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Bei SønderjyskE stimmt es hinten und vorne nicht

Bei SønderjyskE stimmt es hinten und vorne nicht

Bei SønderjyskE stimmt es hinten und vorne nicht

Hadersleben/Haderslev
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Foto: Scanpix/Claus Fisker

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SønderjyskE kassierte beim 1:2 gegen Lyngby die vierte Niederlage in der Meisterschafts-Endrunde.

Die SønderjyskE-Fußballer können sich langsam den Traum von einem neuen Europapokal-Abenteuer abschminken und dürfen sich stattdessen freuen, dass man mit dem Einzug in die Meisterschafts-Endrunde den Klassenerhalt bereits geschafft hat, denn in der aktuellen Verfassung hätte es im Abstiegsstrudel auch gefährlich werden können. 

Beim dänischen Vizemeister stimmt es derzeit hinten und vorne nicht. SønderjyskE ist aktuell von großen Personalsorgen geplagt, aber das allein darf nicht als Entschuldigung dafür gelten lassen, dass man vergeblich nach dem Gesicht und der Attitüde der vergangenen Jahre sucht. Weg ist die Leidenschaft und der unbändige Kampfgeist, die in den vergangenen Jahren zu den Markenzeichen gehörten.

Die 4.112 Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, dass bei der 1:2-Heimschlappe gegen Aufsteiger Lyngby Boldklub das Aufbäumen in der zweiten Halbzeit ausblieb. Es blieb beim halbherzigen Versuch, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Der eisige Wind, der durch den Sydbank Park fegte, bläst jetzt den SønderjyskE-Kickern ins Gesicht. Der Vizemeister droht in der Endrunde durchzufallen und muss sich sputen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Nach den drei Auftaktniederlagen in der Endrunde war die Verunsicherung bei den Hellblauen mehr als deutlich. Bereits nach 20 Sekunden hätte das zögerliche Herauslaufen von Torwart Lukas Fernandes fast den frühen Rückstand bedeutet, doch Kim Ojo stolperte im Strafraum kurz vor dem Torschuss. 

Im Strafraum zu Boden ging auchDavid Boysen in der 22. Minute. Troels Kløve kam mit seiner Grätsche viel zu spät, doch Schiedsrichter Peter Munch Larsen drückte bei dem klaren Foul beide Augen zu und verwehrte Lyngby den Elfmeter.

Der Aufsteiger ließ sich allerdings nicht aus der Bahn werfen und kam acht Minuten später doch zum Führungstreffer. Linksverteidiger Michael Lumb hatte sich in den Rücken von Pierre Kanstrup geschlichen und köpfte ungehindert ein.

Das 0:1 fiel im direkten Gegenzug nach der besten SønderjyskE-Chance der ersten Halbzeit. Marko Mitrovic nahm nach einem cleveren Pass von Mikael Uhre dem besser postierten Johan Absalonsen den Ball weg und scheiterte mit seinem Abschluss kläglich.

Rømer, Uhre und Mitrovic hatten in der Folge gute Einschussmöglichkeiten, doch es hatte in der ersten Halbzeit selten Hand und Fuss, was die Platzherren machten.

Die Ausgangslage wurde sieben Minuten nach dem Seitenwechsel nicht besser, als Mathias Tauber nach einer scharf hereingedrehten Freistoß-Flanke ungehindert zum 0:2 einschieben konnte. Der 0:2-Rückstand nahm SønderjyskE völlig den Wind aus den Segeln. Das Spiel plätscherte nur noch dahin. Die Gastgeber waren nicht mehr in der Lage, das Spiel noch zu drehen. Das Tor von Jeppe Simonsen in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem dicken Patzer von Torwart Jesper Hansen war nur Ergebniskosmetik.

SønderjyskE - Lyngby (0:1) 1:2

0:1 Frederik Lumb (30.), 0:2 Mathias Tauber (52.), 1:2 Jeppe Simonsen (90.+4)

SønderjyskE: Lukas Fernandes – Mikkel Hedegaard, Pierre Kanstrup, Kees Luijckx, Nicholas Marfelt – Christian “Greko” Jakobsen, Marcel Rømer, Troels Kløve, Johan Absalonsen – Mikael Uhre (83.: Jeppe Simonsen), Marko Mitrovic (56.: Philip Zinckernagel).

Lyngby: Jesper Hansen – Jeppe Brandrup, Thomas Sørensen (90.: Hallgrimur Jonasson), Mathias Tauber, Michael Lumb – Kristoffer Larsen (65. Lasse Fosgaard), Mikkel Rygaard, Jesper Christjansen, David Boysen (73.: Jens Odgaard) – Kim Ojo, Bror Blume.

Gelbe Karten: Kees Luijckx, Mikkel Hedegaard – David Boysen, Kim Ojo.
Schiedsrichter: Peter Munch Larsen.
Zuschauer: 4.112.

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