Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag zum 16. August 2020“

Das Wort zum Sonntag zum 16. August 2020

Das Wort zum Sonntag zum 16. August 2020

Matthias Alpen
Matthias Alpen
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag zum 16. August 2020 von Pastor Matthias Alpen, Lügumkloster.

Was dran ist

Letztens wurde im Radio bemerkt, dass es nun ja noch genau 5 Monate bis Weihnachten seien. Das wurde durchaus mit Witz pointiert und war auch nicht ganz ernst gemeint. Trotzdem dachte ich spontan: Nein, Weihnachten ist nun überhaupt nicht dran, umso weniger, wo wir seit Tagen fast 30 Grad haben. 

Ja, aber was ist denn dran? Wenn wir auf die letzten Monate sehen, ist diese Frage – so meine ich – kaum zu beantworten. Die Zeit der Unsicherheit ist noch lange nicht vorüber, auch nicht nach den Sommerferien. Auch das Spekulieren darüber, was wir denn als Lehren aus der Coronazeit mitnehmen wollen, finde ich (noch) schwierig. Zu verschieden sind doch unsere Erfahrungen der letzten Monate. Trotzdem ist mir ein Satz wichtig geworden, den die Flensburger Pröpstin Carmen Rahlf formulierte. Sie fragt das Handeln der Kirche an, ob sie nicht zu sehr „Veranstaltungskirche“ sei und stattdessen (wieder mehr) „Beziehungskirche“ sein solle. Der Pröpstin geht es dabei um Kontakt, um Nähe, denn wir Menschen brauchen Beziehung, das Gespräch und auch die Umarmung. Sicher, ohne (körperlichen) Kontakt ist das nicht leicht. Hoffentlich aber am Telefon oder auf der Straße, beim Kaufmann, wenn auch mit Abstand. 

Was dran ist? Und ich denke, der Augenblick ist dran. Der Blick in die Augen. Zu begreifen, wie wertvoll das Jetzt ist, die Begegnung, die nun gerade stattfindet und nicht die (mögliche) Begegnung irgendwann. Sommer ist dran und eben (noch) nicht Weihnachten! Oder neulich gelesen: „Und im Übrigen ist leben mit Corona auch Leben.“ Was dran ist? Das Wertvolle, das wir nun gerade zärtlich und vorsichtig in unseren Händen halten, das wir vor uns sehen. Der Mensch, den wir nun gerade treffen. 

Jesus sagt es einmal so: „Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17,21). Und jetzt ist es das, mitten unter euch!  

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