Bund Deutscher Nordschleswiger

BDN-Ortsvereine: Schlechte Zahlungsmoral der Mitglieder

BDN-Ortsvereine: Schlechte Zahlungsmoral der Mitglieder

BDN-Ortsvereine: Schlechte Zahlungsmoral der Mitglieder

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MobilePay könnte eine Lösungsmöglichkeit sein. Foto: Jan Peters

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Von einigen der BDN-Ortsvereinsmitglieder werden die Beiträge nicht gezahlt. Die Vorstände suchen nach Lösungen. Warum es das Problem gibt, ist schwer festzustellen. Es gibt jedoch Vermutungen.

Das Zahlen des Jahresbeitrags soll einfacher werden. Das ist der Wunsch des Apenrader Ortsvereinsvorstandes des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN). Der Hintergrund: Es gibt zu viele Mitglieder, die den Jahresbeitrag nicht zahlen, obwohl ihnen eine Zahlkarte zugesendet worden ist.

Die Vermutung des Vorstandes ist: Den Mitgliedern ist es zu aufwendig, die Überweisung per Zahlkarte zu tätigen.

Obwohl wir ja sehr verbundene Mitglieder haben, müssen wir zu oft nachfragen, bis gezahlt wird.

Sabina Wittkop-Hansen, Vorsitzende BDN-Ortsverein Hadersleben

Auch der BDN-Ortsverein in Hadersleben (Haderslev) hat solche Schwierigkeiten. Das berichtet dessen Vorsitzende Sabina Wittkop-Hansen. „Obwohl wir ja sehr verbundene Mitglieder haben, müssen wir zu oft nachfragen, bis gezahlt wird“, berichtet sie. Dabei ist der Verein für diese Mitglieder eine Herzenssache“, weiß sie. Und trotzdem: Die Zahlungsmoral ist nicht die beste.

Verbessert hat die Situation in Hadersleben das Angebot, MobilePay verwenden zu können, sagt die Vorsitzende.

Wenn das MobilePay-Angebot gemacht wurde, ist der Beitrag wenig später auf dem Konto.

Jörn Petersen, Vorsitzender BDN-Ortsverein Sonderburg

Das hat auch Jörn Petersen bemerkt. Der Vorsitzende des Sonderburger BDN-Ortsvereins berichtet ebenfalls von den Schwierigkeiten bei der Zahlung der Jahresbeiträge. „Doch wenn das MobilePay-Angebot gemacht wurde, ist der Beitrag wenig später auf dem Konto“, erzählt er.

Knackpunkt Zahlkarte

Sabina Wittkop-Hansen kann nur vermuten: „Es ist die Zahlart, die es so problematisch macht“, nennt sie einen Grund. „Wir haben deshalb mit der hiesigen deutschen Schule vereinbart, dass der Beitrag für die Eltern mit dem Schulgeld überwiesen werden kann. Die Schulsekretärin leitet es dann auf unser Konto weiter. Das funktioniert gut“, so die Vereinsvorsitzende, die allerdings einschränkt, dass diese Möglichkeit nur für die Eltern gelte. Zudem ist die Zahlfrist auf zwei Jahre verlängert worden, damit die Mitglieder die Möglichkeit haben, nachzuzahlen.

Auch Jörn Petersen schließt sich ihrer Vermutung an. „Der Knackpunkt ist die Zahlkarte“, sagt er.

Mehrwert des BDN besser vermarkten

Doch Wittkop-Hansen glaubt, dass auch der BDN selbst bei einigen Mitgliedern ein Grund für die verbesserungsbedürftige Zahlungsmoral ist. „Wenn ich beim Ruderverein keinen Beitrag zahle, kann ich nicht mehr rudern gehen. Zahle ich den Beitrag für den Sportverein der Tochter nicht, kann sie nicht an Turnieren teilnehmen. Es gibt eine direkte, spürbare Folge“, sagt sie. Das sei beim BDN nicht der Fall.

Wir müssen den Mitgliedern deutlich machen, welchen Mehrwert sie durch den BDN haben.

Sabina Wittkop-Hansen

 

„Wir müssen den Mitgliedern deutlich machen, welchen Mehrwert sie durch den BDN haben“, sagt sie. Es ist nämlich nicht nur der BDN-Ortsverein, der beispielsweise die Schule durch Spenden unterstützt oder kulturelle Angebote macht. „Nein, der BDN vertritt ja auch die gesamte Minderheit in Kopenhagen und Berlin, von wo wir unterstützt werden“, erklärt Sabina Wittkop-Hansen. Die Infoarbeit muss besser werden, meint sie. Es müsse deutlich werden, wo die Vorteile für die Mitglieder sind.

 

Der BDN-Ortsverein in Hadersleben hat beispielsweise kürzlich den Bus für eine Klassenreise finanziert, berichtet sie. So etwas müsse an die Eltern vermittelt werden. Ähnliche Unterstützung für die Apenrader Schulen und Kindergärten gewähren übrigens auch die anderen Ortsvereine.

Eigene Zahlungslösung gefunden

Jörn Petersen hat für sich eine andere Methode gefunden, um nicht in Zahlungsrückstand zu geraten. „Ich habe für alle deutschen Vereine einen Dauerauftrag eingerichtet. So fließen die Beiträge automatisch Jahr für Jahr aufs Vereinskonto“, berichtet er.

Sabina Wittkop-Hansen und Jörn Petersen machen deutlich, dass es viel Arbeit sei, die Mitglieder an die Zahlung der Beiträge zu erinnern. „Und wir machen diese Arbeit ja freiwillig“, fügt Petersen hinzu.

Doch nicht nur bei den BDN-Ortsvereinen ist es schwierig, an die Jahresbeiträge – diese liegen zwischen 50 und 100 Kronen im Jahr – zu kommen. „Das ist ein allgemeines Problem, das es nicht nur in der Minderheit gibt“, weiß BDN-Kommunikationschef Harro Hallmann.

Apenrader Ortsverein auf Lösungssuche

Der Apenrader Ortsverein hat sich jetzt auf Ideensuche begeben, um die Zahlungsmoral der Mitglieder zu verbessern.

Es wird unter anderem überlegt, ebenfalls MobilePay einzuführen. Eine weitere Idee ist es, an diejenigen eine Prämie zu vergeben, die den Jahresbeitrag als erste zahlen. Das könnte einen Anreiz geben, so die Hoffnung des Vorstandes, der sich bei der kommenden Sitzung erneut mit dem Thema beschäftigen will.

 

 

BDN – Bund Deutscher Nordschleswiger

Der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) ist die Dachorganisation der deutschen Minderheit und vertritt sie in allen Fragen nach außen. Er ist der größte Verband der deutschen Minderheit sowie der Herausgeber der Onlinezeitung „Der Nordschleswiger“.

Höchstes Organ des BDN ist die Delegiertenversammlung. Diese wählt den Hauptvorsitzenden, seinen Stellvertreter sowie die Vorsitzenden des Kulturausschusses und der Schleswigschen Partei (SP). Während der Kulturausschuss für die kulturelle Gesamtplanung der Minderheit zuständig ist, übernimmt die Schleswigsche Partei die politische Vertretung der Minderheit in den Kommunen.

Der BDN ist gleichzeitig vor Ort die Kulturorganisation und organisatorische Klammer der Minderheit. Die Arbeit der 18 Ortsvereine wird in vier Bezirken koordiniert.

Quelle: Bund Deutscher Nordschleswiger

https://www.bdn.dk/5606
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