Landwirtschaft

Landwirtschaft 2.0

Landwirtschaft 2.0

Landwirtschaft 2.0

Sebastian Möbius
Apenrade/Aabenraa
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Mit Sensoren ausgestattete Mähdrescher arbeiten präziser. Foto: Cornelius von Tiedemann

Immer mehr Landwirte nutzen modernste Technologie, um ihre Arbeit zu vereinfachen.
Das macht sich auch in Nordschleswig bemerkbar. Landwirt Jens Lei erklärt dem „Nordschleswiger“, warum das so ist.

Erst kürzlich hat Danmarks Statistik herausgefunden, dass sechs von zehn Landwirten, die Technologien wie GPS, Sensoren und Drohnen einsetzen, positive Effekte bei ihrer Arbeit sehen. Außerdem wird laut Danmarks Statistik bereits ein Achtel aller landwirtschaftlichen Nutzflächen in Dänemark von Drohnen oder Satelliten überwacht.

Neue Technologie ist eine Kostenfrage

Jedoch gibt es auch einige Bauern, die von der neuen Technologie nicht überzeugt sind.

„Da handelt es sich eher um die kleinen Betriebe. Diese können sich die Technik einfach nicht leisten, somit können sie sich nicht einmal von der Technologie überzeugen, da sie die nötigen Mittel nicht haben“, sagt Kristian Petersen, Pflanzenbauberater des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig.

Umso erfreulicher zeigt sich Petersen, dass die aktuell im Einsatz befindlichen Technologien eine sehr große Hilfe darstellen. „Unsere Roboter nehmen in regelmäßigen Abständen Bodenproben und können so den Nährstoffgehalt messen. Das macht es uns viel einfacher, die Düngung richtig und präzise zu dosieren.“

„Fantasie ist die Grenze“

Bereits vergangenes Jahr wurde ein Pilotprogramm ins Leben gerufen, bei dem 20 teilnehmende Betriebe die neueste Technik aktiv testen. Einer der Teilnehmer ist auch Landwirt Jens Lei aus Sonderburg/Sønderborg. Für ihn ist der technische Fortschritt in der Landwirtschaft jedoch nichts Neues. Er beschäftigt sich schon seit zehn Jahren aktiv mit der Weiterentwicklung technischer Möglichkeiten für landwirtschaftliche Maschinen.

„Ich habe von Anfang an gesagt, die Fantasie ist die Grenze. Was technisch neu und umsetzbar war, habe ich ausprobiert“, sagt Jens Lei. Es fing damit an, dass Lei Drohnen nutzte, um digitale Karten von seinen Feldern erstellen zu lassen. „Dadurch konnte ich viel genauer erkennen, wo und in welchem Umfang Unkraut wächst und so gezielter sprühen. Das macht die Arbeit erheblich einfacher und man kann Kosten sparen“, so der Sonderburger. Jedoch merkt Lei auch an, dass der Erstellungsprozess solcher Karten ein enormer Aufwand sei. Dieser würde sich im Endeffekt jedoch lohnen.

Eine große Hilfe für ältere Menschen

Anschließend stattete er seine Dünger- und Saatmaschinen mit Sensoren aus, damit sie präzise Linien fahren und es zu keiner doppelten Düngung oder Streuung kommt. Auch das ersparte ihm in der Folge vor allem Kosten. Aktuell beschäftigt er sich damit, Apps zu testen, die die Bedienung der weiterentwickelten Maschinen erleichtern soll. „Gerade für ältere Landwirte sind eine vereinfachte Bedienung der Maschinen und ein erleichterter Ablauf der Prozesse hilfreich. Vielleicht fürchten sie sich deshalb vor der neuen Technologie. Sie ist ihnen einfach noch zu kompliziert. Das sollen die Apps ändern“, sagt Jens Lei.

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Cornelius von Tiedemann
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