Erste Hilfe

Hier ist der neueste Defibrillator zu finden

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Apenrade/Aabenraa
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Der erste von vier Defibrillatoren ist nun auf Hohe Kolstrup installiert. Er hängt neben dem Eingang das Supermarktes „Rema 1000“. Foto: Privat

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253 Defibrillatoren gibt es in der Kommune Apenrade, und es kommen immer mehr hinzu. Der neueste ist auf Hohe Kolstrup zu finden.

253 Defibrillatoren gibt es in der Kommune Apenrade. Jüngst ist im Apenrader Stadtteil Hohe Kolstrup (Høje Kolstrup) einer hinzugekommen. 

Das Erst-Hilfe-Gerät dient dazu, Menschen zu reanimieren, die einen Herzstillstand erlitten haben. Es rettet Leben, und je mehr Defibrillatoren es gibt, um so größer ist die Chance, einen Herzstillstand zu überleben. 

„Wir sind sehr froh, so viel Unterstützung für unser Projekt zu bekommen“, erklärt Hans Peder Thomsen, der Vorsitzende des Hohe Kolstruper Stadtteilrates. Der Defibrillator ist nämlich der erste von vieren, die verteilt über den Stadtteil platziert werden sollen. „Sie geben mehr Sicherheit und erhöhen die Chance, nach einem Herzstillstand am Leben zu bleiben“, fährt Thomsen fort.

Spenden von Bürgern

Unterstützung für das Projekt kommt vor allem von den Stadtteilbewohnern selbst, die mit Spenden helfen, die „Herzstarter“ (Hjertestarter), wie sie auf Dänisch genannt werden, zu finanzieren. Außerdem gibt es Hilfe aus dem kommunalen Materialtopf und der Stiftung „Tryg Fonden“, die solche Vorhaben unterstützt.

Der neue Defibrillator hängt nun am Eingang des zentral gelegenen Supermarktes „Rema 1000“, von wo auch der Strom für das Gerät kostenlos gespendet wird. Ein großer Vorteil bei dem Standort ist zudem, dass der Herzstarter frei zugänglich ist und nicht – wie an anderen Orten – nur zu Ladenöffnungszeiten zugänglich ist. 

 

Das Bild zeigt die Verteilung der Defibrillatoren in der Kommune Apenrade. Gelbe Punkte bedeuten, dass das Gerät nur in Öffnungszeiten zugänglich ist, grün bedeutet eine freie Erreichbarkeit rund um die Uhr. Foto: TrygFonden

152 davon sind rund um die Uhr zugänglich, 95 sind in den Öffnungszeiten der Geschäfte in denen sie angebracht sind, zu erreichen und 7 sind eingeschlossen und nur einem kleinen Personenkreis zugänglich. Bei letztgenannten handelt es sich um Defibrillatoren, die in privaten Unternehmen angebracht sind.

Jedes Jahr erleiden in Dänemark etwa 4.700 Bürger einen Herzstillstand, täglich also 13 Personen. 16 Prozent überlebten den Notfall. Das geht aus einer Untersuchung des „Dänischen Rates“ mit Zahlen aus dem vergangenen Jahr hervor. 2016 waren es knapp 10 Prozent.

Schnelle Hilfe hilft zu überleben

Anne Kaltoft, Direktorin des dänischen Herzvereins (Hjerteforening), sagt, dass die verbesserte Erste-Hilfe-Struktur im Land dazu beigetragen habe. „Wir wissen, dass schnelle und kompetente Hilfe bei einem Herzstillstand von besonderer Bedeutung ist“, erklärte sie.

Zu der verbesserten Struktur gehören die Defibrillatoren, besser ausgebildete Ersthelfer und die sogenannten Herzläufer, die ausrücken, wenn ein Mensch einen Herzstillstand erleidet und schneller vor Ort sind, als der Krankenwagen.

„Ein Herzstarter gibt den Bewohnern im Stadtteil das Gefühl, hier sicherer zu sein“, sagt Hans Peder Thomsen, der mit dem Stadtteilrat auch dafür kämpft, Hohe Kolstrup für die Bewohner und mögliche Zuzügler attraktiver zu machen.

Herzstillstand

  • 4.700 Dänen erleiden jedes Jahr einen Herzstillstand. Das entspricht 13 Personen am Tag.
  • Drei von vier Herzstillständen passieren im Privaten. 11 Prozent überleben einen Herzstillstand in den eigenen vier Wänden, während es außerhalb des Heimes 32 Prozent sind.
  • 14 Prozent überleben aktuell einen Herzstillstand. 2016 waren das nur 10,4 Prozent.
  • In 77 Prozent aller Fälle, die in der Öffentlichkeit passieren, helfen Passanten und leisten Erste Hilfe. Wird dann Herzmassage angewendet, überlebt einer von sieben. Kommt ein Herzstarter zum Einsatz, überlebt einer von drei.
  • In 9 Prozent aller Herzstillstände, die in der Öffentlichkeit geschehen, kommt ein Defibrillator zum Einsatz.
  • 76 Prozent aller Menschen, die einen Herzstillstand überlebt haben, kehrten auf den Arbeitsmarkt zurück.
  • Nach sechs Minuten ohne Sauerstoff nimmt das Gehirn dauerhaft Schaden.
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