Klassische Musik

SASO: Frühjahrskonzerte werden im Herbst gespielt

SASO: Frühjahrskonzerte werden im Herbst gespielt

SASO: Frühjahrskonzerte werden im Herbst gespielt

Paul Sehstedt
Nordschleswig/Sønderjylland
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Vor den Auftritten der Amateur-Sinfoniker am Wochenende in Sonderburg und Apenrade wird fleißig geübt – im Vordergrund Felix Madsen. Foto: Paul Sehstedt

Die Jubiläumskonzerte des Sønderjyllands Amatør Symfoniorkester wurden verlegt und finden nun am kommenden Wochenende in Sonderburg und Apenrade statt.

Die Konzerte

Die Jubiläumskonzerte 2020 von SASO werden am Sonnabend, 3. Oktober, im Schloss Sonderburg und am Sonntag, 4. Oktober, im Folkehjem in Apenrade jeweils ab 15 Uhr gespielt.

Die traditionellen Frühjahrskonzerte des Sønderjysk Amatør Symfoniorkester wurden coronabedingt abgesagt, werden nun aber am kommenden Wochenende in Sonderburg/Sønderborg und Apenrade/Aabenraa nachgeholt.

„Wir haben ein Programm zusammengestellt, das Bezug auf das Jubiläumsjahr 2020 nimmt, in dem wir zwei Werke von Carl Nielsen spielen”, erklärt Christine Ostenfeld, Vorsitzende von SASO.

„Helge Rode (1870-1937) hatte anlässlich der Wiedervereinigung vom Königlichen Theater den Auftrag für ein Märchenspiel erhalten, das mit den sinnbildlichen Personen wie der Mutter (Moderen) Dänemark und dem Sohn (Sønnen) Nordschleswig ausgefüllt ist; ein Werk über Glauben, Hoffnung und Freude”, erklärt Ostenfeld.

Die Konzerte finden am 3. und 4. Oktober im Rittersaal im Schloss Sonderburg und im Folkehjem in Apenrade statt.

Programm wie vor 100 Jahren

„Das Orchester hat darüber nachgedacht, wie ein Konzertprogramm 1920 ausgesehen hätte”, sagt Christine Ostenfeld.

„Gluck und Hayden waren zu der Zeit populär, aber auch Beethovens Werke wurden anlässlich des 150. Geburtstags des Komponisten häufig gespielt. Als nordisches Element haben wir Grieg ausgewählt, und schließlich darf Niels W. Gade nicht fehlen.“

SASO wurde 1963 gegründet. Die Musiker kommen nicht nur aus allen vier nordschleswigschen Kommunen, sondern auch aus den Nachbarkommunen Flensburg, Esbjerg und Kolding.

Die Neujahrskonzerte in Ballum, Simmerstedt und Fjelstrup erfreuen sich genau wie die Frühjahrskonzerte in Apenrade und Sonderburg großer Beliebtheit.

Das Sinfonieorchester dirigiert Bettina van Buren, die seit 2015 dort den Taktstock schwingt.

Bettina van Buren dirigiert das Sønderjytllands Symfoniorkester. Hier übt sie mit der Pianistin Julia Tabakova. Foto: Paul Sehstedt

„Mit SASO zu spielen ist für mich eine Ehre“

„Ich freue mich sehr auf die zwei Konzerte, die ich zusammen mit SASO spielen werde. Das ist eine große Ehre, weil die Musiker viel Engagement in ihre Musik legen”, sagt Julia Tabakova nach  einer Orchesterprobe mit dem Sønderjysk Amatør Symfoniorkester (SASO).

Sie ist Solistin in Griegs Klavierkonzert in A-moll Opus 16, das vom Orchester aufgeführt wird.

Julia Tabakova lebt seit 15 Jahren in Dänemark und hat am Musikkonservatorium in Aarhus studiert sowie die klassische Solistenlinie dort 2008 absolviert.

Schwerer Stand in Dänemark

„Obwohl ich schon über ein Drittel meines Lebens in Dänemark wohne und ich mich darum bemühe, ein Teil der Gesellschaft zu sein, empfinde ich immer wieder, dass die Dänen dies nicht anerkennen”, erzählt die Konzertpianistin.

„Ich bin in der Ukraine geboren und habe dort eine Ausbildung am Konservatorium in Kiew abgeschlossen. Diese Vergangenheit ist für mich passé. Die Dänen halten diese Vorzeit für wichtiger als mein jetziges Leben in Dänemark.”

Vielseitige Musikerin

Sie war 24 Jahre alt, als sie ihr Studium am Jyske Musikkonservatorium aufnahm. Heute lebt die 39-Jährige mit ihrer Familie in Hadersleben/Haderslev und unterrichtet unter anderem an der Musikschule in Apenrade.

„Außerdem bin ich eine fröhliche Vikarin, der als Organist an verschiedenen Kirchen einspringt”, lacht Tabakova.

Im Laufe ihrer Karriere hat sie viele Konzerte in Europa gegeben und als Opernreptiteurin an der Jyske Opera und Opera på Grænsen gearbeitet. Außerdem ist sie die eine Hälfte des Flöten- und Klavierduos „Duo Zielkova“.

Vor den Auftritten der Amateur-Sinfoniker am Wochenende in Sonderburg und Apenrade wird fleißig geübt – im Vordergrund Felix Madsen. Foto: Paul Sehstedt

Das Programm

Christoph W. Gluck (1714-1787): Iphigenia in Aulis, Ouvertüre
Joseph H. Hayden (1732-1809): Cellokonzert C-Dur 1. Satz, Solist: Felix Madsen, Cello
Carl Nielsen (1865-1931): Min pige er så lys som rav ( aus „Moderen“), Solist: Jens Krause, Tenor. Som en rejselysten flåde (aus „Moderen“); Solist: Jens Krause, Tenor
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Egmont Ouvertüre
Carl Nielsen (1865-1931): Orientalsk Festmarch (aus Aladdin)
Edvard Grieg (1843-1907): Klavierkonzert in A-Moll, 1.Satz. Solist: Julia Tabakova, Klavier
Niels W. Gade (1817-1890): 1. Sinfonie, 1. Satz „På Sjølunds fagre sletter“.

Talentierter Sonderburger streicht sein Cello

„Als Kind von Musikereltern stand bereits früh fest, dass auch ich ein Instrument spielen sollte”, erzählt Felix Madsen aus Sonderburg, der am Wochenende als Solist den 1. Satz des Cellokonzertes in C-Dur von Joseph Haydn gemeinsam mit dem Sønderjysk Amatør Symfoniorkester SASO spielt.

„Mit sieben Jahren fing ich an zu musizieren und besuchte die Musikschule in Sonderburg“, fährt der 18-Jährige fort.

Mit elf Jahren wurde er in die Musikakademie Sonderburg aufgenommen, und während der nächste drei Jahre gründete er mit den Violinisten Jens Bendix Nielsen und Caroline Cornelius Hansen das Trio „Tribrato“. Moderne Musik spielt Felix gar nicht, da die Kammermusik alle Freizeit beansprucht. 

Nur die klassische Musik zählt

„Ich habe mich ganz der klassischen Musik verschrieben“, sagt der Cellist, der sich seit 2016 über den Musikalischen Grundkursus MGK auf eine eventuelle Aufnahme an einem Konservatorium vorbereitet.

„Aber ich habe mich karrieremäßig noch nicht festgelegt“, gesteht er gegenüber dem „Nordschleswiger“ ein.

Mit dem Trio ist er regelmäßig unterwegs und spielt Kirchenkonzerte im ganzen Land. Seine jetzige Lehrerin ist Anna Kristina Hindø, die erste Cellistin im Sønderjyllands Symfoniorkester.

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