Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 28. August 2022“

Das Wort zum Sonntag, 28. August 2022

Das Wort zum Sonntag, 28. August 2022

Pastor Jonathan von der Hardt
Jonathan von der Hardt Pastor
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag, 28. August 2022, von Pastor Jonathan von der Hardt, Kirche zu Wilstrup.

Selbst-Bewusstsein

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Dieser Vers aus dem ersten Petrusbrief ist der Wochenspruch für die Woche, die am 28.  August beginnt. Ich habe den Eindruck, dass dieses Bibelwort immer wieder gründlich missverstanden wurde – und bis heute missverstanden wird.

Den Demütigen gibt Gott Gnade. Was heißt demütig? Es heißt gerade nicht, dass ich mich selbst immer wieder abwerte, dass ich selbstzerknirscht und von Schulgefühlen geplagt durch mein Leben schleiche. Sondern demütig heißt: Ich bin mir realistisch und gesund meiner Grenzen bewusst. Ich weiß, was ich kann, aber auch, wo ich Schwierigkeiten habe und andere Menschen brauche. Und vor allen Dingen heißt Demut in diesem Zusammenhang: Ich weiß, dass ich Gott brauche, der so unendlich viel größer ist als ich, und der mir gleichzeitig in Jesus Christus ganz nahe sein will. Ich weiß, dass ich mich aus eigener Kraft nicht aus meinem Verkrümmtsein in mich selbst, wie Luther es nannte, befreien kann. Ich weiß, dass ich immer wieder zu den gleichen Fehlern neige, immer wieder in die gleichen Gedankenfallen tappe, immer wieder andere Menschen verletze, auch wenn ich das nicht will.

Und deswegen bin ich angewiesen auf Gott, auf seine Liebe, auf die Vergebung, die mir Jesus Christus zugesagt hat. Durch Gott bekomme ich immer wieder die Chance, neu anzufangen, auch wenn ich manchmal verzweifeln könnte über mich. Und diese Chance, die ich von Gott bekomme, macht mich in gutem Sinne selbst-bewusst. Ich bin mir meiner selbst mit allen Stärken und Schwächen bewusst. Ich lerne, meine Schwächen auszuhalten, und ich kann mich an meinen Stärken freuen, ohne hochnäsig zu werden dabei. Das ist eine Haltung, die nicht einfach vom Himmel fällt, sondern die immer wieder auch eingeübt sein will. Aber es ist eine Haltung, die ich leichter annehmen kann, weil ich weiß: Gott kennt mich mit allen meinen Stärken und Schwächen – und er liebt mich trotzdem.

Ich wünsche euch allen, dass euch das immer wieder zu einem gesunden, positiven Selbst-Bewusstsein verhilft.

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