Halbjahresergebnis

Weniger verdient: Die Sydbank tut sich schwer

Weniger verdient: Die Sydbank tut sich schwer

Weniger verdient: Die Sydbank tut sich schwer

Nordschleswig/Sønderjylland
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Die Sydbank in Apenrade hat in den ersten sechs Monaten des Jahres weniger verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Foto: Sydbank

Die viertgrößte Bank des Landes verdiente im ersten Halbjahr 2019 fast 300 Millionen Kronen weniger als im Vorjahr. Niedrigzinsen verderben Banken das Geschäft.

Sydbank

Die Sydbank ist die viertgrößte Bank Dänemarks und hat ihren Hauptsitz in Apenrade/Aabenraa. Die Sydbank hat über 2.000 Mitarbeiter (Stand 2019).

Die Sydbank verdiente in den ersten sechs Monaten des Jahres weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Halbjahresergebnis landete nach Steuern bei 389 Millionen Kronen gegenüber 668 Millionen Kronen 2018.

Es hapert vor allem bei den Einnahmen. Die Niedrigzinsen verderben den Banken in diesen Monaten das Geschäft. Die Bank kann ihr eigenes Geld nur zu Minus-Zinsen anlegen (muss also draufzahlen, um das Geld in der Nationalbank zu deponieren), und auch Pfandbriefe (obligationer) werfen derzeit kein Geld ab. Hier fehlen der Bank insgesamt um die 200 Millionen Kronen.

Die Ausgaben sind ein wenig angestiegen, um 32 Millionen auf gut 1,4 Milliarden Kronen (auch wenn die Bank um 33 auf 2.069 Mitarbeiter geschrumpft ist), und eine Kampagne hat die Sydbank fast 40 Millionen Kronen gekostet.  

Bei den Abschreibungen auf zahlungsunfähige Kunden konnten indes 34 Millionen Kronen zurückgeführt werden. Das sind Gelder, die schon einmal abgeschrieben wurden, wo sich die Kunden aber doch noch finanziell erholt haben und ihre Darlehen tilgen.

Den Kunden geht es besser

Für viele Geschäftsbereiche gilt, dass Abschreibungen zurückgeführt werden konnten. Bei den Privatkunden waren es 73 Millionen Kronen, bei Immobiliengeschäften 46 Millionen Kronen, und in den Bereichen Industrie sowie Hotels, Transport und Restaurants waren es jeweils 10 Millionen Kronen.

In der Landwirtschaft gehen die Abschreibungen deutlich zurück, von 169 Millionen Kronen im ersten Halbjahr 2018 auf nunmehr 72 Millionen Kronen. Die Landwirtschaft ist aber weiterhin der größte Abschreibungsposten in der Sydbank.

Der Handel ist deutlich geschwächt. Hier verlor die Sydbank im Vorjahr 23 Millionen Kronen – in diesem Jahr sind es ganze 44 Millionen Kronen, die in den ersten sechs Monaten abgeschrieben werden mussten. 

„In einer Zeit in der große finanzielle Unsicherheit herrscht, freuen wir uns darüber, dass es unseren Kunden immer besser geht und wir im neunten Quartal in Folge Abschreibungen zurückführen konnten", sagt Karen Frøsig, Chefin der Sydbank.

Die Bank müsse aber weiterhin ein Auge auf die Kosten haben, und das Geldinstitut setze unter anderem auf noch mehr Automatisierung, so Frøsig.

Für das gesamte Jahr 2019 rechnet die Sydbank mit einem Plus in Höhe von 800 Millionen bis 1,1 Milliarden Kronen. Das wären ebenfalls 200 bis 300 Millionen Kronen weniger als im Vorjahr.

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