Korruptionsskandal in Südkorea

Dressurreiterin Chung Yoo-ra soll ausgeliefert werden

Dressurreiterin Chung Yoo-ra soll ausgeliefert werden

Dressurreiterin Chung Yoo-ra soll ausgeliefert werden

Ruben Karschnick
Ruben Karschnick Online-Redaktion
Aalborg
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Stadgericht von Aalborg. Foto: Scanpix

Das Gericht in Aalborg will die in Dänemark festgenommene Dressurreiterin Chung Yoo-ra nach Südkorea ausliefern. Sie soll in den dortigen Korruptionsskandal involviert sein. Noch allerdings bleibt für die 20-Jährige ein Hoffnungsschimmer.

Das Gericht in Aalborg will die in Dänemark festgenommene Dressurreiterin Chung Yoo-ra nach Südkorea ausliefern. Sie soll in den dortigen Korruptionsskandal involviert sein. Noch allerdings bleibt für die 20-Jährige ein Hoffnungsschimmer. 

Die 20-jährige südkoreanische Dressurreiterin Chung Yoo-ra soll in ihr Heimatland ausgeliefert werden. Das hat das Gericht in Aalborg am Mittwochnachmittag entschieden. „Die Bedingungen für eine Auslieferung sind erfüllt“, sagte Richter Ole Høyer. 

Der Anwalt der Südkoreanerin legte gegen die Entscheidung augenblicklich Berufung ein. Chung Yoo-ra bleibt daher in Untersuchungshaft, bis sich das Landesgericht dem Fall annimmt. 

Nordjütlands Polizei hatte die 20-Jährige Anfang des Jahres in der Nähe von Aalborg festgenommen. Ihr wird vorgeworfen, in einen Korruptionsskandal verwickelt zu sein, der zur Amtsenthebung der südkoreanischen Präsidentin Park geführt hatte. Wenige Tage nach der Festnahme hatte Südkorea die Auslieferung Chung Yoo-ras beantragt. 

Chung Yoo-ra bestreitet, etwas mit dem Skandal zu tun zu haben. Ihr Anwalt Michael Juul Eriksen sagte in seinem Plädoyer, ihm fehlten Beweisen, dass seine Mandantin sich strafbar gemacht habe. Seiner Meinung nach wollten die südkoreanischen Behörden mit der Auslieferung lediglich Chung Yoo-ras Mutter unter Druck setzen. 

Was Chung Yoo-ra genau vorgeworfen wird

Chung Yoo-ra ist die Tochter der 60-jährigen Choi Soon-sil, einer der engsten Freundinnen der suspendierten Präsidentin. Choi soll ihre Beziehungen zur Präsidentin genutzt haben, um große Unternehmen – darunter Samsung – zu erpressen. Dabei soll sie sich mithilfe deutscher Briefkastenfirmen bereichert haben.

Welche Rolle Chois Tochter in dem Fall spielt, ist unklar. Sie hatte sich trotz mehrerer Aufforderungen eines südkoreanischen Untersuchungsausschusses nicht gemeldet, weshalb sie von Interpol zur Fahndung ausgeschrieben worden war. Nun soll Chung Yoo-ra sich in Südkorea unter anderem wegen Behinderung der Ermittlungen verantworten.

Die Südkoreanerin ist eine erfolgreiche Dressurreiterin, die bereits bei den Asiatischen Meisterschaften Gold gewonnnen hat. Als sie in Dänemark verhaftet wurde, wollte sie gerade ihr Pferd besuchen, das in einem Reitsportcenter in Nordjütland untergebracht ist.

Chung Yoo-ra hat einen 19 Monate alten Sohn, der derzeit in Obhut der dänischen Behörden ist.

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