Folk Baltica 2019
Sarah Lesch: Lyrisch durch die Alltagsromantik
Sarah Lesch: Lyrisch durch die Alltagsromantik
Sarah Lesch: Lyrisch durch die Alltagsromantik
Sarah Lesch spielte im Haus Nordschleswig ihr erstes Solokonzert in Dänemark und verzauberte dabei das Publikum mit ihrer Stimme, Texten, die zum Nachdenken anleiten, und ganz viel Humor.
„Ich fange alleine an, dann kribbelt es noch mehr“
Die deutsche Musikerin Sarah Lesch spielte am Donnerstag im Rahmen des Folk-Baltica-Festivals ihr erstes Solokonzert in Dänemark. Mitgebracht hatte sie eine große Auswahl an Gitarren, Mundharmonikas und eine Melodica sowie ihren Hund Beatle. Steffi Narr begleitete sie mit der Gitarre und nahm ab dem zweiten Lied am gesamten Programm teil. Am Abend gab es viele Premieren, denn Lesch stellte ganz neue Lieder vor, die sie während des vergangenen Jahres geschrieben hat.
Das Konzert fand im Atrium des Hauses Nordschleswig statt und war trotz 100 Zuschauern ein ruhiges Intimkonzert.
Der Abend wurde von Marion Petersen eingeleitet, die lyrische und feinsinnige Texte zum Nachdenken versprach. Zum Nachdenken gab es definitiv vieles, denn Sarah Lesch lässt sich durch ihre eigene sogenannte „Alltagsromantik“ inspirieren. So teilte sie mit dem Publikum auch in und zwischen ihren Liedern Geschichten aus ihrem Leben, ihrem Alltag und ihren Liebeserlebnissen.
Lyrik, Humor und Musik
Mit ihren bewegenden Texten möchte Sarah Lesch die Gefühle in die Musik bringen, die wir alle oft mit uns tragen, und Botschaften musikalisch erklingen lassen. Sowohl zwischen den Liedern als auch in den Liedern zeigte Lesch immer wieder ihren Humor und gab den Zuschauern teilweise das Gefühl, sie persönlich kennenlernen zu dürfen. Zwischendurch passierte der eine oder andere Patzer, doch mit Humor und charmanter Art machte dies die beiden Musikerinnen menschlich und persönlich.
Ein schöner Abschluss
Zum Ende hin spielte Lesch das Lied „Testament“, in dem sie dazu auffordert, über die Erziehung bzw. die Prägung unserer Kinder nachzudenken – denn das Lied sei für sie und ihren Sohn täglich ihre eigene Rettung gewesen. Anschließend verzauberte Steffi Narr das Publikum mit einem Gitarrensolo. Während des Solos wurden die Stille und Entspannung im Publikum beinahe spürbar.
Das Konzert wurde mit Leschs Interpretation des Liedes „Die Gedanken sind frei“ abgeschlossen. Das Lied singe sie immer noch regelmäßig für ihren inzwischen 14-jährigen Sohn (inzwischen über Whats App), und das Gefühl beim Singen des Liedes wünschte sie jedem im Publikum mindestens einmal am Tag.
Das Publikum forderte jedoch mit einem durchdringenden Klatschen zu einer Zugabe auf. Und selbst nach dieser Zugabe, gab es keine Ruhe, und somit hatten die beiden Frauen ein weiteres Lied bereit.
Ein roter Faden durch die Jahre des Folk-Baltica-Festivals
„Ich bin immer sehr dankbar, dass Folk Baltica uns immer so fantastische Musiker wie Sarah Lesch vorstellt. Gerhard Schöne und Dota Kehr, die, wie wir heute erfahren haben, eine Inspirationsquelle für Sarah Lesch sind, haben auch hier im Haus Nordschleswig im gleichen Rahmen gespielt“, so BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen, der an der Gestaltung des Abends teilhatte.
Das Folk Baltica existiert schon seit 15 Jahren, und auch in diesem Jahr finden 30 Konzerte nördlich und südlich der Grenze statt. „Das Festival steht für eine langjährige grenzüberschreitende Zusammenarbeit – ein buntes Zusammenarbeiten, manchmal auch ein zeitweises Zusammenleben von Musikern aus verschiedenen Nationen“, so Marion Petersen in ihrer Einleitung und fährt fort: „Musik ist eine Sprache, die ohne Grenzen und Begrenzungen auskommt. Musik lebt dadurch, dass sie Gegensätze aufeinandertreffen lässt und sie in sich vereinen kann.“