Geschichte

Peter Hopp spricht im „Rigsarkivet“ über Schmidt-Wodder

Peter Hopp spricht im „Rigsarkivet“ über Schmidt-Wodder

Peter Hopp spricht im „Rigsarkivet“ über Schmidt-Wodder

Apenrade/Aabenraa
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Peter Hopp hat im Mai 2021 seine Forschungen über Johannes Schmidt-Wodder in Buchform präsentiert. Foto: Volker Heesch

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Der Kieler Historiker stellt am kommenden Donnerstag, 14. Oktober, 15 Uhr, in Apenrade seine Forschungsergebnisse im früheren Landesarchiv vor. Im Mai erschien Hopps Dissertation über die Spitzenfigur der deutschen Minderheit nach 1920 als Buch: Ein Mythos wurde vom Thron gestoßen.

Am Donnerstag, 14. Oktober, 15 Uhr, hält der Kieler Historiker Peter Hopp im früheren Landesarchiv in Apenrade, Haderslevvej 45, das heute den Namen „Rigsarkivet Aabenraa“ trägt, einen Vortrag in dänischer Sprache unter dem Titel „Pastor Schmidt og nazismen“.

Doktorarbeit über Folketingsmitglied nach 1920

Peter Hopp hat nach jahrzehntelanger Forschung über das Wirken des als Gründer des Friedensvereins im Jahre 1909 und in der Abstimmungszeit nach dem Ersten Weltkrieg als Spitzenfigur der deutschen Nordschleswiger in die Geschichte der Minderheit eingegangenen Pastors, Publizisten und Politikers promoviert. Von 1920 bis 1939 war Johannes Schmidt-Wodder Folketingsabgeordneter der deutschen Nordschleswiger. Zunächst gegen Schmidt-Wodders Widerstand übernahmen nationalsozialistische Organisationen in den 1930er Jahren das Kommando in der deutschen Minderheit.

Historiker mit kritischem Blick in die Vergangenenheit

Peter Hopp weist in seiner Doktorarbeit, die als Buch unter dem Titel „Pastor Johannes Schmidt-Wodder (1869-1959)“ erschienen ist, auf die Unterstützung Schmidt-Wodders für das NS-Regime vor allem gegen Kriegsende, aber auch auf dessen Kontakte zu dänischen Politikern wie dem Sozialdemokraten I. P. Nielsen hin.

Der Vorsitzende der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Prof. Thomas Steensen, sprach anlässlich der Vorstellung der Dissertation Peter Hopps (l.) in Buchform im Landesarchiv in Schleswig. Foto: Volker Heesch

 

Ebenso erwähnt Hopp die Belastung der seit 1945 auf Loyalität zum dänischen Königreich, Anerkennung der Grenze und demokratische Prinzipien basierenden deutschen Minderheit seit Gründung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) durch Schmidt-Wodders Verharmlosung der nationalistischen Untaten. „Mit dem Buch wird der Mythos Schmidt-Wodder vom Thron gestoßen“, erklärte der Vorsitzende der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Prof. Thomas Steensen, bei der Präsentation des Buches im Mai im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig in Anspielung an den guten Ruf des Organisators der Arbeit der deutschen Minderheit nach der Abtretung Nordschleswigs an Dänemark. 

Eintritt frei bei Vortragsnachmittag

Peter Hopp war vor Jahrzehnten Lehrer am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig. Er war damals Untermieter bei der Familie Schmidt und kam damals erstmals mit dem Nachlass Schmidt-Wodders in Berührung, den er bei seinen Forschungen ausgewertet hat. Der Eintritt zum Vortrag Peter Hopps ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

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