Grenzüberschreitendes
Ein Riesen-Fahrrad nimmt Farbe an
Ein Riesen-Fahrrad nimmt Farbe an
Ein Riesen-Fahrrad nimmt Farbe an
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Drei riesige Zweiräder, verteilt an drei Orten im Grenzland, machen auf eine just entwickelte Fahrradwanderstrecke aufmerksam. Doch die großen Räder sind auch Kunstwerke – frisch gestaltet und bereit auch zum Einsatz bei der Tour de France.
Ein überdimensioniertes Rennrad überragt den Rasen vor dem Apenrader Süderstrand. Es steht auf einem weiß gestrichenen Podest und fällt dem Vorbeifahrenden oder -gehenden sofort ins Auge.
Noch steht es dort vollkommen nackt, doch das wird sich im Laufe des Montags ändern, denn Schülerinnen und Schüler der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA)schmücken die Alu-Skulptur nach Vorstellungen des Künstlers Rick Towle.
Doch warum steht das riesige Rad dort?
In erster Linie soll das Werk auf eine Radwanderstrecke aufmerksam machen, die über 300 Kilometer durch das deutsch-dänische Grenzland führt. Die Route ist Teil des Interreg-Projekts „Blumen bauen Brücken – Blomster bygger broer“ und soll Nord- und Südschleswig als Ziel bei Radwandernden bekannt machen.
„Nacktes“ Rad wird Kunst
Doch zurück zum „Rieserad“. Am Montagmorgen steht es noch „nackt“ auf seinem weißen Holzpodest. Um 10 Uhr ist die Metamorphose eingeleitet worden. 15 DPA-Siebtklässlerinnen und -Siebtklässler bekommen verschiedenen Aufgaben, damit das zwar schon auffällige Rennrad noch auffälliger und dazu noch zu einem Kunstwerk wird.
„Ihr schneidet bitte die Streifen aus, damit wir sie später zu Windspielen zusammensetzen können“, erklärt Künstlerin Brigitta Hansen, die gemeinsam mit Rick Towle die Vorbereitungen für das Projekt unternommen hat und nun den Mädchen und Jungen, die in Dreiergruppen eingeteilt sind, Anweisungen gibt. „Es wird ein Werk, in dem sich Strand, Wasser und Wind vereinen“, sagt sie bei der einleitenden Rede zum Projektstart.
Tour de France trotz „Berglosigkeit“
Den jungen Menschen macht es Spaß, sich „künstlerisch-kreativ im Freien zu beschäftigen und dazu noch mit den Mitschülern“, wie DPA-Schülerin Anne Sofie erklärte. Sie hat sich mit 14 Jahrgangskameradinnen und -kameraden für das Projekt gemeldet.
Dass die Tour de France auch in Apenrade Station macht, ist den DPA-Schülerinnen und Schülern bekannt. „Das ist doch cool, dass sie durch Dänemark fahren – obwohl wir keine Berge haben“, sagt Anne Sophie.
Dass die Skulptur an der Straße steht, an der auch das Tour de France-Feld am 3. Juli vorbeifährt, ist kein Zufall, denn das sportliche Großereignis ist auch ein Vermarktungsevent für Dänemark als touristisches Ziel. Und so dient das große Rad als Hingucker.
Nach über drei Stunden schneiden, zeichnen, malen und basteln sind die DPAler fertig und das Kunstwerk wird feierlich enthüllt. Bänder flattern lustig im Wind und der Rahmen des Rades strahlt in verschiedenen Farben. Das Podest, auf dem das große Zweirad steht, ist mit Blumen verziert – gemalt, damit sie lange halten.
Am Dienstag findet übrgens ein ähnliches Event in Sonderburg statt, an dem Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Sonderburg teilnehmen. Das Rieserad steht dort an der Straßenecke Nørre Havnegade und Helgolandsgade. Einen Tag später sind es Schülerinnen und Schüler der „Harreslev-Kobbermøll Danske Skole“, die das Rad zum Kunstwerk machen.
Der Regen, der die Gruppe im Laufe des Montagmorgens immer mal wieder überraschte, tat dem Spaß, den die jungen Menschen hatten, keinen Abbruch. Sie rückten unter Schirm oder Pavillion zusammen und sangen auch Lieder, begleitet von Timo Iwersen, der sich extra Zeit genommen hatte, um das Projekt musikalisch zu begleiten.