Sydbank-Chefin

Frøsig: „Es ist immer noch eine sehr gute Bilanz“

Frøsig: „Es ist immer noch eine sehr gute Bilanz“

Frøsig: „Es ist immer noch eine sehr gute Bilanz“

Apenrade/Aabenraa
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Sydbank-Chefin Karen Frøsig Foto: Sydbank

Sydbanks Aktienkurs ist drastisch gefallen. Aber die viertgrößte Bank Dänemarks bleibt ihrem Kurs treu, so die Bankchefin.

Der Aktienmarkt hat am Mittwoch heftig auf die Dreivierteljahres-Bilanz der Sydbank reagiert. Darin hieß es, dass die Bank in diesem Jahr etwa 100 bis 200 Millionen Kronen weniger verdienen wird als erwartet – also nur zwischen 1,25 und 1,33 Milliarden Kronen statt zunächst erwarteten 1,34 bis 1,54 Milliarden.

Obwohl die Sydbank-Aktie auf einen Vier-Jahres-Tiefstwert fiel, zieht Sydbank-Chefin Karen Frøsig im Gespräch mit dem Nordschleswiger auch viel Gutes aus der Bilanz.

Das ist wohl auch die Aufgabe eines Chefs, dass man in schlechten Zeiten auch gute Dinge hervorzieht?

Karen Frøsig: Natürlich, aber das Ergebnis ist gar nicht so schlecht. Es ist immer noch eine sehr gute Bilanz. In einem Markt mit negativen Zinsen verzinsen wir unser Eigenkapital mit 11 Prozent. Das ist sehr gut. Darüber hinaus haben wir andere Ziele erreicht, nämlich, dass unsere Kundenzufriedenheit jetzt unter den besten drei der sechs Großbanken ist. Wir haben auch unser Mitarbeiterengagement untersucht und haben dort ein gutes Ergebnis erzielt und wir haben eine gute Kreditqualität – das heißt unsere Kunden können ihre Darlehen zurückzahlen.

Woran liegt es dann, dass die Sydbank weniger verdient als im Vorjahr?

Karen Frøsig: Zum einen nehmen Leute weniger Darlehen auf. Eigentlich ist es ganz vernünftig, dass sie mehr sparen und sich weniger Geld leihen. Auf der anderen Seite leben wir davon. Daher wollen wir mit unserer neuen Strategie – durch Kundennähe und -zufriedenheit – neue Kunden hinzugewinnen.

Außerdem erleben wir das gleiche wie unsere Kunden auf ihren Aktienkonten oder Rentenkonten: Der Aktienmarkt ist schwierig. Letztes Jahr hatten wir um diese Zeit 195 Millionen Kronen an unseren eigenen Wertpapieren verdient – nun haben wir ein Minus von 68 Millionen Kronen. 

Warum reagiert der Aktienmarkt so negativ?

Karen Frøsig: Das kann ich nicht sagen. Die Aktionäre regeln den Markt. Wir regeln unsere Bankgeschäfte und mischen uns nicht in den Aktienmarkt ein. Wir tun aber alles dafür, dass wir ein gutes Geschäft haben, damit die Aktionäre etwas davon haben.

Gibt es kurzfristige Konsequenzen – muss die Sydbank Einsparungen vornehmen oder Entlassungen tätigen?

Karen Frøsig: Nein, im Gegensatz zum Aktienmarkt, der kurzfristige Ergebnisse sehen will, haben wir einen langen Atem und folgen unserer Strategie. Natürlich müssen wir die ganze Zeit dafür sorgen, dass der Haushalt stimmt, aber wir tun die ganze Zeit, das was für unsere Bank das Richtige ist. 

Die Landwirtschaft bereitet der Sydbank immer noch Sorgen?

Karen Frøsig: Ja, natürlich sorgen wir uns um unsere Landwirte. Sie sind in keiner leichten Situation. Aber für uns hat es derzeit keine finanziellen Konsequenzen. Wir haben schon in den letzten Jahren und nach dem ersten halben Jahr Geld reserviert für die Verluste, die wir eventuell hinnehmen müssen.

 

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