Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 11. Juli 2021“

Das Wort zum Sonntag, 11. Juli 2021

Das Wort zum Sonntag, 11. Juli 2021

Pastor Hauke Wattenberg
Hauke Wattenberg
Nordschleswig
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Das Wort zum Sonntag, 11. Juli 2021, von Pastor Hauke Wattenberg, Sonderburg

Matthäi am Letzten

„… und dann ist aber Matthäi am Letzten!“ – kennt ihr diese Redewendung noch? Wenigstens früher sagte man so, wenn jemand am Ende war und vor dem Ruin stand. Die Wiktionary – Das Freie Wörterbuch im Internet bringt als Beispiele: „Mit dem schönen alten Bauernhof ist es Matthäi am Letzten. Er muss wohl abgerissen werden.“ Und: „Bei Robert ist Matthäi am Letzten. Er hat sich total verspekuliert.“

Ich hab´ wirklich keine Ahnung, wie diese volkstümliche Bedeutung zustande kommt, denn „Matthäi“ steht für Matthäus und „am Letzten“ für die letzten Sätze seines Evangeliums. Die sind Grundlage der Predigt für den kommenden Sonntag und heißen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und lehrt alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Das ist der Taufbefehl.

Die letzten Worte Jesu am Ende des Evangeliums – ist jetzt nicht nur bei Robert, sondern auch bei Jesus Matthäi am Letzten? Hat er sich verspekuliert? Möglich, wenn man allein uns Menschen betrachtet. Wir sind zwar beauftragt, aber unvollkommen, wir zanken untereinander, haben uns in ich-weiß-nicht-wie-viele Kirchen aufgespalten und dass wir selbst immer alles halten, was er uns befohlen hat, wird niemand von sich behaupten können. 

Aber glücklicherweise gilt Jesu letztes Wort: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Er wusste, wem er seinen Auftrag gibt, und mehr als dass wir den Taufbefehl halten, hält er uns. Jesus hat sich nicht verspekuliert. Er lässt uns zwar als Privatpersonen genauso wie als eine seiner vielen irdischen Kirchen eine Menge Blödsinn machen, aber abgewandt von uns hat er sich nie. Und wir sind darum anders als Robert nicht bankrott. Matthäi am Letzten ist genau die Zusage, die uns sozusagen die Taschen immer wieder füllt.

Euch allen einen gesegneten Sonntag!
Hauke Wattenberg, Sonderburg

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