsbuch der Volksheimschulen gewünscht. Im Hintergrund der Vorsitzende des Grenzvereins, Peter Skov-Jakobsen. Foto: Harro Hallmann
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Kommentar

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