Gesundheit

Mit 76 Jahren: So hält sich Knud fit

Mit 76 Jahren: So hält sich Knud fit

Mit 76 Jahren: So hält sich Knud fit

Hellewatt/Hellevad
Zuletzt aktualisiert um:
Knud Mauter fährt mindestens zweimal wöchentlich eine Tour mit dem Rad. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In einem halben Jahr feiert Knud Mauter seinen 77. Geburtstag. Kein Alter, findet er und hat vor, mindestens 90 zu werden. Doch er tut auch etwas, um sein Ziel zu erreichen. Was er macht und warum er daran so große Freude hat, verrät er im Gespräch.

Forsch öffnet Knud Mauter die Tür seines Hauses. Ein fester Händedruck zur Begrüßung. Der 76-Jährige lebt seit 25 Jahren mit seiner Frau Dorte in einem Haus am Rande des Örtchens Hellewatt. Das Haus liegt zwischen Wald und Auen. Wenige Nachbarn wohnen in einigem Abstand. Obstbäume stehen, umgeben von Rasen, im Hof.

Naturmensch

Er liebe die Natur, sagt Knud. Deshalb ist er oft draußen und hat den Wohnort danach gewählt. Früher ging er auch zur Jagd, mit den Hunden, die er ausgebildet hat. „Heute sind es fünf Katzen, die das Haus mausfrei halten. Die sind aber mehr die Leidenschaft von Dorte“, wie er grinsend sagt.

Radfahren ist Freiheit für mich. Es ist das Beste.

Knud Mauter

„Radfahren ist Freiheit für mich. Es ist das Beste“, sagt er. Und das sei für viele andere nicht anders, fügt er hinzu.

Ein E-Fahrrad kommt für den gebürtigen Flensburger jedoch noch nicht infrage, solange die Beine mitmachen. Für den Winter hat er sich ein sogenanntes Gravelbike zugelegt. Das ist ein Rennrad mit robusterem Rahmen und stabilen Rädern. Im Sommer fährt er sein geliebtes Rennrad. Das bewahrt er in der Winterpause in seinem „Fahrradzimmer“ auf, das er sich im Haus eingerichtet hat. Dort hängt es an Haken an der Wand und wartet auf den Sommereinsatz. Es ist aus Carbon, wiegt nur knapp sieben Kilo und schaltet elektrisch.

Viel Arbeit, wenig Bewegung

1998 hat Knud mit dem Radfahren begonnen. Er saß als Leiter der Technikabteilung bei „Flensborg Avis“ viele Stunden am Bildschirm – zu viele, wie er sagt. Sport war damals für ihn ein Fremdwort. Außerdem wog er zu viel, wie er zugibt. Es musste etwas passieren. Laufen war nichts für ihn. Die Gelenke werden dabei zu sehr belastet, erklärt er. Doch er fand eine Alternative, die ihn bis heute nicht losgelassen hat.

Knud Mauter
Kurt Mauter mit seinem Gravelbike Foto: Karin Riggelsen

Das Radfahren halte ihn nicht nur fit und das Gewicht auf richtiger Höhe, erklärt Knud. „Man bekommt den Kopf frei. Ob das Arbeit ist oder Probleme, die man mit sich herumschleppt; alles verschwindet auf den Touren.“ 

Mindestens 90 Jahre

Sein Ruhepuls liegt nach den vielen Jahren ausdauernden Radfahrens bei 46. Wenn er im Sattel sitzt und mit durchschnittlich 23 bis 26 km/h durch die Landschaft saust, liegt der Puls bei 120. Das kann er über viele Stunden aushalten.

Sein Ziel ist es, 100 Jahre alt zu werden. „Mindestens aber 90 will ich werden“, fügt er hinzu und lacht. Er tue jedenfalls seinen Teil dafür.

Knud Mauter
Knud Mauter hält sich fit, indem er sich viel an der frischen Luft aufhält. Foto: Karin Riggelsen

Früher fuhr Knud mit dem Rad von Warnitz (Varnæs), wo er damals wohnte, zur Arbeit nach Flensburg. Doch wenn keine Zeit da ist? ... „Man kann natürlich auch auf das Mountainbike steigen. Da ist eine andere Intensität da, wenn es über die Hügel in den Wäldern geht“, empfiehlt er.

Im Ackerschauer Fahrradclub begann seine „Karriere“. Heute fährt er im „Rødekro Cykelclub“ (RKCC), wo er auch als Trainer aktiv ist. Seit dem vergangenen Jahr bietet er dort ein „Lørdagshold“ (Sonnabendmannschaft) an, wo Menschen mitfahren können, die entweder begonnen haben oder – wie Knud – schon etwas älter sind. Der Verein bedeute ihm sehr viel. Dort erfahre er Kameradschaft und Gemeinschaftsgefühl. Der Verein feiert im April übrigens sein 50-jähriges Bestehen.

Gegenseitiges Verständnis für mehr Sicherheit

Sicherheit spielt für Knud Mauter eine große Rolle. So hat er an seinem Rad einen Radarsensor installiert, der ihm berichtet, wenn sich andere Verkehrsteilnehmer von hinten nähern. Und sogar die Geschwindigkeit, mit der sie das tun, wird ihm auf einem Bildschirm am Lenker seines Rades angezeigt. „So kann ich reagieren und weiß, wenn es gefährlich werden kann. Und das tut es leider gelegentlich, wie er festgestellt hat.

Knud Mauter
Sicherheit am Rad und bei der Bekleidung steht bei Knud Mauter weit oben. Foto: Karin Riggelsen

Für Knud jedoch kein Grund, nicht auf der Straße zu fahren. „Schließlich haben wir das Recht dazu, und wenn sich alle Verkehrsteilnehmenden einander gegenüber verständnisvoll zeigen, dann gebe es eigentlich keine Probleme“, meint er. Und man müsse sich an die Regeln halten, das sei wichtig. Was Knud allerdings nicht versteht, sei, wenn die Autofahrer hupen. „Jeder hat das Recht, auf der Straße zu fahren“, so seine Meinung. „Beide Parteien sollten Rücksicht zeigen, dann funktioniert es auch.“

Lieblingsstrecke

Seine Lieblingsstrecke, verrät Knud Mauter, führt nach Kollund entlang der Küste nach Sonderburg (Sønderborg) und danach zurück entlang der Köste vorbei an Warnitz nach Apenrade. Außerdem empfiehlt er den Seegaarder Wald als Ziel mit dem Gravelbike. „Es ist eine ganz tolle Strecke durch die tolle Natur des Waldes“, findet er. Dabei geht es auch um den Seegarder See.

 

 

Knud Mauter
Bei Wind und Wetter geht es auf Tour. Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen

Ehrenamt

Nach häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus haben ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.